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Worin besteht eine Demonstration?

Aus der November 1916-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Fast ein jeder, der sich der Lehre der Christlichen Wissenschaft nähert und jemanden, der tiefer in diese Lehre eingedrungen ist, um Hilfe bittet, fragt sich, wenn das sichtbare Zeichen der körperlichen Besserung zu lange auszubleiben scheint, ob diese Lehre denn auch wirklich die Erlösung von all den Übeln biete, denen der sterbliche Mensch unterworfen ist. Um zu einem richtigen Schluß zu gelangen, muß man immer von einer richtigen Voraussetzung ausgehen. Es ist daher bei einer Behandlung im Sinne der Christlichen Wissenschaft erforderlich, daß sowohl der Helfer wie der Hilfesuchende sich darüber klar werde, worin eine Demonstration besteht, gemäß der Bedeutung, in welcher Mrs. Eddy dieses Wort anwendet.

Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 262): „Wir können das Wesen und die Beschaffenheit von Gottes Schöpfung nicht dadurch ergründen, daß wir in die Untiefen der sterblichen Annahmen untertauchen. Wir müssen ... unsern Versuchen, Leben und Wahrheit in der Materie zu finden, die entgegengesetzte Richtung geben und uns über das Zeugnis der materiellen Sinne ... erheben.” Eine oberflächliche Kenntnis von dem, was in der Christlichen Wissenschaft mit Demonstration bezeichnet wird, bereitet dem Schüler dieser Wissenschaft oft Schwierigkeiten. Entweder spricht er von sogenannten Demonstrationen, die im wahren Sinne diesen Namen nicht verdienen, oder er wird mutlos, wenn das, was er für das Wichtigste hält, nämlich die den Sinnen wahrnehmbaren Zeichen in Form von physischer Befreiung oder Besserung, nicht gleich in die Erscheinung tritt. Eine richtige Auffassung des Wortes „Demonstration,” wie Mrs. Eddy sie uns in Wissenschaft und Gesundheit auf Seite 34 gibt: „Demonstration ist Immanuel oder Gott mit uns,” würde solchen Fehlern vorbeugen und uns vor Selbsttäuschung und Mutlosigkeit bewahren.

Wenn durch den Christus, die Wahrheit, eine klare Erkenntnis von Gott und Seiner vollkommenen geistigen Schöpfung unser Bewußtsein erfüllt, wenn uns Gottes Allgegenwart fühlbar wird, so verschwinden die falschen Ansprüche des sterblichen Gemüts, gleichviel in welcher Form und unter welchem Vorwand sie sich in unserm Denken behauptet haben mögen. Wir müssen uns vergegenwärtigen, daß Gott mit uns ist, d. h. daß der Mensch Seine geistige Gegenwart wiederspiegelt; dann bringen wir nichts andres als Gesundheit, Heiligkeit und Reinheit zum Ausdruck, und Gedankenzustände wie Krankheit, Sünde und Unreinheit können nicht weiterbestehen. Ein jeder, der die Wirkung des göttlichen Prinzips beim Heilen von Krankheit und Sünde beobachten durfte, hat reichlich Gelegenheit gehabt zu sehen, daß ein ehrliches geistiges Bestreben, sich über Sünde und Krankheit zu erheben, physische Befreiung zur Folge hat. Bei allen Heilungen, die durch unsern Meister bewirkt wurden, ist vom Glauben die Rede, welcher der Erhörung des Gebetes, den „mitfolgenden Zeichen,” vorausgehen müsse. „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben,” sagte Jesus zu Thomas. Das geistige Schauen des allgegenwärtigen Guten ist nötig, und dessen sind die verstockten materiellen Sinne nicht fähig. Mrs. Eddy war imstande, das mentale Zeichen der Besserung im Patienten wahrzunehmen, ehe der Patient die Veränderung fühlte. (Siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 169.)

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