Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Das Prinzip unser allgegenwärtiger Führer

Aus der Januar 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Für den Christlichen Wissenschafter drückt das Wort Prinzip die Wahrheit aus, daß Gott „unendliche Person“ ist, unbegrenzt in Erkenntnis und Güte, wie das Lehrbuch erklärt. An andrer Stelle lesen wir: „Gott ist Liebe. Er ist daher das göttliche, unendliche Prinzip, das Person oder Gott genannt wird“ (Wissenschaft und Gesundheit, SS. 116 u. 302). Falls wir einstmals dachten, wir könnten in unsrer Gedankenkammer im Geheimen sechs Tage in der Woche arbeiten und dann am siebenten Tage unser weltliches oder selbstsüchtiges Denken dadurch verdecken, daß wir Frömmigkeit zur Schau trugen, so verschwand dieser ganze Täuschungsversuch mit dem ersten Schimmer der Erkenntnis, daß Gott Prinzip ist.

Man hört zuweilen den Einwand, daß das Wort Prinzip für den Betreffenden etwas Kaltes, Scharfes, Unerbittliches bedeute. Die tatsächliche Demonstration des Heilens bringt jedoch die Gewißheit mit sich, daß Prinzip Trost, Hilfe, Zuverlässigkeit bedeutet — die Wärme des Lebens, die Freude der Rechtschaffenheit. Es bedeutet die Nähe des Himmels, wenn man erkannt hat, daß das Prinzip auf Grund seiner Allgegenwart den Menschen regiert, daß es alle seine Schritte himmelwärts lenkt. Die Heilige Schrift beschreibt dies genau mit den Worten: „Von dem Herrn wird solches Mannes Gang gefördert, und er hat Lust an seinem Wege.“

Früher waren die Menschen gewohnt, Gott für so persönlich zu halten, daß sie sich die göttliche Erkenntnis als beschränkt dachten, als so beschränkt, daß Er notwendigerweise nach dem Ansehen richten mußte. Verlangte Er z. B. Lobeserhebungen und hörte Er den lauten Beifall der Menge, so konnte Er von den umherschweifenden Gedanken eines einzelnen Verehrers keine Kenntnis haben. Verlangte Er ein Fasten, so war es möglich, Ihm dadurch zu gefallen, daß man, wenn man auch im Geheimen schwelgte, vor den Leuten das Angesicht verstellte und zu fasten schien. Verlangte Er Gebete, so befriedigten Ihn häufige wohlriechende Weihrauchwolken statt der Herzensdemut und des geläuterten Verlangens. Lange und prahlerische Gebete vor der Öffentlichkeit konnten einen günstigen Eindruck machen und geheime Bosheit verdecken. Hieraus ergibt sich, daß, wenn man einen persönlichen Begriff von Gott hat, das unausbleibliche Ergebnis Pharisäismus ist, und diesen verdammte Jesus aufs Entschiedenste als etwas, was für den Menschen ein Weh bedeutet und keinen Segen. Er sagte: „Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr der Witwen Häuser fresset und wendet lange Gebete vor! Darum werdet ihr desto mehr Verdammnis empfahen.“

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Januar 1918

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.