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Gottes Allgegenwart

Aus der November 1916-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jesus kannte wie kein andrer das Wesen der falschen materiellen Vorstellungen. Darum ermahnte er seine Jünger, nicht zu erschrecken, wenn sie von „Kriegen und Kriegsgeschrei” hören würden; denn es müsse „also geschehen,” bis Gottes Allgegenwart allgemein anerkannt werde. Unter dem Wort Krieg versteht man gewöhnlich einen Konflikt zwischen Nationen, in dem sich die Armeen verschiedener Länder so lange bekämpfen, bis die eine oder die andre Seite nachgeben muß. Nun ist aber eine Nation nichts andres als eine Vereinigung von Einzelwesen, und der nationale Gedanke, der in dem Wunsch zum Ausdruck kommt, eine andre Nation zu überwältigen oder zu vernichten, ist nichts als der Gesamtgedanke der Einzelwesen, die den Staat ausmachen. Ob nun der Kampf zwischen Truppenkörpern oder zwischen Einzelwesen stattfindet — die Ursache liegt stets im falschen Bewußtsein des sterblichen Menschen, und das Heilmittel kann allein in einer Änderung der individuellen Denkweise bestehen.

Abraham erkannte diese Wahrheit, und als zwischen seinen Knechten und den Knechten Lots Streit ausbrach, sagte er zu diesem: „Laß doch nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Gebrüder.” Er wußte, daß derjenige, der Harmonie zum Ausdruck bringen will, bei sich selbst beginnen und seine eigne Denkweise ändern muß, bevor er seinem Nächsten einen richtigen Begriff von den Menschen als Brüdern und von der harmonischen Beziehung des Menschen zu Gott beibringen kann. Ferner sah er ein, daß die streitsüchtigen Hirten einfach den Bewußtseinszustand der Allgemeinheit zum Ausdruck brachten.

Wer Mrs. Eddys Werke liest, gewinnt ein klareres Verständnis von jenem Kampf, zu dem Paulus seine Glaubensgenossen so oft ermutigte, dem Kampf, wo sich falsche Vorstellungen und geistige Wahrheiten einander gegenüberstehen. Dieser Konflikt muß in der Zerstörung aller falschen Vorstellungen enden, denn geistige Wahrheiten allein sind wirklich und ewig. Wir hören fortwährend die beruhigenden Worte des Meisters: „Fürchtet euch nicht,” ja wir wissen, daß das sogenannte Böse eine Verneinung ist und bleibt, welche Gestalt es auch annehme, um sich als Wirklichkeit aufzuspielen und uns zu täuschen. Fortgesetztes Studium dieser Werke ermöglicht es dem Studierenden, die in der Bibel gelehrten Wahrheiten auf seine individuellen Probleme anzuwenden und die Falschheiten aufzudecken, die oft unbemerkt in seinem Bewußtsein hausen, einen jeden reinen Wunsch oder Beweggrund zu zerstören trachten und dabei Wahrheiten des Seins zu sein beanspruchen. Hätte Abraham auf den Stolz, die Selbstsucht und die Habgier des sterblichen Gemüts gehört, so würde er anders mit Lot geredet haben. Er war sich jedoch Gottes Gegenwart bewußt; und durch sein Beispiel hat er uns gelehrt, jeden Beweggrund zu prüfen, uns darüber klar zu werden, ob er wahr sei, ob er vor dem „Stuhl Gottes” bestehen könne, oder ob wir ihn augenblicklich aus dem Bewußtsein ausscheiden sollten.

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