Welche Opfer sind nicht schon zur Förderung der menschlichen Freiheit gebracht worden! Seit frühester Zeit hat wohl nichts einen volleren Widerhall in der Menschenbrust gefunden oder Menschen zu größerer Tatkraft angeregt, als der Gedanke der Freiheit. Von dem Gefühl der Begeisterung erfüllt, das die im Verlauf der Jahrhunderte mit diesem Wort verbundenen Vorstellungen in ihnen bewirkten, haben die Menschen gerne alles geopfert, um die verheißene Freiheit zu erlangen, sind dabei aber meist nur Trugbildern gefolgt. Zur Verteidigung der Freiheit stritt man an vielen weltberühmten Stätten mit intellektuellen Waffen, Stämme und Völker kämpften in buntem Durcheinander, und auf unzähligen Schlachtfeldern blitzten Säbel und donnerten Kanonen. Aber jedesmal, wenn der Sturm vorüber war, fanden die Menschen, daß sie nur eine Fessel gegen eine andre vertauscht hatten, die wieder zu neuem Aufruhr reizte.
Der Begriff der Freiheit hat von jeher zwischen völliger Zügellosigkeit und reinem Idealismus geschwankt, und dementsprechend ist die Arche der Menschheit auf den Wellen des veränderlichen sterblichen Sinnes hin und her geworfen worden. Wenn man auf die Jahrhunderte beständiger Kämpfe zurückblickt und des seit frühester Zeit unveränderten Zieles gewahr wird, und wenn man bedenkt, mit welcher Tatkraft der Sieg erstrebt und mit welchem Heldenmut die Opfer, Schmerzen und Niederlagen ertragen worden sind, wie sich aber dennoch durch das ganze Gewebe der menschlichen Erfahrung die Hoffnung gleich einem goldenen Faden hindurchzieht, so nimmt es einen nicht wunder, daß da und dort ein Beobachter der Ereignisse in Verzweiflung ausgerufen hat: „Gibt es ein Ziel, einen Gott? Warum haben so viele Jahrhunderte des Kämpfens das menschliche Elend nicht zu überwinden vermocht? Führt Gott einen vergeblichen Kampf zum Schutz der Menschheit, oder ist Er gegen alles Bitten und Flehen taub? Sicherlich verdient ein solches jahrhundertelanges Bemühen eine bessere Belohnung als sie die Vertreter wandelbarer Bekenntnisse und der Schwarm ratloser Philosophen bieten können.”
Es gibt ein Ziel, es gibt einen Gott, und die Christliche Wissenschaft beglückt den, der diesem Ziele zustrebt, und verscheucht den Nebel, der ihm das leuchtende Antlitz Gottes verbirgt. Diese Lehre weist uns nicht den Pfad blinder Verehrung und dogmatischer Anschauung, der uns durch ein endloses Gewirr, durch Ungewißheit und Leid geführt hat, sondern sie bringt uns zu den einfachen Lehren des Meisters und zu den nämlichen Früchten zurück, die vormals der Anwendung dieser Lehren folgten. Neunzehn Jahrhunderte lang hat ein großer Teil der Menschheit geglaubt, daß mit der allgemeinen Anerkennung der von Jesus gelehrten und ausgeübten Wahrheit die Menschheit von allem Übel erlöst werden würde. Zugleich aber haben bei weitem die meisten, die den hohen Wert der Lehren des Meisters zugaben, deren heutige Anwendbarkeit zur Heilung der Kranken bestritten.
Im großen und ganzen sind die Christen Menschen gewesen, die sich mit einer theoretischen Anschauung der vom Meister gelehrten Wahrheit begnügt haben und hinsichtlich der praktischen Bedeutung dieser Lehren ungläubig gewesen sind. Diese Inkonsequenz machte die religiösen Bekenntnisse vielfach zum Gegenstand des Spottes, ließ an Stelle des befruchtenden Wirkens des Christentums kalte Formen und blindgläubige Unterwerfung treten und gab die Menschheit einer beängstigenden Ungewißheit preis. Aus diesem Grunde trieb die Menschheit auf dem unsicheren Meer des Lebens, mit dem fernen Schein des ursprünglichen christlichen Zeitalters als einziger Leuchte zur Vermeidung der Untiefen materieller Finsternis. Obschon äußerst schwach und oftmals scheinbar dem völligen Erlöschen nahe, blieb doch dieses ferne Leuchten stets sichtbar, und jetzt, nach sechzehn Jahrhunderten zweifelnden Harrens und unbestimmten Hoffens, strömt es voll und klar in das Bewußtsein der erwachenden Menschheit.
