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Nachdem ich mich zur Pflegerin hatte ausbilden lassen, wurde ich während...

Aus der August 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nachdem ich mich zur Pflegerin hatte ausbilden lassen, wurde ich während des Boerenkrieges als Krankenschwester nach Süd-Afrika in den Dienst gerufen. Meine Erfahrungen dort und anderwärts brachten mich zu der Überzeugung, daß Arzneien nichts zum Heilen der Kranken beitragen können, und daß die Chirurgie nur in Unglücksfäller von Nutzen ist. Trotzdem aber glaubte ich noch an Diät und Hygiene.

Nun erzählte mir eines Tages eine Freundin, die mich in Johannesburg besuchte, was sie von der Christlichen Wissenschaft gehört hätte — nämlich, daß die Kranken ebenso geheilt würden, wie sie einst von Jesus und seinen Jüngern geheilt worden waren. Als sie mich fragte, ob ich so etwas heutzutage für möglich hielte, antwortete ich, Jesus habe gesagt: „Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Warum sollte es also nicht möglich sein? Ich bat sie, mir alles zu erzählen, was sie über diese Religion gehört hätte. Sie teilte mir mit, daß Mrs. Eddy ein Lehrbuch geschrieben habe, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,“ daß das erste Kapitel vom „Gebet“ handele, und daß dasselbe mit einer Auslegung des Vaterunsers schließe. Innerhalb weniger Tage lieh ich ein Exemplar dieses Buches, und Seite 16 aufschlagend, las ich jenes Gebet. Gleich bei der ersten Zeile von Mrs. Eddys Auslegung hielt ich inne. Man denke sich nur, sie hatte entdeckt, daß Gott sowohl Mutter wie Vater ist! Welch eine Offenbarung der Vollkommenheit! Ich las das ganze Gebet, und der Satz, der sich vor allen anderen hervorzuheben schien, war der folgende: „Gib uns Gnade für heute; speise die darbende Liebe.“ Oft hatte ich mich gefragt, was die Bitte: „Unser täglich Brot gib uns heute,“ eigentlich bedeute; nun wußte ich, daß ich endlich den wahren Sinn gefunden hatte.

Ich fuhr mit dem Lesen des Buches fort, so oft ich nur einen freien Augenblick hatte, und da meine Sehnsucht groß war, mehr von Leben, Wahrheit und Liebe kennen zu lernen, so schlief ich die nächsten drei Nächte sehr wenig. Tagsüber verspürte ich ein solches Gefühl von Harmonie, daß ich ohne Störung meinen Pflichten nachkommen konnte, und ein schlimmer Finger, der mich wochenlang geplagt hatte, geheilt wurde. Diese Erfahrung überzeugte mich, daß dasselbe Prinzip Krankheiten aller Art heilen kann. Man muß nur ein Verständnis von dessen Regeln erlangen. Dank der liebevollen Hilfe eines Praktikers wurde ich von Kopfschmerzen und Verdauungsstörung geheilt. Wohl bin ich dafür dankbar, daß ich von diesen Leiden befreit worden bin, aber weit größer ist mein Dank für die vielen Segnungen, deren ich durch das Überwinden von äußerster Nervosität, Furcht, Sorge und Stolz teilhaftig worden bin. Ich erfreue mich jetzt des Lichtes, das Wissenschaft und Gesundheit auf die Bibel wirft, wodurch uns die geistige Bedeutung dieses Buches klar wird, so daß wir nun unser täglich Brot in reichem Maße haben.

Vor einiger Zeit gab ich ein ähnliches Zeugnis in der Ersten Kirche Christi, der Scientisten, in London ab, und die herrliche Erfahrung, die mich dazu befähigte, dürfte wohl anderen von Interesse sein. Wochenlang hatte ich die Absicht, mein Zeugnis abzugeben, aber mir fehlte der Mut, aufzustehen und zu sprechen. Eines Morgens, als ich in meinem Zimmer beschäftigt war, vernahm ich so deutlich die Worte: „Schöpfet nun und bringet's dem Speisemeister,“ daß ich mich veranlaßt sah, meine Bibel zur Hand zu nehmen und die Geschichte von der Hochzeit zu Kana in Galiläa nachzulesen. Dies gab mir ein tieferes, klareres Verständnis von diesem sogenannten Wunder als ich es jemals gehabt hatte, und ich sah ein, daß ich dem Befehl gehorchen und andere an der Inspiraiton teilnehmen lassen mußte, die ich so oft während der Mittwochabend-Versammlung empfangen hatte. Ich sah die Zeugnisversammlung als ein herrliches Fest der Liebe. Diese Engel des Angesichts Gottes befähigten mich, aufzustehen und ohne Furcht zu sprechen. Und es bedeutete das einen großen Segen für mich, denn es brach den Mesmerismus der Beschränkung.

Ich möchte meinen tiefempfundenen Dank für die Veröffentlichung des Aufsatzes „Leben“ (Sentinel, 2. Februar 1918) von unserer geliebten Führerin ausprechen. Welch ein Segen muß derselbe für diejenigen auf dem Schlachtfelde sein! Er enthält eine solch klare Darlegung vom Leben, und der Tod, diese Illusion, die von der Menschheit so sehr gefürchtet wird, ist jeder Bedeutung beraubt. Worte reichen nicht hin, meine Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft auszudrücken; nur durch tägliche Werke dienstbereiter Nächstenliebe kann ich ihn beweisen.

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