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„So bist du da“

Aus der Juni 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In den Psalmen lesen wir folgende trostreichen Worte: „Wo soll ich hin gehen vor deinem Geist, und wo soll ich hin fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da. Bettete ich mir in die Hölle, siehe, so bist du auch da.“ Für die wartende, müde, kranke Welt unserer Tage hat diese vor Jahrhunderten gegebene Zusage eine tiefe Bedeutung. Wie die Regentropfen die schwüle Luft erfrischen, so daß die welken Veilchen ihre Köpfchen erheben, indem ihnen neues Leben zuteil geworden ist, so kann sich der Christliche Wissenschafter vermöge seiner Erkenntnis, daß Gott, unser Vater-Mutter, eine stets gegenwärtige Hilfe ist, und daß uns nichts von Ihm zu trennen vermag, über das Chaos des sterblichen Gemüts erheben, der Welt mit all ihrem Getümmel ins Gesicht schauen und dankbaren Herzens sagen: „Du [Gott] bist da.“

Folgende Erfahrung einer Christlichen Wissenschafterin bewies ihr in solch wunderbarer Weise den Schutz und die Macht Gottes, daß sie hier davon reden möchte, in der Hoffnung, anderen dadurch zu helfen. Es überkam sie nämlich eines Tages ein großes Gefühl der Unruhe in betreff eines Mitglieds der Familie, das damals in einem entfernten Staat lebte. Obgleich in einem Brief, der dann kam, keine Andeutung von einem unharmonischen Zustand enthalten war, so wollte doch die Unruhe nicht weichen. Die Schülerin hatte das ernste Verlangen, auf irgendeine Weise zu helfen, aber der Irrtum machte den Einwurf, daß kein Weg offenstehe, auf dem diese Hilfe erteilt werden könnte. Die genauen Umstände waren der Schülerin nicht bekannt, und die Person, wegen deren sie sich Sorgen machte, war in weiter Ferne, so daß sie nicht erreicht werden konnte.

Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 1): „Verlangen ist Gebet;“ und in vorliegendem Fall wurde der Wunsch zu helfen von der sanften Stimme der Wahrheit erhört, welche flüsterte: „Gott ist da. Ihm gehört alle Macht. Alles ist Gemüt, und für das göttliche Gemüt gibt es keine Entfernung und keine Trennung.“ Indem so den Ideen der Wahrheit die Tür geöffnet worden war, folgten viele tröstende Gedanken über Gottes schützende Macht. Die Schülerin erkannte, daß es nicht nötig war, die Art der materiellen Umstände zu kennen, sondern nur, sich bewußt zu werden, daß sie in Wirklichkeit nichts waren, weil alle Ideen Gottes erhalten und beschützt werden, und daß diese liebe Angehörige die Kraft und die Weisheit haben würde, jeder Schwierigkeit, die ihr entgegentreten mochte, Herr zu werden. Das Gefühl der Beängstigung, welches der menschliche Verwandtschaftsbegriff mit sich brachte, wurde verscheucht, und die Abwesende wurde der Fürsorge Gottes überlassen, mit der beglückenden Zuversicht, daß die nie versagenden Arme der Wahrheit und Liebe sie tragen würden.

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