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Nur Diener Gottes

Aus der September 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Wort Diener wird definiert als „ein Angestellter, der die Anordnungen eines Vorgesetzten zu befolgen hat.“ Wenn also Paulus an die Römer schreibt, sie seien „von der Sünde frei und Gottes Knechte worden,“ so war wohl die metaphysische Bedeutung seiner Worte die, daß ein also freier Mensch der Diener des Prinzips sei. Tatsächlich ist jeder Mensch der Diener dessen, dem er gehorcht, wie es uns der Apostel klar macht. Gehorcht er der Sünde, so ist er der Sünde Knecht; und wenn dieser Dienst fortdauert, so endet er im Tode, „denn der Tod ist der Sünde Sold.“ Andererseits befreit der Gehorsam gegen das Prinzip den Menschen von der Herrschaft der Sünde, wie er denn auch selber durch Gerechtigkeit zum Ausdruck kommt. „Denn nun ihr frei worden seid von der Sünde, seid ihr Knechte worden der Gerechtigkeit.“ Paulus führt den Vergleich weiter, indem er die Römer ermahnt, jetzt ihre Glieder, die bisher der Sünde gedient hatten, dem Dienste der Gerechtigkeit zu weihen und dadurch Heiligkeit und Gottseligkeit zu beweisen.

In unseren Tagen sollte sich ein jeder die Frage vorlegen: Was hat Macht über dich? Wem willst du gehorchen? Die Frage ist deshalb gerade jetzt angebracht, weil „ein Streit im Himmel“ stattfindet, in welchem alles, was dem Prinzip unbedingt gehorcht, von allem angegriffen wird, was unbekümmert um das Prinzip nach einem Reich, nach Macht und Herrschaft trachtet. Kein Reich wie das des sterblichen Gemüts, kein solches Haus, das „mit ihm selbst uneins“ ist, kann bestehen. Aber trotzdem das Ende des menschlichen Ehrgeizes der Tod ist anstatt vollgültige Rechtfertigung, so regt sich doch das ungöttliche Streben nach Macht, führt ein Volk nach dem anderen irre und quält die Welt. „Wir wollen leben, solange wir leben“— diese Worte bilden das Motto derer, die ihre Sinnlichkeit wenigstens auf kurze Zeit befriedigen wollen. Mrs. Eddy sagt hierüber (Miscellaneous Writings, S. 36): „Gelüste, Leidenschaften, Zorn, Rache, Schlauheit sind die tierischen Eigenschaften der sündhaften Sterblichen.“ Reue über die Sünde und Buße würde die Menschen aus diesen Zuständen erretten; statt aber dem Rufe Gottes zu folgen, herrscht sehr oft, wie Jesaja es ausdrückt, „eitel Freude und Wonne, Ochsen würgen, Schafe schlachten, Fleisch essen, Wein trinken, [und sprecht]:, Laßt uns essen und trinken; wir sterben doch morgen!‘“

Der reiche Mann, dessen Land so fruchtbar war, daß er größere Scheunen bauen und sich dann in den Ruhestand setzen wollte, war wahrscheinlich ein guter Arbeiter, der sich jahrelang abgemüht hatte, um diesen Überfluß zu erlangen. Man könnte ihn wohl einen ehrlichen Materialisten nennen. Der Materialist ist jedoch von jeher der Versuchung ausgesetzt gewesen, unehrlich zu sein, die Erde als das Revier zur Befriedigung seiner tierischen Triebe zu betrachten, und andere zu berauben, um „einen großen Vorrat auf viel Jahre“ zu haben und dann essen, trinken und fröhlich sein zu können. Wir leben in einer Stunde, in der wir folgende, vor alters in bezug auf diese falsche Vorstellung geäußerten Worte verstehen können: „Denn gleichwie ein. Vogel, der sich über Eier setzt und brüter sie nicht aus, also ist der, so unrecht Gut sammelt; denn er muß davon, wenn er's am wenigsten achtet, und muß doch zuletzt Spott dazu haben.“

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