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Frohsinn

Aus der April 1916-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Erkennen die ausübenden Vertreter der Christlichen Wissenschaft und solche, die Heilung suchen, hinreichend den Wert des Frohsinns bei der Überwindung von Krankheit und andern unharmonischen Zuständen, oder lassen sie es bisweilen an der Pflege jenes heiteren Wesens fehlen, das bei der Anwendung der göttlichen, heilenden Wahrheit zur Erlösung der Welt von so hoher Bedeutung ist? In den Sprüchen lesen wir: „Ein fröhlich Herz macht ein fröhlich Angesicht; aber wenn das Herz bekümmert ist, so fällt auch der Mut.” Im Einklang mit diesem Bibelwort sagt auch Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit (S. 395): „Eine übellaunige, mürrische oder falsche Person sollte nicht Pflegerin sein. Die Pflegerin muß fröhlich, ordentlich, pünktlich, geduldig und voll Vertrauen sein — empfänglich für Wahrheit und Liebe.”

In der bildenden Kunst werden die Umstände, welche die Bildsamkeit des zu formenden oder umzugestaltenden Materials beeinflussen, sorgfältig in Erwägung gezogen. Ähnlich ist es in der christlich-wissenschaftlichen Heilweise, die sich auf unerschütterliches Vertrauen auf das höchste Wesen gründet. Hier ist der Frohsinn ein wichtiger Umstand, weil er den Patienten empfänglicher macht, während Niedergeschlagenheit oder Entmutigung die Wiederherstellung des normalen Zustandes und der normalen Tätigkeit von Geist und Körper erschwert. Diejenigen, die die Menschheit zum Gegenstand ihres Studiums machen, darunter viele materialistisch gesinnte Ärzte, haben längst die große Bedeutung des Frohsinns erkannt und dessen Wirkungen beobachtet. Da sie aber weitaus in den meisten Fällen des Verständnisses entbehrten, zu dem die Christliche Wissenschaft führt, so konnten sie aus diesen Beobachtungen nicht die richtigen Folgerungen ziehen. Auf Seite 149 von Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Ein Arzt der alten Schule bemerkte einst mit großem Ernst: ‚Wir wissen, daß das Gemüt den Körper in etwas beeinflußt, und wir raten unsern Patienten, hoffnungsvoll und fröhlich zu sein und so wenig Medizin wie möglich zu nehmen; organische Beschwerden aber kann das Gemüt niemals heilen.‘ Diese Logik hinkt, und die Tatsachen widersprechen ihr.”

Wie denkt sich wohl ein Mensch das höchste Wesen und welchen Anspruch darf er auf Folgerichtigkeit machen, wenn er behauptet, Gott habe die Dinge so eingerichtet, daß übles Denken uns krank machen und selbst das Aufhören der Herztätigkeit herbeiführen könne, zugleich aber bestreitet, daß der göttlichen Anordnung nach gerechtes und gutes Denken das Gegenteil von Krankheit und Tod bewirken könne! Wie der Mensch denkt, so ist er. Sagt nicht Paulus: „Fleischlich gesinnet sein ist der Tod, aber geistlich gesinnet sein ist Leben und Friede”? Dieser Ausspruch des Apostels ist nach christlich-wissenschaftlicher Anschauung von hoher Bedeutung. Die Weisen des Altertums stimmen darin überein, daß ein glückliches Leben, zu dem in der Regel gute Gesundheit gehört, eine Folge der Tugendhaftigkeit ist, und daß Tugendhaftigkeit durch rechtes Denken bedingt wird. Hier sei eine Stelle aus dem siebenten Buch des Werkes über die „Politik” von Aristoteles wiedergegeben. Sie lautet wie folgt: „Was ein glückliches Leben betrifft, sei dasselbe in Vergnügungen oder in der Tugend oder in beiden zu finden, so ist soviel sicher, daß es öfter bei denen zu finden ist, die neben reinen Sitten Geistesbildung besitzen und bei der Erwerbung äußerer Güter Mäßigkeit bewahren, als bei denen, die eine Fülle äußerer Güter ihr eigen nennen, aber des übrigen ermangeln.” Ein jeder wird zugeben, daß Frohsinn ein hervortretendes Merkmal eines glücklichen Lebens ist. Es tut einem ordentlich wohl, wenn man in der Bibel die Stellen liest, wo unser Meister die Traurigen zum Frohsinn ermahnte. Zu einem Gichtbrüchigen sagte er: „Sei getrost, mein Sohn,” worauf er ihn heilte. Und gegen Ende seiner irdischen Laufbahn sagte er zu feinen Jüngern: „Seid getrost, Ich habe die Welt überwunden.” Ferner lesen wir, daß dies die göttliche Botschaft an Paulus war, als er sich dem sterblichen Sinn nach in äußerster Bedrängnis sah. Er vernahm die Worte: „Sei getrost, Paulus!”

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