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Der Heilige Geist

Aus der Mai 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jesus erklärte seinen Jüngern den Heiligen Geist als den „Geist der Wahrheit,“ wie wir im vierzehnten und sechzehnten Kapitel des Johannes-Evangeliums lesen. Erst viele Jahre nach der Himmelfahrt unseres Heilandes wurde der Heilige Geist von der schulmäßigen Theologie als Person dargestellt — als eine von drei geheimnisvollen, auf unerklärliche Weise vereinigten Persönlichkeiten, die einen allgewaltigen menschenähnlichen Gott bilden. Mrs. Eddy nahm die biblische Definition vom Heiligen Geist an und erklärte, dieser „Geist der Wahrheit“ sei die Christliche Wissenschaft. Auf seite 1 von „Rudimental Divine Science“ definiert sie die Christliche Wissenschaft als „das Gesetz Gottes, das Gesetz des Guten, welches das göttliche Prinzip und die Regel der universalen Harmonie auslegt und demonstriert.“

Durch den Heiligen Geist, der von Gott stammt und vom Menschen zum Ausdruck gebracht wird, empfingen die alten Propheten ihre Offenbarungen, die sie befähigten, die heiligen Bücher des Alten Testaments zu schreiben. Im Neuen Testament finden sich zahlreiche Stellen, die auf den Heiligen Geist Bezug haben. Lukas berichtet die Botschaft, die Maria empfing, wie folgt: „Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum auch das Heilige, das von dir geboren wird, wird Gottes Sohn genannt werden.“ Dadurch, daß Marias Bewußtsein von dem „Geist der Wahrheit“ durchdrungen war, wurde Maria befähigt, die geistigen Forderungen des Gesetzes Gottes zu erfüllen und der Welt den lang erwarteten Messias zu geben.

Johannes der Täufer sagte das Erscheinen des Heilandes voraus und erklärte: „Er wird euch mit dem heiligen Geist taufen,“ d. h. der „Geist der Wahrheit“ wird das menschliche Bewußtsein läutern und wie ein Feuer all die Irrtümer des materiellen Sinnes verzehren. Am Tage der Himmelfahrt waren die Apostel voll des Heiligen Geistes. Ihr Verständnis vom göttlichen Gesetz vernichtete ihre Furcht. Es befähigte sie, von da an viele wunderbare Heilungswerke zu vollbringen und trotz heftiger Verfolgungen und Marterqualen die Wahrheit zu lehren. Jesus war vom Heiligen Geist erfüllt und heilte daher allerlei Sünde und Krankheit. Indem er die Toten erweckte, hob er durch die Macht des Heiligen Geistes alle sogenannten materiellen Gesetze auf und bewies das erhabene Gesetz des göttlichen Gemüts. Er tat dar, daß die Materie weder Macht, Kraft noch Intelligenz hat. Er zeigte, daß das Leben ewig ist und von Disharmonie, Krankheit oder Tod nicht berührt werden kann.

Der Heilige Geist hat sich im gegenwärtigen Zeitalter von neuem durch das Heilen von Körper und Geist geoffenbart. Dieses segensreiche Ergebnis hat der Menschheit die Erkenntnis gebracht, daß es heute wie zur Zeit, da Jesus auf Erden wandelte, eine faßbare geistige Heilmethode gibt, ein geistiges Gesetz, durch das sogar sogenannte unheilbare Krankheiten geheilt werden können. Mrs. Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, erklärt in Wissenschaft und Gesundheit, dem Lehrbuch dieser Wissensfchaft, das erfolgreiche Wirken dieses Gesetzes im menschlichen Bewußtsein sei das Ergebnis des klaren Sichvergegenwärtigens der Allheit Gottes, des klaren Erkennens, daß Gott das allmächtige, allgegenwärtige, allwissende Gute, das göttliche Gemüt, Geist, Leben, Wahrheit, Liebe ist, und daß der Mensch Gottes vollkommene geistige Idee oder Wiederspiegelung darstellt.

Durch diese geistige Erleuchtung wird der Praktiker, der von dem Heiligen Geist erfüllt und dessen Bewußtsein von der Gegenwart der göttlichen Liebe durchdrungen ist, instand gesetzt, das Transparent zu sein für das herrliche Sonnenlicht der Wahrheit. Alsdann verbreiten sich die heilenden Strahlen der Wahrheit und dringen in die dunkeln Ecken jenes leidenden Bewußtseins, das von falschen und furchterregenden Gedanken erfüllt war, und auf diese Weise wird jeder Gedanke und jeder Zustand, der der Harmonie, Heiligkeit und Reinheit des unendlichen Geistes und der geistigen Wirklichkeiten entgegengesetzt ist, vernichtet.

