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Ursache und Wirkung

Aus der Dezember 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor einiger Zeit wurde meine Aufmerksamkeit auf einen außergewöhnlichen Zwischenfall gelenkt, der sich in Verbindung mit dem Brand des Dampfbootes „General Slocum“ zutrug. Das Boot war zum Zweck eines Ausflugs für über tausend Sonntagsschulkinder und -lehrer gemietet worden. Ehe das Boot den Landungsplatz verließ, hatte eine der Lehrerinnen eine solch lebhafte Vorahnung von einem bevorstehenden Unfall, daß sie mit einem Freund darüber sprach. Ihre Worte machten einen tiefen Eindruck auf ihn, und er verließ infolgedessen mit seiner Familie und dieser Freundin das Boot. Was mir nun bei dieser Begebenheit besonders auffiel, war der Umstand, daß der Unfall als ein Zustand im menschlichen Denken entdeckt wurde, ehe er physisch zum Ausdruck kam, und daß zwischen der mentalen Störung und ihrer physischen Bekundung einige Zeit verstrich. Wenn wir uns in natürlicher Weise den Lehren der Christlichen Wissenschaft anpassen, so sind wir imstande, „Dinge in Gedanken“ aufzulösen, wie uns Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ auf Seite 269 sagt, und die störende Ursache zu beseitigen. Dann findet keine unharmonische physische Wirkung statt.

Einige Zeit darauf mußte ich die Wahrheit des Gesagten beweisen. Ich war auf der Heimreise von einem benachbarten Staat, als mich an einem Verbindungspunkt, wo ich auf einen anderen Zug zu warten hatte, ein Gefühl der Furcht vor einem bevorstehenden Unfall überkam. Da ich wußte, daß Furcht irgendwelcher Art ebensowenig neben dem Bewußtsein der Gegenwart Gottes bestehen kann wie Frost neben dem Feuer, so suchte ich so klar wie möglich die stete Gegenwart Gottes und die schützende Macht der Wahrheit zu erkennen. Und in dem Grade, in dem mich diese Erkenntnis erfüllte, wich die Furcht vor einem Unfall. Ich hatte somit kein Bedenken, auf dem Zug, der dann eine halbe Stunde später ankam, eine Schlafstelle zu belegen. Als ich am Morgen erwachte, war ich am Ziel meiner Reise, und zwar mit zwei Stunden Verspätung. Den Grund erfuhr ich erst dann. Ein Bericht darüber füllte die erste Spalte einer Zeitung.

Diesem Bericht zufolge fühlte sich der Lokomotivführer des Morgens um vier Uhr von einer Macht, die nicht sein eigen war, von einer Macht, der er nicht widerstehen konnte, dazu veranlaßt, den Zug zum Stehen zu bringen und die Lokomotive zu untersuchen. Und siehe da, er entdeckte einen Fehler, der das Vorspannen einer anderen Lokomotive nötig machte. Darüber vergingen zwei Stunden, woraus sich unsere Verspätung erklärte. Man denke in diesem Zusammenhang an Mrs. Eddys Worte in Wissenschaft und Gesundheit, Seite 84: „Wenn wir diese Wissenschaft gründlich verstehen gelernt und innerlich verarbeitet haben, können wir die Wahrheit genauer erkennen als der Astronom die Sterne lesen oder eine Finsternis berechnen kann.“ Ich hatte also einen weiteren Beweis erhalten, daß in der gewöhnlichen menschlichen Erfahrung zwischen der mentalen Ursache und der physischen Wirkung einige Zeit verstreicht.

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