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Wenn ich auf meine früheste Kindheit zurückblicke, kann ich mich keiner...

Aus der September 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn ich auf meine früheste Kindheit zurückblicke, kann ich mich keiner Zeit entsinnen, da ich nicht äußerst nervös war. Ich war immer gesund, sehr stark und außergewöhnlich tätig, befand mich aber fortwährend in einem Zustand der Spannung. Im Juni 1898 machte ich meine Aufnahmeprüfung an der Harvarder Universität und fiel total durch. Hierauf erhielt ich drei Privatlehrer und arbeitete Tag und Nacht, mit dem Ergebnis, daß ich im darauffolgenden September in jedem Fache, welches ich belegt hatte, bestand. Eine völlige Nervenzerrüttung folgte, und unser Familienarzt sagte meiner Mutter, die Aussichten seien für mich schlecht. Ich wurde darauf nach Marblehead, Massachusetts, geschickt, und zwei Wochen später war ich auf dem College und an meinen Studien. Ich bewältigte das Pensum von vier Jahren in drei Jahren und nahm das vierte Jahr einen Kursus auf einer Handelsschule in Boston. Nach der Graduierung ging ich nach New York und arbeitete in einem großen Geschäftshaus von der Pike auf. Ich schien unermüdlich zu sein, und es gab für mich keine Ausspannung.

Im Juni 1908 heiratete ich und zog nach Montclair, New Jersey, um dort mein Heim aufzuschlagen, übernahm große finanzielle Verantwortungen und arbeitete zweimal so viel als vorher. Alles ging gut, bis mich am ersten Januar 1910, als ich beim Mittagessen saß, ein schreckliches Gefühl überkam. Es war wie ein mentaler Zusammenbruch. Als endlich der Arzt kam, sagte er mir, es sei nun mit meiner angestrengten Arbeit zu Ende, und später fügte er hinzu, da ich eine Familie hätte, müsse er mir mitteilen, daß ich an Arterienverhärtung leide und daß mein Herz sehr angegriffen sei. Die nächsten fünf Jahre lasteten wie ein Alp auf mir. Ich hatte meinen Arbeitsplan genau entworfen und wollte ihn nicht aufgeben. Der Gedanke, daß ich mit dreißig Jahren mit der Arbeit aufhören müsse und daß mein Leben ein Fehlschlag sei, war mir unerträglich. Ich mußte meine Familie versorgen, und deshalb klammerte ich mich mit aller Kraft des Willens an meine Arbeit. Manchmal mußte man mir nach Hause helfen, und ich trug immer die stärksten Medizinen bei mir und beobachtete strenge Diät. Eines Nachts bekam ich Krämpfe, so daß das Ende nahe zu sein schien. Aber in ein oder zwei Tagen war ich wieder an der Arbeit. Endlich im Herbst 1915 ging es wirklich nicht mehr, und der Tod schien mir willkommener als der Zustand, in dem ich mich befand.

In dieser Verfassung besuchte ich eines Tages ein christlich-wissenschaftliches Lesezimmer und fragte die Aufsichtsdame, ob es wohl für jemand, dem es so schlecht ginge wie mir, Hilfe gäbe. Vor etlichen Jahren hatte mir meine Mutter ein Exemplar von Wissenschaft und Gesundheit geschenkt, und die Lehren in diesem Buch hatten einen tiefen Eindruck auf mich gemacht. Aber ich war damals noch nicht für dieselben bereit und hatte daher das Buch einer Verwandten geliehen. Die Dame im Lesezimmer verwies mich in freundlicher Weise an eine Praktikerin. Da meine Not sehr dringend war, ging ich sogleich von dem Lesezimmer aus zu ihr. Gesundheit und Kraft kamen mit dem Verständnis von der Wahrheit des Seins. Meine Nervenspannung ließ zum ersten Male in meinem Leben nach. Zuerst ging es langsam und es gab Rückfälle, aber die Arbeit wurde liebevoll und geduldig fortgesetzt, und völlige Heilung ist erfolgt. Ich habe mich seit zwei Jahren vollkommen wohl gefühlt.

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