Auf Seite 174 von Wissenschaft und Gesundheit sagt Mrs. Eddy: „Wahrheit ist geoffenbart. Sie muß nur betätigt werden.” Das, wonach die Menschheit so lange gesucht hat, ist nun in ihrem Bereich. Die Offenbarung wurde möglich durch eines Menschen treue Arbeit. Diejenigen, die sie auch nur einigermaßen verstehen, erkennen ihre hohe Bedeutung, denn sie stellt die Befreiung von jeder Bürde in Aussicht, die Beseitigung alles Leides, die Erfüllung aller Bedürfnisse, die Vernichtung alles Übels. Wenn sie dies nicht bewirkte, so wäre sie kein Ausdruck der absoluten Wahrheit; und mehr könnte sie nicht sein. Das volle Verständnis dieser Offenbarung wird Knechtschaft jeder Art aufheben und die langersehnte Freiheit herbeiführen; und zwar wird diese Freiheit unendlich größer und herrlicher sein, als die menschliche Phantasie sie sich ausmalen kann.
Wie vollbringt aber nur die Christliche Wissenschaft dies alles? fragt wohl der Skeptiker. Das Verfahren, sich des Guten teilhaftig zu machen, wie die Christliche Wissenschaft es uns lehrt, ist sehr einfach, und gerade deshalb gehen die Menschen so oft fehl. Sie erwarten etwas Schwieriges. Ihr langes Wandern durch die Irrgänge der materialistischen Lehren hat es ihnen erschwert, den geraden und in Wirklichkeit leicht zu findenden Weg der Wahrheit zu gehen. Dessen sind sie sich aber nicht bewußt. Wenn jemand die Christliche Wissenschaft schwer verständlich findet, so liegt dies nicht an ihr, sondern an der Hartnäckigkeit, mit der ihm seine falschen Anschauungen und irrigen Vorstellungen anhangen. Wenn er geduldig weiterstrebt und dann nach einer Weile zurückblickt, wird er sich über die Ansichten wundern, die er vormals als unumstößliche Wahrheiten ansah und an denen er infolgedessen festhielt. Die ihm noch teuren Anschauungen, welche sich, wie er allmählich erkennt, mit der Christlichen Wissenschaft nicht vereinbaren lassen, erweisen sich ihm in der Folge als Erfindungen oder Erzeugnisse eines falschen Sinnes, von denen man sich abwenden muß.
Um die Christliche Wissenschaft zu verstehen, müssen wir bei ihrer. Voraussetzung beginnen. Das übrige erweist sich dann als eine Reihe von Schlüssen, die sich durch unwiderlegbare Folgerungen aus dieser Voraussetzung ergeben. „Um richtig folgern zu können, sollten wir nur eine Tatsache vor Augen haben, nämlich das geistige Dasein” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 492). Die ganze Beweisführung der Christlichen Wissenschaft dreht sich um diesen einen Punkt. Menschliche Theorien setzen nie hier ein. Sie gründen sich auf materielle Hypothesen, beginnen mit der Materie und enden unweigerlich mit der Materie. Daher kommen sie dem Ziele nicht näher. Die Menschheit hat sich auf Lehren gestützt, nach denen das Sein entweder etwas völlig Materielles oder ein Gemisch von Materiellem und Geistigem ist. Durch jahrhundertelanges Kämpfen hat sie in ihrer unbeholfenen Weise nach Besserung gestrebt, hat gesucht, den Übeln, die das materielle Leben mit sich bringt, auf materiellem Wege zu steuern, aber ohne Erfolg.
