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Der Sieg einer Mutter

Aus der September 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In den letzten Monaten habe ich eine wichtige Lektion in der Christlichen Wissenschaft gelernt. Als unser Land den Krieg erklärt hatte, kam es mir allmählich zum Bewußtsein, daß vielleicht auch unser Heim berührt werden würde. Durch das Lesen unserer Zeitschriften, besonders des Monitors, hatten sich meine Ansichten über den Krieg geändert. Statt einen Frieden um jeden Preis zu wünschen, sah ich nun ein, daß kein Friede, der nicht Prinzip zur Grundlage hat, diesen Namen verdient.

Als mit der Zeit das Gesetz betreffs der Rekrutenaushebung angenommen wurde, war die Furcht groß, und ich sah, daß unser Problem ernste Arbeit erforderte. Natürlich war die Möglichkeit vorhanden, daß unser Sohn nicht eingezogen werden würde, nur gab uns diese Hoffnung kein dauerndes Gefühl der Sicherheit. Der Gedanke, er werde vielleicht doch dienen müssen, stieg immer und immer wieder in mir auf; aber ich begegnete ihm jedesmal mit der Bekräftigung, daß Gott dem Menschen seinen Platz anweist und ihn da erhält. Dabei hoffte ich, diese Bekräftigung werde seine Aushebung verhindern, sah aber bald die Unehrlichkeit dieser Verfahrungsart ein und hörte daher auf, den Weg zu bestimmen. Ich wandte mich auf immer von menschlicher Hilfe ab und Gott, der wahren Hilfe, zu. Folgendes wurde mir klar: Wenn Gott dem Menschen seinen Platz anweist und unser Sohn würde eingezogen, so könnte über den Ausgang keine Frage bestehen, selbst dann nicht, wenn dieser Ausgang unseren Erwartungen zuwider wäre. Auch die Versuchung, Befreiung vom Militärdienst zu beanspruchen, mußte bekämpft und überwunden werden. Der Gedanke, daß dieser Anspruch gemacht werden könnte, bewirkte anfangs ein Gefühl der Genugtuung, erwies sich aber als ein zerbrechliches Rohr, als ich mich auf ihn stützen wollte. Indem ich mich nun an Gott wandte und Ihn ohne Vorbehalt als meine einzige Stütze anerkannte, kam der Friede über mich, welcher höher ist denn alle Vernunft, und ich konnte nun sagen, daß ich bereit war, meinen Sohn ziehen zu lassen, sollte dies nötig sein. Und als dann die Nummern gezogen wurden und die seine mit darunter, fühlte ich weder Enttäuschung noch Überraschung. Ich war bereit, den nächsten Schritt zu tun, nämlich der Aufforderung zu folgen: „Löset ihn auf und lasset ihn gehen!“ Nachdem es mir klar geworden war, daß Gott sein Vater-Mutter Gott sei, und nachdem ich meine menschliche Auffassung von Elternschaft aufgegeben hatte, begann ich einzusehen, daß Gott viel besser für ihn sorgen könnte als ich; denn war ich nicht hilflos, menschlich gesprochen?

Es wird kaum nötig sein zu erwähnen, daß der Junge sich für diese Freiheit empfänglich erwies. Er machte keinen Versuch, loszukommen, und ehe wir es uns versahen, war er in die Marine eingetreten. Als er Abschied nehmen mußte, bewies sich die Gegenwart der göttlichen Liebe aufs neue durch die Bekundung von Freiheit, Glück und Frieden, und es war keine Spur von Traurigkeit oder Trennungsschmerz zu sehen. Er hatte bereits selber durch das Forschen in unserem Lehrbuch die Macht der Wahrheit über Disharmonie bewiesen. Nachdem er eine Behandlung mit serösen Flüssigkeiten durchgemacht hatte, der sich alle Rekruten unterziehen mußten, fühlte er sich sehr unwohl. Er nahm jedoch Wissenschaft und Gesundheit zur Hand, zog sich in seine Hängematte zurück, las etwa eine Stunde und schlief dann ein. Als er am folgenden Morgen erwachte, war er völlig frei, während es all den übrigen Kameraden gar nicht gut ging. Dies war ihm ein überzeugender Beweis von der Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft. Als er mir seine Erfahrung erzählte, dankte ich Gott für die Umstände, die es ihm ermöglichten, seine Demonstration selber zu machen, denn bisher war es leichter erschienen, die Mutter um Hilfe anzusprechen.

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