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Gottvertrauen

Aus der November 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine kleine Erfahrung, die ich während eines kürzlichen Besuchs bei Freunden machte, ist für mich von großem Wert gewesen, indem sie mir geholfen hat, ein Gefühl der Schüchternheit zu überwinden, das sich leicht da einstellte, wo sich mir Gelegenheit bot, mein Verständnis von der Christlichen Wissenschaft zum Wohle andrer praktisch anzuwenden. Wir hatten dem Spiel einer jungen Geigerin gelauscht, deren schöner Ton, technische Meisterschaft und Sinn für Harmonie uns in Entzücken versetzte. Der Genuß für die Zuhörer wurde dadurch erhöht, daß sie auswendig spielte. Ich konnte nicht umhin, ihr gegenüber hiervon Erwähnung zu tun, und fragte sie, wie sie es dahin gebracht hätte, so viel Musik ihrem Gedächtnis einzuprägen und mit einem solchen Gefühl der Sicherheit zu spielen. Sie antwortete: „Natürlich ist es nötig, das Studium gründlich zu betreiben und immer fleißig zu üben; und dann — muß man Vertrauen haben.”

Wie oft habe ich seither ihrer Antwort gedacht. Unsre Führerin sagt: „Du solltest das wohl betätigen, was du weißt, dann wirst du im Verhältnis zu deiner Ehrlichkeit und Treue vorwärtskommen” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 449). Das war es gerade, was die junge Violinspielerin bei ihren Musikstudien getan hatte: nachdem sie gründlich studiert und andauernd geübt hatte, konnte sie dem Gelingen des übrigen vertrauensvoll entgegensehen. Wenn sich uns also die Gelegenheit bietet, zu jemandem, der sich in Not befindet, ein hilfreiches Wort zu sprechen, so wollen wir es ohne Zögern tun; nicht uns zweifelnden Herzens fragen, ob unser Verständnis auch hinreichend ist, ob wir dem rechten Gedanken werden Ausdruck geben können. Sagte doch der Meister: „Denn ihr seid es nicht, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet.”

Diese Worte sprach er, als er seine Jünger aussandte und ihnen gebot, die zerbrochnen Herzen zu verbinden und die Kranken zu heilen. Wenn wir die Zuversicht haben, daß die allgegenwärtige göttliche Liebe uns die richtigen Worte eingeben und unsre Handlungen leiten wird, dann können wir auch gewiß sein, daß wir fähig sein werden, den Notdürftigen die Hilfe zu bringen, die wir ihnen so gerne angedeihen lassen möchten. Auf dieses Werk müssen wir uns aber vorbereiten. Die gründliche Anwendung der Regeln ist die Vorbedingung. Wir müssen gelernt haben, unser Verständnis des Prinzips der Christlichen Wissenschaft anzuwenden, sonst wird, wenn die Not kommt, Vertrauen allein für mangelhafte oder früher nicht getane Arbeit keinen Ersatz bieten. Haben wir aber unsre Gelegenheiten gut ausgenützt und durch frühere Erfahrungen gelernt, dann können wir mit unbedingtem Vertrauen sprechen und handeln, indem Wir uns auf die göttliche Liebe stützen, die niemals versagt und alle Furcht vertreibt. Unsre Führerin sagt: „Schritt für Schritt werden diejenigen, die ihr Vertrauen auf Gott setzen, finden, daß ‚Gott ... unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten‘” ist (Wissenschaft und Gesundheit, S. 444).

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