Man beachte, daß Mrs. Eddy nicht sagte, man solle nur eine Annahme vor Augen haben, sondern nur „eine Tatsache.” Nach christlich-wissenschaftlicher Anschauung ist materielle Existenz keine Tatsache, keine Wirklichkeit, sondern bloße Sinnenvorstellung; geistiges Sein aber ist das Tatsächliche oder Wirkliche. Diese Worte rufen den Widerspruch derer hervor, die sie noch nicht verstehen. Wir wollen sie daher in Kürze betrachten. Was ist eine Tatsache? Kann sich eine Tatsache jemals in ihr Gegenteil verwandeln? Alles Materielle aber ändert sich, ist wandelbar. Materielle Dinge werden einst aufhören zu sein; sie sind daher keine Tatsachen, sondern nur Sinnenvorstellungen. Steht eine Tatsache irgendwie in Beziehung zur Zeit? Ist sie von ihr abhängig? Gewiß nicht. Was vor tausend Jahren eine Tatsache oder Wahrheit war, wird es auch nach weiteren tausend Jahren sein, denn für Tatsachen gilt keine Zeit. Alles Materielle ist aber untrennbar mit dem Zeit-Begriff verbunden; es kann daher nicht zur Wahrheit gehören, die ewig und unveränderlich ist.
Wenn wir die Wahrheit über das Sein erfassen wollen, müssen wir unsre ganze Aufmerksamkeit der Betrachtung des Wahren schenken; wir dürfen keine Voraussetzung annehmen, die mit materiellem Sein beginnt. Sobald wir die materielle Existenz als einen Teil des wahren Weltalls ansehen, trüben wir unser Denken und lassen falsche Folgerungen gelten. Materie erscheint wohl den fünf materiellen Sinnen wirklich, nicht aber der ewigen Wahrheit. Da die materiellen Sinne selbst die Organe und Ausdrucksmittel der Materie sind, so ist es klar, daß die Materie ihren Anspruch auf Existenz auf ihr eignes Zeugnis gründet. Dieses Zeugnis bezeichnete Jesus als unwahr.
Alle Übel, an denen die Menschheit leidet oder je gelitten hat, sind mit der materiellen Vorstellungswelt verbunden. So ist es z. B. wohlbekannt, daß zahlreiche soziale und wirtschaftliche Übel auf Geiz und Habsucht zurückzuführen sind. Habsucht ist das natürliche Ergebnis der Anschauung, das Substanz etwas Materielles und Begrenztes sei, daß Glück durch Anhäufung materieller Substanz entstehe, und daß man daher, um glücklich zu sein, danach streben müsse, möglichst viel von solcher Substanz zu erlangen, wenn auch zugegebenermaßen auf Kosten andrer. Gegen Gewinnsucht vorgehen zu wollen, ohne sie an der Wurzel zu treffen, ist ein ebenso aussichtsloses Beginnen, wie wenn man ein Gewässer läutern wollte, ohne die Ursache der Trübung zu beseitigen. Wenn aber der von Habsucht beherrschte Mensch durch die Christliche Wissenschaft zu der Erkenntnis kommt, daß Substanz nicht materiell oder beschänkt, sondern geistig, in Fülle vorhanden, unbegrenzt und unbegrenzbar ist, daß sie ebensowenig ausschließlicher Besitz eines Menschen sein kann wie Luft und Sonnenschein, und daß ein liebender Vater aller unsrer Notdurft abhilft und niemand Mangel leiden läßt, dann weicht seine Habsucht, und die Kette von Übeln, die der falsche Sinn um andre geworfen hat, wird gebrochen — die Übel sind vernichtet. Ein solcher Mensch findet also dadurch Befreiung, daß er etwas von dem geistigen Sein erkennen lernt; und diese Erkenntnis macht ihn zu einem viel glücklicheren und besseren Menschen.
