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Der Dienst

Aus der Juni 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Dienst ist eine göttliche Idee. Er ist eine Idee des Gemüts, welches der einzige Ursprung der Inspiration, der Liebe, der Demut, der Reinheit, der Treue und der Beständigkeit ist — all der Eigenschaften, die den wahren Diener der Menschheit kennzeichnen. Sobald der Begriff Dienst von diesen Eigenschaften getrennt wird, ist er nur noch eine Fälschung des Göttlichen. Da der wahre Dienst eine göttliche Idee ist, so hat er nichts mit Knechtschaft gemein. Er kann niemals widerwillig, mürrisch oder eigennützig, sondern nur selbstlos, freiwillig und freudig geleistet werden. In ihm sind Demut und Macht vereint — Demut im Gehorsam gegen das Gesetz und erhaben in seiner Zuversicht und Ruhe. Wahrer Dienst ist keinem Wandel unterworfen, ist stets verläßlich. Er äußert sich in Mut und Ausdauer, in Unparteilichkeit, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Erbarmen, Liebe, Fülle und Reichtum; er ist allumfassend, unbegrenzt und kennt weder Müdigkeit noch Unterbrechung.

Die wahre Idee des Dienstes, wie die Christliche Wissenschaft sie offenbart, hat schon in so manchen Fällen viel zur Befreiung aus den Banden der Knechtschaft beigetragen. Je deutlicher der einzelne die richtige Idee vom Dienen erkennt, desto freier wird er von der niedrigen, selbstsüchtigen Auffassung desselben. Nach menschlichen Begriffen erlangen wir diese Freiheit nur allmählich; aber durch Beharrlichkeit und Treue gelangen wir zum Ziel. In dem Meister-Christen, Jesus von Nazareth, sehen wir das vollkommene Vorbild eines treuen Dieners. Er kam, um die Menschen von allem, was falsch ist, und somit auch von dem falschen Begriff des Dienstes zu erlösen. Die Selbstsucht rügte er mit den Worten: „Welcher unter euch will der Vornehmste werden, der soll aller Knecht sein.“ Ohne seine Bereitwilligkeit, der Menschheit zu dienen, wäre sein Wirken um nichts besser gewesen als das seiner vorgeblichen Nachfolger, die sich mit Predigen begnügen und offenbar nicht den Wunsch hegen oder nicht die Fähigkeit haben, das, was sie predigen, auch zu üben. Mrs. Eddy bestimmt den Wert seines Vorbildes in bewundernswerter Kürze, wenn sie in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 25) sagt: „Die Göttlichkeit des Christus wurde in der Menschlichkeit Jesu offenbar.“ Gewiß ist die Tatsache, daß sie in ihren Tagen eine so hoch geschätzte Dienerin der Menschheit war, größtenteils darauf zurückzuführen, daß sie den wahren Wert der Laufbahn Jesu erkannte. Die Welt fängt an, ihr Lebenswerk als ein wunderbares Beispiel treuen, selbstlosen, intelligenten, liebevollen Wirkens zum Wohl der Menschheit anzuerkennen. Ihr Dienst war wirkungsvoll und reich an herrlichen Erfolgen, weil er göttlich inspiriert war und selbstlos verrichtet wurde.

Zu allen Zeiten hat es Menschen gegeben, die bereit waren, nicht um des Lohnes willen, sondern aus reiner Nächstenliebe zu dienen. Dem wahren Dienst fehlt es jedoch nicht an der Belohnung. „Der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein,“ sagt Jesaja, und es ist klar, daß es keinen wahren Dienst ohne die Inspiration von richtigen Idealen geben kann. Dieses Rechttun und die Belohnung dafür sind daher unzertrennlich. Der wahre Diener arbeitet nicht um der Belohnung willen, erhält sie aber nichtsdestoweniger. Er hat den Frieden, den die Welt weder geben noch nehmen kann. Die Belohnung des wahren Dieners der Menschheit besteht nicht in materiellen Dingen und ist weder von Menschen noch von Umständen abhängig. Wahrer Dienst wird „von dem Vater des Lichts“ belohnt, „bei welchem ist keine Veränderung“ und welchem es weder an Fähigkeit noch an Bereitwilligkeit fehlt, rechte Beweggründe und rechtes Tun zu belohnen. Die Erkenntnis dieser Tatsache seitens des Dieners hat immer zur Folge, daß er eine angemessene Belohnung für die ihm auferlegte Pflicht erhält.

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