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Gottes unendliche Mittel

Aus der Januar 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


[Erschienen am 27. August 1917 im Christian Science Monitor, und im Christian Science Sentinel .]

Als Mrs. Eddy auf Seite 330 von Wissenschaft und Gesundheit schrieb: „Gott ist unendlich, das einzige Leben, die einzige Substanz, der einzige Geist oder die einzige Seele, die einzige Intelligenz des Universums, einschließlich des Menschen,“ gab sie die Grundlage an, auf der die Christliche Wissenschaft demonstriert, daß Gottes Mittel unbeschränkt sind. Die materielle Welt ist sich dieser Tatsache nicht bewußt. Wo man hinsieht, findet man die Annahme der Beschränkung. Bisweilen äußert sie sich als schlechte Gesundheit, ein andermal tritt sie als Armut auf, und oftmals geht sie in dem Gewande des Bösen einher, d. h. in jenem verfinsterten Gedankenzustand, der dem Glauben gleichkommt, daß Gott nicht allgegenwärtig sei.

Nun ist die Christliche Wissenschaft erschienen, um die Menschheit über das wahre Wesen Gottes aufzuklären. Durch die Erkenntnis der Wahrheit, die sie offenbart, wird bei den Menschen die Vorstellung von Beschränkung aufgehoben, und die unendlichen Güter Gottes erschließen sich ihnen. Denen, die den wahren Stand des Menschen nicht kennen, geht es wie einem Menschen, der neben einem mit allen möglichen Mitteln zur menschlichen Verpflegung gefüllten Raum lebt und den Schlüssel dazu hat, dabei aber am Verhungern ist, weil er glaubt, der Schlüssel sei verloren gegangen und er könne daher die Tür nicht aufschließen. So steht es mit jedem Menschen, der glaubt, er könne sich die Fülle des Guten nicht zueigen machen, das Gott ihm mitzuteilen vermag. Obgleich er von dem unendlichen Reichtum des Geistes umgeben ist, weilt er im Dunkeln, von der Nutznießung dieser Reichtümer durch materielle Vorstellungen so völlig ausgeschlossen, als ob sie für ihn völlig verschlossen oder in unerreichbarer Ferne wären.

Welcher Art ist nun der Irrtum, der die eben beschriebene Wirkung zu haben scheint? Er besteht in der Vorstellung, daß nicht alle Eigenschaften Gottes unendlich seien. Die Christliche Wissenschaft besteht auf der Wahrheit, daß Gott Alles ist. Sie behauptet, daß die Menschheit die göttlichen Güter nicht eher in einer Weise nutzbar machen kann, die den Namen Fortschritt verdient, als bis sie das göttliche Wesen als das „einzige Leben, die einzige Substanz, den einzigen Geist oder die einzige Seele“ erfaßt hat. Gott, so lehrt die Christliche Wissenschaft, hat allein Dasein, ist die einzige wirkliche Macht oder Substanz. Demnach gibt es kein materielles Dasein, keine materielle Macht oder Substanz. Die Materie ist unwirklich, weil der Geist unendlich ist. Die sogenannte Materie ist eine falsche Auffassung von Wirklichkeit, eine irrtümliche Vorstellung von Substanz, wo keine Substanz ist.

Man sieht also, daß die Christliche Wissenschaft den sogenannten materiellen Sinnen durchaus widerspricht. Sie verneint sie ausdrücklich. Sie vergleicht ihr Zeugnis mit den Scheinbildern des Traumes. Sie legt in nicht mißzuverstehender Weise dar, daß alle Macht, die die Materie zu haben scheint, ihr vom menschlichen Gemüt verliehen wird, und daß das Leiden dieses sogenannten Gemüts durch das Zurückprallen seiner eignen falschen Vorstellungen verursacht wird. Solange das menschliche Gemüt annimmt, die Materie sei wirklich, wird es weiter an materielle Mittel glauben, und die geistigen Mittel Gottes werden verborgen bleiben und unverständlich erscheinen.

