Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

„Der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr”

Aus der Oktober 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Zur Zeit, da wir zur Presse gehen, ist die Aufmerksamkeit der Welt auf Europa gerichtet, wo sich schwere Kriegswolken entladen. Der Christliche Wissenschafter darf jedoch in dieser Zeit nicht der Aufregung und Furcht Raum geben, sondern er muß durch das klare Sichbewußtwerden der Allmacht Gottes sein Denken über die materiellen Scheinbarkeiten erheben. Bei einer ähnlichen Gelegenheit sagte unsre vererhrte Führerin: „Er [Gott] wird alle Völker auf Erden segnen, und niemand kann Seiner Hand wehren oder zu Ihm sagen: Was machst Du? Aus Seiner Allheit heraus muß er alle mit Seiner Wahrheit und Liebe segnen” („The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ S. 280).

Als vor einigen Monaten die Kriegswolken sich in der westlichen Halbkugel zusammenzogen, führten wir im „Christian Science Sentinel“ zum besten der Christlichen Wissenschafter und andrer williger Hörer Stellen aus Mrs. Eddys Schriften an. Heute nun, da in der alten Welt Hunderttausende gerüstet einander gegenüber stehen und sich bekämpfen, möchten wir auf das damals Gesagte hinweisen. Es enthält die Worte einer Person, die ein beweisbares Christentum hatte. Wir zitieren aus dem „Sentinel“ vom 2. Mai 1914 wie folgt:

In diesen Tagen des Kriegs und Kriegsgeschreis sollten wir uns alle bewußt werden, daß Böses durch die scheinbare Notwendigkeit seiner Anwendung sich nie und nimmer in Gutes verwandelt. Die Tatsache, daß die Menschheit zu glauben scheint, es gebe keine andre Verfahrungsart, sich über gewisse menschliche Zustände zu erheben und sie zu berichtigen, ist die einzige Entschuldigung für die Anwendung von Gewalt. Aber selbst dies ändert nichts an der grundlegenden Wahrheit, daß es nur eine Macht gibt und daß diese Macht das Gute ist. Ganz besonders die Christlichen Wissenschafter sollten über den Krieg richtig denken, denn sie suchen ja jederzeit für das Recht einzutreten. Mrs. Eddy hat die Frage, wie sich die Christlichen Wissenschafter zu dieser Sache stellen sollten, so genau beantwortet, daß es gegeben erscheint, einige dieser Antworten durch Abdruck aus ihren Schriften unsern Lesern ins Gedächtnis zurückzurufen. Am treffendsten sind wohl die folgenden Zeilen aus einem Brief, den sie im März 1898 zur Zeit des spanischen Kriegs schrieb:

„Der Charakter und das Leben der Menschen bestimmen den Frieden, die Wohlfahrt und das Leben der Völker. Das Töten von Menschen stimmt nicht mit dem höheren Gesetz überein, durch welches Unrecht und Ungerechtigkeit berichtigt und vernichtet werden. ... Wenn aber die Rechte und die Ehre unsrer Nation angegriffen würden, so wäre jeder Bürger ein Soldat und die Frau wäre für diese Stunde mit Macht umgürtet” („The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“, S. 277). Auf Seite 286 desselben Buches schreibt sie:

„Seit vielen Jahren habe ich täglich gebetet, daß kein Krieg mehr geführt werde und daß das barbarische Niedermetzeln unsrer Nebenmenschen aufhöre. Ich habe gebetet, daß alle Völker der Erde sowie die Inseln des Meeres einen Gott, einen Geist haben möchten; daß sie Gott über alles lieben möchten und ihren Nächsten als sich selbst.

„Nationale Streitfragen sollten durch friedlichen Vergleich weise, unparteiisch und endgültig beigelegt werden.

„Es steht jedoch nicht in Frage, daß zur jetzigen Zeit noch eine Kriegsflotte nötig ist, um Krieg zu verhüten und den Frieden zwischen den Völkern zu wahren.”

In einem andern Brief, der auf Seite 278 zu finden ist, schreibt sie:

„Durch Kämpfen wird nicht nur nichts gewonnen, sondern es geht sehr viel verloren.

„Friede ist die Verheißung und der Lohn der Rechtlichkeit. Regierungen haben kein Recht, der Zivilisation die Burleske einer rohen Staatswirtschaft aufzupfropfen. Krieg ist an sich ein Übel; er ist barbarisch, teuflisch.”

Indem wir über diese Wahrheiten nachdenken, denen unsre verehrte Führerin Ausdruck verliehen hat, kann unser Wunsch nur der sein, daß der Friede, welcher „höher ist denn alle Vernunft”, über diesem Lande und allen andern Ländern schweben möge, bis Disharmonie jeder Art ein Ende hat. Vor allem müssen wir Sorge tragen, daß wir uns in Zeiten wie die jetzige nicht von dem Getöse beeinflussen lassen, das auf die Volkmassen wirkt, indem es eher an die Vorurteile und Gefühle appelliert als an göttliche Gerechtigkeit und Liebe.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Oktober 1914

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.