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„Sage es niemand“

Aus der Januar 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Für den Anfänger im Studium der Christlichen Wissenschaft gibt es auf der Welt keinen angenehmeren Gesprächsgegenstand als diese herrliche, für sein Bewußtsein neue Wahrheit. Gewöhnlich kommt seine erste Freude dadurch zum Ausdruck, daß er „zu rechter Zeit oder zur Unzeit“ zu jedermann davon spricht, zu willigen wie zu widerwilligen Zuhörern, zu solchen, die sich wohlwollend wie zu solchen, die sich gleichgültig oder feindselig verhalten.

Jesus ließ seinen Heilungen fast immer einige belehrende Worte vorausgehen, und sehr oft endigte er mit der weisen Ermahnung: „Sage es niemand.“ Der Praktiker der Christlichen Wissenschaft ist jedoch nicht erstaunt, wenn er liest, daß der Geheilte oft diesen Rat nicht beachtet. Schreiberin dieses erinnert sich wohl, wie viele Demonstrationen von ihr wiederholt werden mußten, weil sie beständig zu ungläubigen Zuhörern darüber sprach. Einer dieser Erfahrungen erinnert sie sich besonders lebhaft. Nachdem sie sich erst kurze Zeit mit dem Studium der Christlichen Wissenschaft befaßt hatte, konnte sie Augengläser, die sie meinte nicht entbehren zu können, beiseite legen. Freudig teilte sie dies allen mit, die sie kannte; aber da ihr das nötige Verständnis mangelte, sich zu schützen, mußte sie die Gläser wieder hervorholen und noch so manchen Monat tragen.

Die Weisheit unsrer Führerin war so groß wie ihre Liebe zur Menschheit. Wie viele schmerzliche Erfahrungen könnten wir uns doch ersparen, wenn wir ihren liebevollen Rat befolgen würden! Immer und immer wieder werden wir in Wissenschaft und Gesundheit davor gewarnt, Krankheitssymptome und Krankheiten zu besprechen. „Schau vom Körper hinweg und in Wahrheit und Liebe hinein, das Prinzip allen Glücks, aller Harmonie und Unsterblichkeit,“ wird uns gesagt (S. 261). Daher sollten wir nicht über vergangene oder gegenwärtige Krankheiten sprechen. Wir werden ja dadurch von Krankheit und Sünde geheilt, daß wir diese Irrtümer als das erkennen lernen, was sie sind — als Illusionen, als Schatten, welche das falsche Denken und der Glaube an die Macht und Wirklichkeit des Bösen wirft. Solange unser Bewußtsein nicht umgewandelt ist, sind wir nicht geheilt, denn wir lesen auf Seite 231 von Wissenschaft und Gesundheit: „Wenn Gott Sünde, Krankheit, und Tod nicht zerstört, so sind sie in dem Gemüt der Sterblichen nicht zerstört, sondern kommen diesem sogenannten Gemüt unsterblich vor.“

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