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Unser grösstes Bedürfnis

Aus der März 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es war an einem trüben Wintertage. Eine Christliche Wissenschafterin war auf dem Heimweg von einer Person, die große Schmerzen empfand. Ihr Herz war von dem Wunsch erfüllt, die heilende Kraft des stets gegenwärtigen Christus zu verwirklichen. Sie fragte sich ernstlich: Was habe ich im Leben am meisten nötig, um Gotteserkenntnis zu erlangen und dadurch besser befähigt zu werden, der Menschheit zu dienen? In diesem Augenblick erschien es ihrem sehnenden Sinn, daß ihr so vieles fehle, was erhaben und schön ist, und sie wurde von diesem Gedanken fast überwältigt. Wie konnte dies alles erlangt werden? Von dem ernsten Verlangen erfüllt, daß ihr der Weg gezeigt werden möge, nahm sie Wissenschaft und Gesundheit zur Hand und schlug es mit suchendem Blick auf. Die ersten Worte, die sie las, stehen auf Seite 4: „Am meisten bedürfen wir des Gebetes inbrünstigen Verlangens nach Wachstum in der Gnade, das in Geduld, Sanftmut, Liebe und guten Werken zum Ausdruck kommt.“ Welch herrliche Antwort!

Der Pfad lag nun offen vor ihr. Im Grunde genommen war er ja der Christus-Weg. Als sie nach Hause kam, nahm sie eiligst die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit zur Hand, um sich in das Wesen der Liebe zu vertiefen. Und welche Freude und Erleuchtung brachte ihr dies! Sie sah ein, daß sie nicht um das, was unerreichbar erschien, zu kämpfen brauchte, weil ja in dem Maße ihres Wachstums an Selbstlosigkeit, Erbarmen und Liebe (Eigenschaften, die den Meister kennzeichneten) höhere Begriffe sich ihr entfalten würden. Durch dieses Forschen erkannte sie wie nie zuvor, daß man das Bewußtsein der Liebe haben muß, um Gott zu erkennen. Noch nie sind wahrere Worte geredet worden als die im vierten Kapitel der ersten Epistel des Johannes: „Wer nicht liebhat, der kennet Gott nicht; denn Gott ist Liebe.“ Wer also wahrhaft liebt, der kennt Gott. Wer „den heiligen Schmuck,“ den Glanz der Wirklichkeit schauen will, muß sich der geistigen Liebe voll bewußt werden, denn nur auf dieser Höhe wird der Geist offenbar.

Jesus ermahnte die Menschen zur Liebe. Er sagte: „Ein neu Gebot gebe ich euch, daß ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebet habe, auf daß auch ihr einander liebhabet.“ Die Bedeutung dieses Gebotes sollte ein jeder von uns im Herzen wohl erwägen. Mit Entschiedenheit, wenn auch mit Milde, erklärt es uns, daß es zum Lieben nur einen Maßstab gibt: „Wie ich euch geliebet habe.“ Welch hohe Bedeutung legte doch der Meister in dieses Wörtchen „wie“! Betrachten wir einen Augenblick diesen Menschensohn, der keinen andern Wunsch hatte als sich hilfreich zu erzeigen; der diejenigen, die sich mühselig im Tale materieller Verlockungen dahinschleppten, liebevoll auf die Bergeshöhe der Reinheit führte, wo sie den Frieden, den die Gemeinschaft mit Gott verleiht, schmecken konnten. Und wenn sich dann unsre Gedanken ernstlich mit ihm beschäftigt haben, mit dem, der die Kranken durch die Berührung des Geistes heilte und dem jedes Kind Gottes wahrhaft teuer war, dann wollen wir uns ehrlich fragen, ob wir so lieben wie Jesus liebte.

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