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Es wird wohl nicht viele Menschen geben, die größere Ursache haben, für...

Aus der Juli 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es wird wohl nicht viele Menschen geben, die größere Ursache haben, für die Christliche Wissenschaft dankbar zu sein als ich. Im Juni 1914 stieß ich auf meinem Motorrad mit einem Automobil zusammen, wobei mein rechtes Bein zwischen Knie und Knöchel sehr gequetscht wurde. Als der Zusammenstoß stattfand, vergegenwärtigte ich mir sofort die Wahrheit von Mrs. Eddys Ausspruch: „Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Notdurft gestillt und wird sie immer stillen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 494), und das erfüllte mich mit solchem Frieden, mit solcher Zuversicht, daß ich weder Schmerz noch Furcht verspürte, noch das Bewußtsein verlor. Der Unfall ereignete sich auf einem wenig befahrenen Seitenweg, aber nach drei oder vier Minuten kam ein weiteres Automobil, in welchem ein Chirurg saß, der ungefähr zwanzig Meilen von dieser Stelle entfernt wohnte. Er hatte alles notwendige Verbandzeug bei sich, schiente das Bein und brachte mich in das nächste, sechs Meilen entfernte Krankenhaus. Einige Monate darauf erzählte er mir, er hätte nicht geglaubt, daß ich das Krankenhaus lebendig erreichen würde. Meine Schwester, die zu mir geeilt war, rief einen Praktiker an und bat um Beistand, und während der ersten Tage wurde „ohne Aufhören" für mich gebetet. Alle diejenigen, die mir so treulich beistanden, hatten mich jahrelang gekannt, und sie halfen mir abwechselnd über Schwierigkeiten hinweg, die meinen Fortschritt hindern wollten.

Die Ärzte im Krankenhaus meinten, sie müßten das Bein sofort amputieren, um mich am Leben zu erhalten. Hierzu wollte ich jedoch meine Einwilligung nicht geben, sondern ich bat die Ärzte, die Wunden zu reinigen und die Knochen, so gut es ginge, in die richtige Lage zu bringen. Das taten sie denn auch, teilten mir aber am nächsten Tage mit, es sei unmöglich, das Bein zu erhalten, da der Fall sogar noch schlimmer sei, als sie anfangs gedacht hätten; die Knochen seien zu sehr zerquetscht, um wieder eingerenkt werden zu können, und sie hätten daher die abgebrochenen Stücke entfernt. Außerdem behaupteten sie, es würden sofort Komplikationen eintreten, falls ich darauf bestände, das Bein zu behalten, und ich könnte nicht mit dem Leben davonkommen; selbst wenn es möglich wäre, das Bein zu erhalten, würde ich es nie wieder gebrauchen können, da die Muskeln, Nerven usw. zerrissen wären und ungefähr sechs Zoll von dem Knochen fehlten. Aber auch jetzt noch weigerte ich mich, die Amputation vornehmen zu lassen, und nachdem ich eine Erklärung unterzeichnet hatte, dahin lautend, daß ich die Verantwortung für die Folgen übernähme, erklärten sich die Ärzte bereit, abzuwarten, wie es mir nach ein oder zwei Tagen gehen würde. Sie waren nicht wenig erstaunt, als sich nach zehn Tagen noch immer keine Komplikationen eingestellt hatten und das Bein sehr viel besser geworden war. Eine von den Pflegerinnen sagte mir, die Fortschritte, die ich gemacht hätte, würfen alle Theorien der Ärzte über den Haufen, und der Chirurg des Krankenhauses machte öfters die Bemerkung, er könne es nicht begreifen, daß ich keine heftigen Schmerzen hätte. Tatsächlich spürte ich nur dann Schmerzen, wenn die Ärzte das Bein untersuchten.

Ich kann hier unmöglich all die zahlreichen ermunternden Zwischenfälle anführen, die sich während der sieben Wochen meines Aufenthalts im Krankenhaus und nach meiner Rückkehr nach Hause zutrugen. Jede Schwierigkeit, die sich einstellte, wurde durch christlich-wissenschaftliche Behandlung überwunden. Drei Monate nach dem Unfall waren jedoch die Knochen noch nicht zusammengewachsen, und der Arzt, der den Verband anlegte, sagte, er hätte alle Hoffnung aufgegeben, da der Zwischenraum zu groß sei. Nach seiner Rückkehr von einem zweiwöchigen Urlaub müsse sofort etwas geschehen. Als er dann wieder vorsprach, stellte er fest, daß die Knochen angefangen hätten, zusammenzuwachsen, und er setzte hinzu, es sei dies ein wahres Wunder; aber es werde wenigstens ein Jahr dauern, bis ich das Bein wieder gebrauchen könnte. Einen Monat darauf konnte ich jedoch an Krücken gehen, vier Monate später hatte ich nur noch zwei Stöcke nötig, und nach Verlauf eines weiteren Monats konnte ich ohne jede Stütze gehen. Die Entwicklung und Heilung des Beins machte stetig Fortschritte, und jetzt ist es wieder so kräftig wie zuvor. Ich kann jetzt ebensogut gehen und laufen wie vor dem Unfall. Die Knochen wuchsen ohne jedes materielle Eingreifen zusammen, und das Bein ist nur ein klein wenig kürzer als das andere, was mich garnicht inkommodiert. Im April 1917 konnte ich in die Arme eintreten, wiewohl man mich anderthalb Jahre vorher nicht nehmen wollte. Ich bin sehr dankbar, daß ich all meinen Pflichten ohne Schwierigkeit nachkommen kann.

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