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Ausstrahlung und Versorgung

Aus der Juli 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In folgendem herrlichen Ausspruch im vierten Kapitel des Johannes-Evangeliums: „Meine Speise ist die, daß ich tue den Willen des, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk,“ erteilt uns Jesus über das Thema der Versorgung eine Lehre, welche für diejenigen, die heute im Weinberge des Vaters arbeiten, sehr wichtig ist, denn er zeugt hier für die erhaltende, ernährende und belebende Macht der geistigen Ausstrahlung — des Vollbringens der Werke. Um die in seinen Worten enthaltene Wahrheit zu erfassen, wollen wir in Kürze die Umstände betrachten, die zu diesem inspirierten Ausspruch des Meisters führten.

In dem erwähnten Kapitel lesen wir, daß Jesus und seine Jünger auf der Reise von Judäa nach Galiläa durch Samaria mußten. Es war dies ein Teil des Landes, dessen Bewohner sich nicht nur gegen die Unterweisungen des Meisters, sondern auch gegen die Lehren der Schriftgelehrten und Pharisäer feindselig verhielten, so daß Jesus seine Jünger vor ihnen warnte, als er sie in die umliegenden Städte und Dörfer sandte, um zu predigen und zu heilen. „Ziehet nicht in der Samariter Städte,“ sagte er. Aber gerade hier in der Stadt Sichar, inmitten des ausgesprochenen Widerstandes gegen die Wahrheit, erkannte Jesus die geistige Empfänglichkeit des samaritischen Weibes, die aus dem Brunnen, auf dem er saß, Wasser schöpfen wollte, und er konnte diesen Leuten eine erhebende Botschaft des Trostes und der Hoffnung bringen; denn das, was das Weib von ihrem Gespräch mit Jesus erzählte, machte auf viele von den Samaritern einen solch tiefen Eindruck, daß sie kamen, um mehr von seinen Lehren zu hören. Und weil Jesus stets dadurch seines Vaters Willen zu erfüllen suchte, daß er die Wahrheit auf die ihn Umgebenden ausstrahlte, so wartete er nicht, bis er nach Galiläa kam, ehe er von seiner Heilfähigkeit Gebrauch machte, sondern er ergriff die erste Gelegenheit, die sich ihm in diesem scheinbar hoffnungslosen Landesteil darbot, ein solches Maß des geistigen Lichtes und der geistigen Liebe auszustrahlen, daß die mentalen Hindernisse des Vorurteils und des Unglaubens zergingen und seine vormaligen Feinde ihm ihre Gastfreundschaft anboten. Zwei Tage lang blieb er bei ihnen.

Kein Wunder, daß Jesus nach den geistigen Erklärungen, die er dem Weib am Brunnen gegeben hatte, zu seinen Jüngern sagen konnte, als sie ihm Speise brachten: „Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wisset.“ Er, der müde gewesen war von der Reise, als sie ihn verließen, um Speise zu kaufen, war bei ihrer Rückkehr durch das geistige Mitteilen des Wortes so gestärkt und gekräftigt, daß er diese Schüler auf den im Gemüt bestehenden Menschen, auf die Idee Gottes, die vom Geiste göttlich erzeugt, gespeist und erhalten wird, hinweisen konnte — auf den Menschen, dessen Lebenszweck es ist, die Wahrheit auszustrahlen, daß Gottes Werk vollendet, vollkommen und gegenwärtig ist und daß alle Seine Kinder dieses Werk sehen und sich an demselben erfreuen können. Für Jesus hatte also das Mitteilen nichts Erschöpfendes, weil Energie, als geistige Kraft erkannt, unerschöpflich ist. Das Ausstrahlen, was gleichbedeutend ist mit Wiederspiegeln, war seine Lebensaufgabe unter den Menschen. Er lehrte seine Jünger, daß das Leben weder im Körper wohnt noch von dem Überfluß an materiellen Gütern erhalten wird. Wahrhaft leben besteht darin, daß man das mentale Licht, geistige Ideen verbreitet, die durch die Tätigkeit des geistigen Gesetzes die Finsternis der Unwissenheit verscheuchen, welche sich als Krankheit, Beschränkung, Sünde und Tod kundtut. Jesus ließ sein Licht — seine Erkenntnis der Wahrheit — erbarmungsvoll auf die Menschen leuchten; er befreite sie durch seine Werke von den Banden materieller Annahmen und erhielt dabei selber Nahrung, Kleidung und Obdach. Seine Demonstrationen der Macht und Güte Gottes taten dar, daß Substanz und Versorgung vom rechten Denken, vom Ausstrahlen der unendlichen Liebe, der unendlichen Wahrheit, des unendlichen Lebens abhängig ist.

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