Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Das Hungern nach Gerechtigkeit

Aus der Juni 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Es hat nie einen besonderen Wert, in den Wörterbüchern viel nach der Bedeutung von Wörtern zu forschen, die in der Bibel vorkommen. Interessant mag das sein, aber darauf kommt es hier nicht an. In der Regel bedeutet es eine große Zeitverschwendung, denn die genaue Auslegung eines Wortes kann man stets finden, wenn man den geistigen Sinn der betreffenden Stelle zum Maßstab nimmt.

Nehmen wir z. B. das englische Wort righteousness, Gerechtigkeit. Es ist ganz einerlei, welche Bedeutung dieses Wort im zehnten Jahrhundert oder gar im ursprünglichen Altenglisch hatte. Die Frage ist nur, was dieses Wort in dem elisabethanischen Englisch bedeutet, welches bei der unter König Jakob I. angefertigten Übersetzung in Anwendung kam, denn dieses sollte das wahre Äquivalent für das Griechische sein. Selbst wenn sich der Schüler an ursprünglichere Quellen wendet, muß er das Wort im griechischen Text bis zu seiner Bedeutung in dem Griechisch der Zeit, als das erste Evangelium verfaßt wurde, verfolgen. Er muß zunächst feststellen, wann das Manuskript entstanden ist, und dann das Äquivalent des Griechischen — und zwar nicht in der gewöhnlichen Literatur des Landes, sondern in dem unechten Griechisch mit seinem Idiom der Bootsleute, koine genannt, dessen sich die Verfasser der vier Evangelien bedienten. Ist der Forscher an diesem Punkte angelangt, dann wird er wohl zu der Einsicht gelangt sein, daß er sicherer geht, wenn er sich wegen Erleuchtung auf seine eigene geistige Wahrnehmung verläßt.

Hiervon ist das Wort Gerechtigkeit ein sehr einfaches Beispiel. Wohin man auch dessen Ursprung verfolgt, man kommt stets auf den gleichen Punkt zurück. Ursprünglich mag es rechtes oder wahres Richten bedeutet haben, aber auf alle Fälle ist mit demselben die Beobachtung der Regeln des Rechtes oder der Aufrichtigkeit gemeint, was zufälligerweise der Bedeutung des altenglischen Wortes gleichkommt. Gerechtigkeit heißt Richtigkeit, die Beobachtung des Prinzips oder der Wahrheit. Es folgt also naturgemäß, daß diejenigen, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, gesättigt werden, wie Jesus in der Bergpredigt erklärt. Denn der Meister erklärte ferner, daß diejenigen, die die Wahrheit erkennen, durch die Wahrheit befreit werden.

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / Juni 1919

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.