Auf ganz ähnlichem Wege wird die Armut zum Weichen gebracht, denn Armut ist ebenfalls eine Sinnenvorstellung, die aus mangelnder Erkenntnis bezüglich des Wesens wahrer Substanz hervorgeht, d. h. die den Wahn zur Voraussetzung hat, daß Substanz etwas Beschränktes sei — wo doch die ganze Menschheit aus der Fülle Gottes schöpfen kann. In beiden Fällen beginnt der, dessen falsche Vorstellungen aufgehoben worden sind, zu verstehen, was Jesus meinte, als er davor warnte, um den Körper und seine Bedürfnisse zu sorgen, und als er auf die sorgenfreien Lilien als Beispiel einer natürlichen Lebensführung hinwies. Die Speisung des Volkes mit fünf Broten und zwei kleinen Fischen ist uns jetzt verständlich. Wäre Substanz in Jesu Augen etwas Materielles gewesen, so hätte er den Vorrat an Nahrung nur auf materielle Weise vermehren können. Durch sein vollkommenes Verständnis vom geistigen Sein aber war er über jedes materielle Gesetz erhaben. Nur in dem Grade wie wir dieses Verständnis erlangen, können wir uns von der Herrschaft der Gesetze der Materie freimachen und uns wahrer Freiheit erfreuen.
Krankheit steht mit der Sinnenvorstellung vom Sein vielleicht in noch engerer Beziehung als Habsucht und Armut. Im Reich des Geistes ist Krankheit undenkbar, denn sie ist in allen ihren Äußerungen materiell. Da sie sich auf den Wahn gründet, daß die Materie intelligent sei, so verschwindet sie, wenn sich die Erkenntnis Bahn bricht, daß die Materie selbst nur aus Sinnenvorstellungen besteht und weder Intelligenz, Leben noch wirkliches Sein besitzt. Wenn wir uns der großen Tatsache des harmonischen geistigen Seins bewußt werden, verliert Krankheit ihren Halt und hört auf, sich kundzutun. Hierfür bieten Tausende und aber Tausende von Erfahrungen den überzeugenden Beweis.
In ähnlicher Weise wird Sünde überwunden und ausgetrieben. Niemand würde seinem Mitmenschen nach dem Leben trachten, wenn er wüßte, daß Leben etwas Geistiges ist und daher nicht vernichtet werden kann. Der Wahn, daß mit dem Vergehen des Körpers das Leben erlischt, wird genau so lange währen, wie die Vorstellung vom Leben als in der Materie bestehend währt. Die Christliche Wissenschaft legt die Axt an die Wurzel des Baumes und beseitigt jegliche mörderische Regung, indem sie dem wahnwitzigen Sterblichen das Irrtümliche der Anschauung beweist, die ihn zu bösem Handeln veranlaßt und in ihm die Erkenntnis von der Unzerstörbarkeit und ewigen Dauer des Lebens erweckt. Wer sich mit der Christlichen Wissenschaft vertraut macht, lernt einsehen, daß Jesus und seine Apostel, obwohl sie anscheinend einen materiellen Körper wieder lebendig machten, tatsächlich damit bewiesen, daß das Leben niemals im Körper war und daher demselben nicht entzogen oder von demselben nicht abhängig gemacht werden kann, denn Leben ist seinem Wesen nach geistig, ist ewig und stets gegenwärtig.
Darf man bezweifeln, daß eine Religion, die beinahe drei Jahrhunderte lang oder etwa sechs Menschenalter hindurch derartige Resultate hervorbrachte, heutzutage nicht ebenso wirkt, wenn man sie richtig versteht und praktisch betätigt? Wenn wir einerseits der Worte Jesu gedenken, daß die, so seine Lehren verständen, dieselben heilenden und erlösenden Werke tun würden, die er tat, und wenn wir dann sehen, daß die Werke, die als Beweise für die Richtigkeit dieser Lehren gelten sollten, nicht getan wurden, so dürfen wir uns nicht wundern, daß die Menschheit trotz ihrer unzähligen Glaubensbekenntnisse und Kirchen die verheißene Erlösung noch nicht gefunden hat.
Wir können die Werke des Meisters unmöglich vollbringen, solange wir von einer materiellen Grundlage ausgehen. Wäre das Sein materiell, so entspräche die Anschauung, daß Lust und Schmerz ein und denselben materiellen Ursprung haben, der Wahrheit. Und dies ist die landläufige Anschauung. Das Leben des Sklaven der Sinnlichkeit und der Trunksucht würde dann im Einklang mit der natürlichen Ordnung der Dinge stehen, und es wäre für ihn keine Aussicht auf Hilfe vorhanden. Wahre Freude aber und wahres Glück haben keinen materiellen Ursprung. Paulus zählt sie unter die Früchte des Geistes und trennt sie von den Vorstellungen des materiellen Lebens. Durch die lebendige Vergegenwärtigung des geistigen Lebens vermag der Christliche Wissenschafter seinem gefallenen Bruder aus den Tiefen der materialistischen Anschauungen und Vorstellungen herauszuhelfen und ihn auf den festen Felsen des wirklichen Seins zu gründen. Auch ohne solche Hilfe kann der Bedrückte Freiheit erlangen — indem er sich nämlich selber mit aufrichtigem Sinn an das Studium und die Anwendung der Wahrheit macht.
