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Der Friede, welcher befriedigt

Aus der August 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In dieser unserer Zeit, wo die Welt im Kampfe liegt und allenthalben Verwirrung herrscht, sind die Gedanken der Menschen sehnsuchtsvoll auf den Frieden gerichtet. Wie der Hungrige nach Nahrung und das dürre Land nach Tau verlangt, so verlangen die Menschen nach dem Weg des Friedens. Der Friede ist jedoch nicht ohne göttliche Führung zu finden, und wir tun daher wohl, die Worte des Propheten Jesaja zu beherzigen: „Und alle deine Kinder werden von dem Herrn gelehrt sein; und der Friede deiner Kinder wird groß sein. Durch Gerechtigkeit wirst du befestiget werden; darum sei ferne von Angst, denn du wirst dich nicht fürchten; und weit von dem Schrecken, denn er soll nicht zu dir nahen“ (Zürcher Bibel).

Es gibt ein dauerndes Sinnbild, welches uns lehrt, das Gute aus einer Quelle zu erwarten, die über dem menschlichen Wirkungskreis liegt. Jeden Morgen kommt das freundliche Licht der Sonne von oben, und wenn die staubige und welke Pflanze den Regen des Himmels empfängt, wird sie erfrischt und erholt sich. Jesus bediente sich dieses Sinnbildes, um die unparteiische und allumfassende Güte Gottes zu offenbaren, worauf er seine Jünger ermahnte, ebenfalls unparteiisch zu sein und daher ihre Feinde zu lieben, Fluch mit Segen zu vergelten und denen, die sich gehässig zeigen, Gutes zu tun. Als Begründung fügte er hinzu: „Auf daß ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.“ Nachdem wir so gelernt haben, das Gute von obenherab zu erwarten, der Worte des Jakobus eingedenk: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von obenherab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis,“ sollte es uns doch klar sein, daß auch unsere wahre Unterweisung und Führung von obenherab kommen muß. Niemand weiß besser als der eifrige Forscher, wie wahr folgende Worte des Predigers sind: „Viel Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren macht den Leib müde.“ Welche Masse von Büchern mit menschlichen Aufzeichnungen gibt es doch, die uns an die Worte des Jeremia erinnern: „Es ist allenthalben eitel Trügerei unter ihnen, und vor Trügerei wollen sie mich nicht kennen!“ Wie selten führt ein gewöhnlicher Unterrichtskursus zu beglückender Inspiration und himmlischem Streben! Erfahrungsgemäß muß der Studierende in vielen Fällen das, was er mit großer Mühe gelernt hat, wieder mit großer Mühe verlernen. Hat er sich wahre Weisheit angeeignet, die Weisheit, welche sich auf das göttliche Prinzip gründet, so erkennt er, wie viel Materialismus und Sinnlichkeit die Klassiker enthalten, wie viele unbeweisbare Hypothesen die menschliche Philosophie umfaßt und wie wenig göttliches Licht in der Geschichte der Menschheit zu sehen ist. Er wird an die Verheißung und die Warnung des Habakuk erinnert: „Wird's nicht also vom Herrn Zebaoth geschehen: was die Völker gearbeitet haben, muß mit Feuer verbrennen, und daran die Leute müde worden sind, muß verloren sein? Denn die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt.“

Nun denke man aber nicht, daß hier Einwand erhoben wird gegen wahre Gelehrsamkeit oder gegen die Bemühungen des wissenschaftlichen Forschens. Mrs. Eddy erklärt deutlich: „Was auch immer den Schein von einer Idee liefert, die von ihrem Prinzip regiert wird, gibt dem Gedanken Nahrung“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 195). Und im weiteren sagt sie mit Bestimmtheit: „Akademische Bildung rechter Art ist vonnöten. Beobachtung, Erfindung, Studium und schöpferisches Denken erweitert den Horizont; sie sollten dazu beitragen, daß das sterbliche Gemüt über sich selbst hinaus wachse, über alles, was sterblich ist. Die verworrene Sinnwidrigkeit der Gelehrsamkeit ist es, die wir beklagen — das bloße Dogma, die spekulative Theorie und die widerlichen Romane.“

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