Die Christliche Wissenschaft hat den größten Segen in mein Leben gebracht, denn durch sie habe ich Gesundheit und Frieden erlangt. Ungefähr zwanzig Jahre lang war ich krank und stand diese ganze Zeit unter ärztlicher Behandlung. Als ich kaum sechzehn Jahre alt war, schickte man mich auf ein College im Osten. Ich war allem Anschein nach bei guter Gesundheit, kehrte aber nach zwei Jahren mit völlig zerrütteten Nerven in meine Heimat im mittleren Western zurück. Nach meiner Verheiratung zog ich nach Concord, New Hampshire, und unser Heim war nicht weit von dem Hause Mrs. Eddys entfernt, aus der ich mir jedoch damals gar nichts machte. Einige Jahre war ich so ziemlich gesund. Dann folgte ein völliger Zusammenbruch, und vier Jahre lang mußte eine Krankenschwester zu meiner Pflege im Hause gehalten werden. Mrs. Eddy kam auf ihren täglichen Spazierfahrten gewöhnlich an unserem Hause vorbei, und ich bemerkte ihre Liebe zu kleinen Kindern, denn sie beobachtete jedesmal unsere beiden kleinen Mädchen beim Spiel und lächelte ihnen zu. Ihr freundliches Lächeln werde ich niemals vergessen. Ich beobachtete sie oft und sagte zu meiner Pflegerin: „Wenn irgend etwas Wahres an Mrs. Eddys Religion ist, warum kann ich nicht dadurch gesund werden, daß ich sie jeden Tag ansehe, wie ich es bisher getan habe?“
Hätte ich nur damals gewußt was die Wahrheit in Wirklichkeit ist! Doch ich kannte sie nicht. Viele meine Freundinnen hatten ein großes Vorurteil gegen die Christliche Wissenschaft. Und so lag ich denn da und litt körperlich und geistig. Nach Aussage der Ärzte hatte ich ein Magenleiden, ein Herzleiden und Katarrh. Ich stand alle Qualen aus, die die Nerven verursachen können. Außerdem hatte ich eine innere Schwäche, die die Ärzte nur durch beständige Behandlung lindern konnten. Zwölf Jahre darauf verkauften wir alles und zogen nach Kalifornien, in der Hoffnung, daß mir und unserem ältesten Töchterchen, die damals sehr zart war, die Luftveränderung gut tun würde. Ich fürchtete mich aber wegen meines Herzleidens sehr vor der Reise.
Einige Jahre schien es mir dann viel besser zu gehen; aber bald brach ich zusammen und mußte abermals in ärztlicher Behandlung sein. Da ich weder mir selbst noch irgend jemand anders etwas nutzen konnte, so war das Leben nur noch eine schreckliche Qual für mich. Ich sehnte mich nach dem Tode, um von allem Leiden befreit zu sein, und hatte doch gleichzeitig große Furcht vor dem Tode. Stets trug ich eine Flasche Medizin bei mir, und des Nachts hatte ich sie unter dem Kissen.
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