Jesus erklärte seinen Jüngern den Heiligen Geist als den „Geist der Wahrheit,“ wie wir im vierzehnten und sechzehnten Kapitel des Johannes-Evangeliums lesen. Erst viele Jahre nach der Himmelfahrt unseres Heilandes wurde der Heilige Geist von der schulmäßigen Theologie als Person dargestellt — als eine von drei geheimnisvollen, auf unerklärliche Weise vereinigten Persönlichkeiten, die einen allgewaltigen menschenähnlichen Gott bilden. Mrs. Eddy nahm die biblische Definition vom Heiligen Geist an und erklärte, dieser „Geist der Wahrheit“ sei die Christliche Wissenschaft. Auf seite 1 von „Rudimental Divine Science“ definiert sie die Christliche Wissenschaft als „das Gesetz Gottes, das Gesetz des Guten, welches das göttliche Prinzip und die Regel der universalen Harmonie auslegt und demonstriert.“
Durch den Heiligen Geist, der von Gott stammt und vom Menschen zum Ausdruck gebracht wird, empfingen die alten Propheten ihre Offenbarungen, die sie befähigten, die heiligen Bücher des Alten Testaments zu schreiben. Im Neuen Testament finden sich zahlreiche Stellen, die auf den Heiligen Geist Bezug haben. Lukas berichtet die Botschaft, die Maria empfing, wie folgt: „Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum auch das Heilige, das von dir geboren wird, wird Gottes Sohn genannt werden.“ Dadurch, daß Marias Bewußtsein von dem „Geist der Wahrheit“ durchdrungen war, wurde Maria befähigt, die geistigen Forderungen des Gesetzes Gottes zu erfüllen und der Welt den lang erwarteten Messias zu geben.
Johannes der Täufer sagte das Erscheinen des Heilandes voraus und erklärte: „Er wird euch mit dem heiligen Geist taufen,“ d. h. der „Geist der Wahrheit“ wird das menschliche Bewußtsein läutern und wie ein Feuer all die Irrtümer des materiellen Sinnes verzehren. Am Tage der Himmelfahrt waren die Apostel voll des Heiligen Geistes. Ihr Verständnis vom göttlichen Gesetz vernichtete ihre Furcht. Es befähigte sie, von da an viele wunderbare Heilungswerke zu vollbringen und trotz heftiger Verfolgungen und Marterqualen die Wahrheit zu lehren. Jesus war vom Heiligen Geist erfüllt und heilte daher allerlei Sünde und Krankheit. Indem er die Toten erweckte, hob er durch die Macht des Heiligen Geistes alle sogenannten materiellen Gesetze auf und bewies das erhabene Gesetz des göttlichen Gemüts. Er tat dar, daß die Materie weder Macht, Kraft noch Intelligenz hat. Er zeigte, daß das Leben ewig ist und von Disharmonie, Krankheit oder Tod nicht berührt werden kann.
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