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Nur ein Quell des Guten

Aus der November 1916-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Je mehr man auf den persönlichen Umgang mit andern Menschen hält, desto schwerer empfindet man das Alleinsein. Die Menschheit bekundet allgemein das Verlangen, angenehme Beziehungen anzuknüpfen und gute Freunde zu gewinnen. Viele nehmen an, Glück und Wohlergehen hänge zum großen Teil von der Erfüllung dieses Verlangens ab; daher ist folgende Frage, die Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit stellt, für einen jeden von uns von hoher Bedeutung: „Wäre das Dasein ohne persönliche Freunde ein leeres Blatt für dich?” und eine bejahende Antwort annehmend, fährt sie fort: „Dann wird die Zeit kommen, da du einsam sein ... wirst” (S. 266).

Diese Stelle hat schon manchen Anfänger stutzig gemacht. „Warum,” so fragt er, „soll man keine persönlichen Freunde haben,” oder: „Was hat denn persönliche Freundschaft mit der christlichen Gesinnung eines Menschen zu tun?” Jesus sprach sich über diesen Punkt noch entschiedener aus als unsre Führerin, als er erklärte: „So jemand ... hasset nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein.” Offenbar ist mit den menschlichen Beziehungen etwas nicht in Ordnung. Sie gründen sich auf eine materielle Anschauungsweise statt auf die geistige, und da der persönliche, materielle Sinn nicht die Wahrheit über den Menschen aussagt, kann er nicht die wahre Grundlage für Freundschaft und Liebe bilden. Die persönlichen Sinne erkennen nur, was zeitlich und vergänglich ist, und diejenigen, die an ihnen festhalten, in dem Glauben, sie brächten die Wirklichkeit des Lebens zum Ausdruck, können wohl mit Hiob sprechen: „Die Verwesung heiße ich meinen Vater und die Würmer meine Mutter und meine Schwester.” Im selben kläglichen Ton ruft der Psalmist aus: „Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und Verachtung des Volks.”

Die Wahrheit über den Menschen und nicht eine willkürliche Bestimmung fordert das Aufgeben einer falschen Anschauung vom Menschen. Jesus ließ an Stelle des menschlichen Begriffs von Elternschaft die Wahrheit treten, daß der Mensch allein von Gott stammt, daß Gott ihn „krönet mit Preis und Ehre” und ihm Herrschaft gibt über die Werke Seiner Hände. Auf derselben geistigen Basis will nun die Christliche Wissenschaft alle menschlichen Beziehungen klären. Dabei läßt sie alles Gute und Förderliche stehen und treibt nur Neid, Enttäuschung, Selbstsucht und Treulosigkeit aus — Regungen, die die menschlichen Beziehungen je und je gekennzeichnet haben. Ist es nicht offenbar, wie sehr die menschliche Gesellschaft dieser Befreiung in sittlicher und geistiger Hinsicht bedarf?

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