Der Unterschied zwischen dem Geistigen und dem Materiellen wird gegenwärtig von einer größeren Zahl Menschen erkannt als je zuvor in der Geschichte der Menschheit, und diese große Wohltat ist durch die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft möglich geworden. Die Christliche Wissenschaft zieht eine genaue Scheidelinie zwischen dem Reich des Gemüts oder dem Reich Gottes, und der Welt der Erscheinungen. Dies zu erkennen, ist das große Bedürfnis der heutigen Menschheit, denn wenn wir den Unterschied zwischen der göttlichen Energie des Geistes und den aggressive Kräften des Bösen nicht sehen, dann können wir weder die Ereignisse und Erscheinungen in der Erfahrung einzelner Menschen, noch die Vorgänge in dem gewaltigen Ringen der Völker mit Verständnis beurteilen.
Die Christlichen Wissenschafter erkennen ohne Zweifel besser als irgendwelche andere Christen das absolute Wesen des Geistes — dessen Allumfassenheit, Unveränderlichkeit, Allwissenheit und Allgegenwart, und deshalb sind sie sich der Vergänglichkeit und Unwirklichkeit der materiellen Welt und des Zeugnisses der materiellen Sinne bewußt. Es ist ihnen klar geworden, daß Gott das allwissende Gemüt ist, daß der Mensch tatsächlich weise, intelligent, unsterblich, vollkommen, geistig ist, weil er diese Eigenschaften von seinem Vater, der göttlichen Liebe, empfangen hat. Ferner wissen sie, daß der sterbliche Mensch bloß die Fälschung des wahren Menschen ist, und daß ihre Hauptaufgabe im Leben darin besteht, „den alten Menschen mit seinen Werken“ auszuziehen und des Menschen wahres Sein als ein geistiges Wesen, als das von allem Materiellen freie Kind Gottes darzutun.
Christus Jesus kam auf Erden, um den Menschen den Weg zum ewigen Leben zu weisen. Dies tat er dadurch, daß er ihnen das Verständnis öffnete, so daß sie das Wesen der Dinge des Geistes erfassen und dadurch erkennen konnten, daß Materie, Sterblichkeit, Formenwesen, Streben nach Macht, Sünde, Krankheit wie überhaupt alle Sinnenerscheinungen bloße Traumbilder sind, denen kein Gesetz und kein Prinzip zugrundeliegt. Christus Jesus war der Sohn Gottes; um aber das verfinsterte Denken der Sterblichen zu erleuchten und sie liebevoll auf dem geraden und schmalen Weg vom Sinn zur Seele zu führen, ward er „dazu ausersehen, Gottes Wort zu verkündigen und den Sterblichen in einer menschlichen Gestalt zu erscheinen, die sie sowohl verstehen, wie wahrnehmen konnten“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 332). Jesus wird in der Bibel, besonders in den Evangelien, im Römerbrief, im Ebräerbrief, in der ersten Epistel des Johannes und in der Offenbarung oft des Menschen Sohn und Gottes Sohn genannt. In seiner absoluten Wesenheit war er Christus, der Sohn Gottes; als der Mensch Jesus, der von Gott Gesalbte, war er ein Menschensohn, der gekommen war, um die geistige Idee in solcher Form darzutun, daß die Menschen sie fassen konnten. Das Verständnis dieser geistigen Idee, des Christus, heilt sie von den Leiden der Sterblichkeit und demonstriert das ewige Leben. Es ist sehr belehrend und erleuchtend, die verschiedenen Stellen, wo Jesus des Menschen Sohn oder Gottes Sohn genannt wird, miteinander zu vergleichen und über sie nachzudenken. Durch dieses Forschen und durch das aufmerksame Betrachten der Begleitstellen in den Schriften unserer Führerin lernen wir erkennen, in welcher Weise das „Wort“ Fleisch ward und unter uns wohnte, wie Johannes sagt.
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