Jesus Christus hatte Zugang zu den unendlichen Mitteln Gottes. Sie erhielten ihn vierzig Tage lang in der Wüste. Er machte von diesen Mitteln freien Gebrauch, als er die Menge speiste, die ihm gefolgt war, um seine Botschaft zu hören. Aus dieser selben unerschöpflichen Quelle schöpfte er das Verständnis vom geistigen Gesetz, das ihn befähigte, die schwersten Krankheiten zu heilen, derentwegen er um Hilfe angegangen wurde, und auf dem Wasser des galiläischen Meeres zu wandeln. Auf Grund seiner klaren Erkenntnis von der Allheit Gottes und der Nichtsheit der Materie konnte Jesus zu denen um ihn her sagen: „Alles was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, daß ihr's empfahen werdet, so wird's euch werden.“ Die Christliche Wissenschaft erzeugt denselben Glauben, den der Meister besaß, weil sie die Wahrheit offenbart, die er in so wunderbarer Weise darlegte.

Wenn ein Mensch das Gebet der geistigen Erkenntnis darbringt, wie es ihn die Christliche Wissenschaft lehrt, dann sucht er sich der Allheit des Geistes bewußt zu werden, sucht sich zu vergegenwärtigen, daß auf Grund der Allheit Gottes der Geist die einzig wahre, die einzig bestehende Substanz ist, und daß sie uns zu allen Zeiten und überall zu Gebote steht. In dem Maße, ja genau in dem Maße wie er dieser Erkenntnis gemäß handelt, erhebt er sich über die falsche Vorstellung von materieller Substanz und fängt an, die soeben zitierten Worte Jesu zu verstehen. Es handelt sich nicht darum, daß man Gott bittet, Seine geistigen Segnungen zu spenden, sondern darum, daß man sich durch die Erkenntnis des wahren Wesens Gottes und des Menschen diese Segnungen zunutze machen lernt. Wie klar muß doch Mrs. Eddy dies erkannt haben, als sie schrieb: „Seele hat unendliche Mittel, mit denen sie die Menschheit segnet, und das Glück würde schneller erlangt werden und sicherer in unserm Besitz bleiben, wenn wir es in der Seele suchen würden“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 60).

Wie können aber, so frägt wohl jemand, die Mittel Gottes, des Geistes, den Bedürfnissen der Menschenkinder in materieller Weise abhelfen? Der menschlichen Vorstellung nach geschieht folgendes: in dem Maße wie ein Menschenkind Gott als Geist erkennen lernt, und in dem Maße wie die Furcht durch diese Erkenntnis schwindet, wird er freier, wirft die Annahme von Beschränkung ab, die sich einzig und allein aus einer materiellen Vorstellung von den Dingen ergibt, und findet, daß er einen erweiterten Begriff von Besitz erlangt, der durch die Befriedigung seiner menschlichen Bedürfnisse zum Ausdruck kommt. Ein jeder, der die Lehren der Christlichen Wissenschaft auch nur einigermaßen erfaßt hat, ist imstande, die Wahrheit des Ausspruchs Jesu zu beweisen: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“

Die göttlichen Mittel sind nach keiner Richtung hin beschränkt. Genau wie sie den täglichen sogenannten materiellen Bedürfnissen abhelfen, so sind sie zur Hand, um die Kranken wiederherzustellen und die Traurigen zu trösten. Und wie geschieht das? In allen Fällen auf dem gleichen mentalen Wege. Ein kranker Mensch glaubt, er sei das Opfer materieller Gesetze. Die Christliche Wissenschaft nun verleiht ihm die Erkenntnis der Wahrheit des Seins, der Allheit des Geistes und des geistigen Gesetzes; und in dem Maße wie ihm diese Kenntnis zuteil wird, werden die materiellen Vorstellungen, die ihn binden, aufgehoben, und sein Begriff von Gesundheit wird gefördert. Ebenso geht es den Betrübten. Das Gute ist unbegrenzt. Das Gute kann niemals verloren gehen, vernichtet oder beeinträchtigt werden. Nichts als eine beschränkte Vorstellung von den Dingen oder ein falsches materielles Bewußtsein kann umkommen. Den Mitteln Gottes können keine Schranken gesetzt werden, denn Gott ist unendliche Liebe.

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