Der göttliche Einfluß des Heiligen Geistes kommt in universaler, selbstloser Liebe zum Ausdruck, die nicht nur in das einzelne menschliche Bewußtsein sondern in gewissem Maße auch in das Gesamtbewußtsein dieses Zeitalters eindringt und es erfüllt. Die Christliche Wissenschaft durchsäuert allmählich das ganze menschliche Denken. Ihr Einfluß erreicht sowohl die verschiedenen Heilmethoden wie auch die Theologie, die Naturwissenschaft und die Geschäftswelt. Sie berichtigt die Fehler in der Lehre der schulmäßigen Theologie und gibt der Welt eine beweisbare Religion. Sie lehrt die Menschheit, sich über den falschen Glauben zu erheben, daß die Materie wirklich sei und Macht, Energie oder Intelligenz habe. Dadurch, daß sie die Allheit des Geistes lehrt und die erhabene Macht des geistigen Gesetzes demonstriert, zerstört sie die Furcht vor physischen Gesetzen und materiellen Zuständen.

In der Geschäftswelt zerstört der „Geist der Wahrheit“ allmählich Unehrlichkeit, Falschheit und Selbstsucht und ersetzt sie durch Ehrlichkeit und brüderliche Liebe. Die Bewegung, welche die Besserung der Wohnverhältnisse der Arbeiter bezweckt, die Gelegenheit, die die Arbeiter vielerorts haben, durch Gewinnverteilung Teilhaber an dem Geschäft zu werden, in dem sie arbeiten, der Geist des gegenseitigen Entgegenkommens, den Arbeitgeber und Arbeitnehmer bekunden, die verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen, die zum Schutz der Arbeiter getroffen werden, die Mittel zur Fortbildung, welche diesen zu Gebote stehen — dies alles sind Beweise von dem Wirken des Geistes der Wahrheit und Liebe, der allmählich das ganze Geschäftsleben durchdringt.

Der Wohltätigkeitsverein der Christlichen Wissenschaft ist eine Institution, die sich auf die praktische Anwendung der Lehren dieser Wissenschaft gründet. Kein aufrichtiger Anhänger der Lehren Mrs. Eddys kann umhin, der Aufforderung Folge zu leisten, zu diesem edlen Werk beizusteuern und so die Erfüllung des Zweckes desselben zu fördern. Der segensvolle Einfluß dieses Unternehmens wird nicht bloß vorübergehender oder lokaler Natur sein, sondern wird sich mit der Zeit über die ganze Welt verbreiten, wo auch immer die Christliche Wissenschaft Fuß gefaßt hat. Und auf diese Weise wird sie die Forderungen des Heiligen Geistes erfüllen, nämlich zu segnen, zu heilen, zu beschützen, zu trösten, wahre Liebe zu bekunden, zum Wohl der ganzen Menschheit zu wirken.

Der Heilige Geist hat schon so manchem gequälten Herzen geistige Wiedergeburt und Erlösung vom Kummer gebracht — die Erkenntnis von Gott als der stets erbarmungsvollen göttlichen Liebe, der sich die Menschheit mit unbedingtem Vertrauen auf ihre erlösende Gegenwart und Macht zuwenden kann. Diejenigen, die mit dem Heiligen Geist erfüllt sind, haben ein klares Verständnis von der Unwirklichkeit des Bösen und der Unveränderlichkeit und steten Gegenwart des Guten. Dieses Verständnis kommt bei ihnen durch ein heiteres Wesen, eine unerschütterliche Gemütsruhe und ein harmonisches, gesundes, glückliches Leben zum Ausdruck. Wohl haben sie noch ihre Schwierigkeiten, wohl müssen sie fortfahren, Sünde und Krankheit in sich selber wie auch in anderen zu bekämpfen; aber sie wissen, daß es ein wissenschaftliches geistiges Gesetz gibt, durch welches sie allen Irrtum überwinden können. Daher begegnen sie den Angriffen des Bösen furchtlos und vertrauensvoll, wohl wissend, daß sie durch die Erkenntnis der göttlichen Liebe siegen werden. Die Wahrheit siegt stets über den Irrtum, die Liebe verbannt stets die Furcht, und das Leben triumphiert über den Tod.

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