Es sind über siebzehn Jahre her, seit die Christliche Wissenschaft in mein Leben trat und es so ganz und gar veränderte. In der Tat, oft erscheint es mir, als wenn ich seitdem erst lebte und mich deshalb noch nicht viel älter fühlen könnte, obgleich ich viele Jahre schweren Leidens hinter mir habe.
Meine Kindheit hindurch war ich immer mehr oder weniger leidend gewesen. Alles was die guten Ärzte für mich tun konnten, wurde wohl getan, aber nichts half, und als ich zum jungen Mädchen heranwuchs, wurde es noch schlimmer, und ich hatte fast beständig Schmerzen. Man riet mir sehr zu, mich operieren zu lassen, aber ich wollte keine Operation haben, ich hatte den Glauben an ärztliche Kunst verloren, wenn ich ihn je besessen, denn ich besinne mich, schon in frühen Jahren mit Ärzten über die Mangelhaftigkeit ihrer Methoden Gespräche gehabt zu haben. Aber das menschliche Gemüt ist nicht stark genug, seine Überzeugung aufrecht zu erhalten, wenn es von nichts Besserem weiß; und so war es auch bei mir. Durch fortwährendes Zureden und von immer heftiger werdenden Schmerzen und zunehmender Schwäche gedrängt, gab ich schließlich meine Einwilligung. Ich war zur Zeit in England, und die Operation sollte im Hause von Verwandten vorgenommen werden. Mir war, als würde ich dieselbe nicht überleben. Obgleich ich meinen Verwandten, die die Veranlassung zu meiner Einwilligung gewesen waren und alle Vorkehrungen getroffen hatten, nichts Unangenehmes bereiten wollte, ging ich, da ich mich am Tage zuvor etwas besser fühlte, ohne etwas davon zu sagen, zum Arzt und sagte ihm, ich würde von der Operation absehen.
Damals machte ich mir große Vorwürfe wegen meiner Furcht und nannte mich selbst einen Feigling; doch jetzt sehe ich, daß es die Liebe meines himmlischen Vaters war, welche mich vor dem Messer und vor weiterem Leiden bewahrte. Sehr bald darauf kam die Christliche Wissenschaft in mein Leben und gab mir alles, was mir fehlte. Während ich unser wunderbares Textbuch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mrs. Eddy las, fühlte ich, daß ich aus der Finsternis zu Seinem wunderbaren Licht berufen war, und meine Dankbarkeit gegen Mrs. Eddy war größer als ich beschreiben kann, denn ihre Lehren offenbarten mir einen Gott, den ich verehren und anbeten konnte, und zu dem ich mit all meinen Sorgen und Mühen vertrauensvoll wie zu einem liebenden, mächtigen Vater gehen konnte, der immer bereit war zu helfen. Dennoch erwartete ich nicht, daß das Lesen eines Buches mich heilen würde. Mein Leiden erschien mir viel zu wirklich dafür. Auch glaubte ich nicht, noch mehr erwarten zu können, nachdem ich die Glückseligkeit hatte, den wahrhaft lebenden Gott gesunden zu haben, die göttliche Intelligenz, die mir sofort Alles-in-allem wurde, mein Beschützer und Ratgeber. Dies schien des Glücks genug. Wohl hatte ich von Heilungen gehört, die durch die Christliche Wissenschaft bewirkt worden waren, aber ich glaubte nicht daran. Ich wäre mit der Religion allein mehr als zufrieden gewesen. So vergingen Tage, Wochen, Monate — ich hatte keine Schmerzen mehr, keine Entzündung, keine Schwäche. Ich fragte mich: Wo ist mein Leiden? Die Antwort kam: „Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen.” So hatte mich die Wahrheit durch das Lesen des Textbuches von einem sehr schweren Nierenleiden, von innerlichen Geschwüren und noch andern Leiden geheilt.
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