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„Er hat uns gemacht“

Aus der Mai 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Worte aus dem hundertsten Psalm: „Er hat uns gemacht — und nicht wir selbst,“ mit ihrem Ton freudigen Vertrauens auf die ewige Gnade und Güte Gottes, dessen „Wahrheit [währet] für und für,“ sind ein Verweis für diejenigen, die mit jenem falschen Sinn zu kämpfen haben, welcher so hartnäckig behauptet, „wir selbst“ zu sein. Und aus alter Zeit ertönen die Worte des Pilatus zu uns herüber: „Was ist Wahrheit?“ Die Antwort auf diese Frage ist in unserem Lehrbuch, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 472) äußerst klar dargelegt: „Alle Wirklichkeit ruht in Gott und Seiner Schöpfung und ist harmonisch und ewig. Was Er schafft, ist gut, und Er macht alles, was gemacht ist. Daher ist die einzige Wirklichkeit von Sünde, Krankheit und Tod die schreckliche Tatsache, daß der menschlichen, irrenden Annahme Unwirklichkeiten wirklich scheinen, bis Gott ihnen ihre Maske abnimmt.“

„Er macht alles, was gemacht ist.“ Was ist dann dieser Mensch, den wir selbst zu machen versuchen, dieses Wesen, mit dessen persönlichkeit sich die meisten von uns von der Wiege bis zum Grabe beschäftigen? Darauf antwortet die Christliche Wissenschaft: Nichts als eine Illusion des materiellen Sinnes, die, wie das Ungeheuer im Frankenstein (jener merkwürdigen Geschichte vom menschengemachten Menschen) sich von ihrem Schöpfer und dessen Leitung losmacht und, zu riesenhafter Gestalt herangewachsen, alles, was ihr im Wege steht, zur Seite wirft oder unter die Füße tritt. Welch traurigen Anblick bietet doch dieser materielle Mensch, der unwissende Sklave seiner eigenen falschen Annahmen, wenn er so mühselig einem freudlosen Alter entgegengeht! Wie trübe wird doch der Ausblick im Laufe der Zeit! Wie vermehren sich doch die Schmerzen und Leiden und Beschränkungen mit vorrückendem Alter! So denkt dieses Opfer seiner eigenen falschen Annahmen, und sagt dann mit einem tiefen Seufzer: „Ich darf nicht vergessen, daß ich alt werde. Ich rücke der dem menschlichen Dasein gesetzten Altersgrenze näher, daher muß mir notwendigerweise etwas fehlen; ja ich kann von Glück sagen, daß es nicht schlimmer ist, und wenn ich noch länger lebe, darf ich nicht erwarten, mich so wohl zu fühlen wie jetzt.“ Und indem er so den falschen Augenschein der materiellen Sinne beständig anhäuft und ihn zur Wirklichkeit macht, versinkt er in ein Alter, das Shakespeare erbarmungslos als „Zweite Kindheit, gänzliches Vergessen“ bezeichnet hat. Derart ist der Mensch, den „wir selbst“ machen.

Man vergleiche nun dieses vom irrigen sterblichen Gemüt gezeichnete Bild mit dem eines Menschen, der in gewissem Maße die herrliche Wahrheit erkennt, daß Gott uns geschaffen hat — eines Menschen, der nach Kräften bestrebt ist, sich täglich zu vergegenwärtigen, daß der zu Gottes Gleichnis geschaffene Mensch nicht materiell sondern geistig ist. Vollkommenheit als die einzige Wirklichkeit anerkennend, fürchtet er weder Sünde, Krankheit, Tod, noch irgend eine Form der Beschränkung, denn er weiß, daß sie alle nicht wahr sind; für ihn gibt es nur eine Wirklichkeit, nämlich Gott, das Gute. Und so schreitet er unbeirrt voran und wird sich immer mehr der Herrschaft bewußt, die ihm Gott gegeben hat über allen Irrtum, über alle Furcht vor den Einflüsterungen des sterblichen Gemüts, welche ihm die Gebrechen des Alters zur Wirklichkeit machen wollen, hinan zur Erkenntnis der Wahrheit der inspirierten Lehren unserer Führerin — der Wahrheit von den Möglichkeiten des wahren Menschen.

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