Für jedes Übel, ob politischer, sozialer, wirtschaftlicher, sittlicher oder körperlicher Art, bietet die Christliche Wissenschaft eine praktische Lösung. Ihre Anhänger erheben sich nicht mit einem Male über die mannigfachen Disharmonien ihrer Umgebung zum vollen Bewußtsein geistigen Seins und seiner Herrlichkeit. Doch schon ein geringes Verständnis dieser wunderbaren Wahrheit reicht hin, um die Stimme des Irrtums zum Schweigen zu bringen und Frieden und Harmonie in der unmittelbaren Umgebung herzustellen. Der Christliche Wissenschafter kann „in der Welt” leben, ohne „von der Welt” zu sein; er vollbringt vieles, wo andre keinen Erfolg haben, und vermag schon hier und jetzt in gewissem Grade den Frieden und die Freude zu genießen, welche der herkömmlichen Theologie zufolge in das Reich einer unbekannten Zukunft gehören.
Nur auf diese Weise kann wahre Freiheit erlangt werden. Die Geschichte lehrt deutlich, daß Freiheit nicht durch Staatsgesetze allein erreicht werden kann. Nur wenn die einzelnen, aus denen ein Volk besteht, den Geist der zehn Gebote, auf die sich alles wahre Gesetz gründet, in ihrem Leben zum Ausdruck bringen, wird sich die Hoffnung auf politische oder soziale Freiheit verwirklichen können. Jede Ungerechtigkeit, jedes Übel in einer Gemeinde, einem Staat oder einer Nation wurzelt im Herzen eines oder mehrerer Menschen. Eine Massenreform gibt es nicht. Nur am einzelnen und durch die Arbeit des einzelnen kann Reform bewirkt werden. Statt den Geboten der ungetrübten Vernunft zu folgen, sind die Menschen auf Abwege geraten. Durch die Christliche Wissenschaft werden sie aber in der rechten Weise belehrt und empfinden die Aufgabe des Neugestaltens nicht mehr als etwas Lästiges. Der Weg wird ihnen immer klarer, und das Bewußtsein, daß sie nun die rechte Richtung eingeschlagen haben, bringt ihnen Freude und Siegesgewißheit.
Wie die frohe Botschaft der allen Menschen geltenden Erlösung vor neunzehn Jahrhunderten der Welt verkündet und, von Zeichen der Heilung und Befreiung begleitet, mit Jubel durch Kleinasien und die Provinzen des römischen Reichs getragen wurde und die Welt durch ihre rasche Verbreitung in Erstaunen setzte, so umstrahlen die göttlichen Verheißungen durch die Wiederentdeckung der Wahrheit mit gleichen Erfolgen in unsern Tagen den Erdball, und der Welt werden wiederum die Augen geöffnet für die Schönheit und Kraft des werktätigen Christentums.
Hoch über dem Dunkel und Getöse des materiellen Seins ist der Ruf unsrer Führerin zu vernehmen: „Bürger der Welt, nehmt die herrliche ‚Freiheit der Kinder Gottes‘ an und seid frei! Das ist euer göttliches Recht” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 227). Dieser Ruf wiederholt sich im wesentlichen auf jeder Seite der christlich-wissenschaftlichen Literatur, bei jedem Sonntags-Gottesdienst, in jeder Mittwochabend-Versammlung, in jedem guten Gedanken und jeder guten Tat derer, die sich unter das Banner der Wahrheit gestellt haben. Eine lang geknechtete Menschheit vernimmt den Willkomm und wendet sich dem Licht der angehenden christlichen Freiheit zu.
