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Das Leben

Aus der Dezember 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Das menschliche Gemüt hat sich in keiner Sache, die es je untersucht oder analysiert hat, mehr widersprochen, ist in keiner Sache mehr im Unklaren gewesen als in seinem Versuch, das Leben begrifflich zu bestimmen. Der Grund dafür ist sehr einfach und völlig klar. Ob es von einer biologischen, oder einer theologischen, oder einer philosophischen Grundlage oder von der Grundlage des sogenannten gesunden Menschenverstandes aus folgert, es gründet seine Argumente stets auf das Zeugnis der physischen Sinne, so daß der Schluß stets begrenzt war. Mit anderen Worten, der Biolog verfolgt das menschliche Dasein von seinem Keim bis zu seinem Verfall und seiner Wiederaufsaugung in die Materie. Der Theolog anerkennt die Voraussetzungen und die Schlüsse des Biologen, wenn auch mit dem Vorbehalt, daß der Ursprung des Lebensfunkens nicht in der Materie, sondern in Gott zu suchen sei. Der Philosoph, der seine Theorien von der Unzerstörbarkeit der Materie entwickelt, glaubt in allen Fällen an die Beschränkungen des physischen Weltalls. Und der Vertreter des gesunden Menschenverstandes verschanzt sich hinter der unwiderlegbaren Behauptung, daß er glaube, was er sehe.

Das Merkwürdige an der Sache ist jedoch, daß die Lösung dieser Frage mit den allereinfachsten Worten in dem zugänglichsten Buch der Welt zu finden ist. Die Bibel macht es sonnenklar, daß das Leben nichts weiter als ein Synonym für Gott ist, und daß daher der Mensch umsomehr vom Leben weiß, je mehr er mit Gott bekannt ist. Da nun die Naturwissenschaft, die Theologie, die menschliche Philosophie und der materialistische gesunde Menschenverstand selber Produkte des begrenzten Begriffs von den Dingen sind, so haben sie dem menschlichen Dasein nie das höhere Verständnis vom Leben geben können. Mit anderen Worten, ihre Vertreter haben den Spruch des Philosophen Seneca angenommen: Quid est enim novi, hominem mori, cujus tota vita nihil aliud quam ad mortem iter ist?— auf deutsch: „Was gibt es also für den Menschen Neues im Tode, da doch das ganze Leben eine Reise nach dem Grabe ist?“ Ihnen ist das Leben nichts weiter als die Form, die göttliche Energie, die Materie usw. ihrer besonderen Schule, und es ist nach den Lehren dieser Schulen abhängig oder unabhängig von dem göttlichen Antrieb.

Die Folgerung ist äußerst einfach. Sie schließt entweder Gott gänzlich aus der Schöpfung aus und setzt die Materie an Seine Stelle, oder aber macht sie die Materie zum Schöpfer des Geistes, was durchaus sinnwidrig ist. Jesus erklärte deutlich was er von solchen Lehren dachte. Zum Nikodemus sagte er: „Was vom Fleisch geboren wird, das ist Fleisch; und was von Geist geboren wird, das ist Geist,“ während er den Juden gegenüber erklärte: „Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die Ich rede, die sind Geist und sind Leben.“ Was er auch sonst noch mit diesen Worten gemeint haben mag, eine Bedeutung ist gewiß die, daß Gott, da Er in der geistigen Schöpfung alles sah, was Er gemacht hatte und es für gut erklärte, unmöglich das Fleisch schaffen konnte, das nichts nütze ist, und daß das Leben nicht ein materieller Organismus ist, sondern eine klare Erkenntnis des Prinzips.

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