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Ich habe soeben die Zeugnisse im Sentinel gelesen, wie ich stets zu tun pflege,...

Aus der Juli 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich habe soeben die Zeugnisse im Sentinel gelesen, wie ich stets zu tun pflege, sobald diese Zeitschrift kommt. Ich bin so dankbar für die Heilung all dieser Menschen, daß ich der Welt auch meine wunderbare Wiederherstellung mitteilen möchte, damit diejenigen, die noch leiden, ermutigt werden, und diejenigen, die selbst geheilt worden sind, sich mit mir über die Tatsache freuen möchten, daß die Christliche Wissenschaft sowohl mentale wie physische Leiden heilt.

Ich wurde von Nervenschwäche und ungewöhnlicher Furcht geheilt. So geistesgestört war ich, daß ich mich fürchtete, allein zu sein, und ich litt an allerart Einbildungen. Der Kampf dauerte lange, und als Monate vergingen, ohne daß ich Heilung gefunden hatte, gab mir das Lesen der Zeugnisse in unseren Sentinels und Journals die einzige Ermutigung. In meinem Kopf war ein Geräusch, das zeitweilig wie eine drohende Gefahr über mir schwebte, und mir schien, ich müßte den Verstand verlieren, wenn es nicht nachließe. Ich klammerte mich jedoch an Gott, las und betete und erhielt beständig christlich-wissenschaftlichen Beistand. Mein Mann sagte oft zu mir, er könne Fortschritt sehen, ich aber schien nichts davon zu merken. Dennoch hielt ich an der Wahrheit fest und fühlte schließlich ein Verlangen, allein mit Gott zu arbeiten. Ehe ich diesen Wunsch meiner Praktikerin gegenüber geäußert hatte, schrieb sie mir, es scheine ihr, ich könnte nun allein arbeiten; und darüber war ich sehr erfreut. Während der folgenden zwei Jahre mußte ich jedoch gelegentlich um Behandlung bitten. Zuweilen stellte sich große Entmutigung ein, wobei ich aber stets unter Tränen das eine Gemüt suchte und Trost und Mut empfing, so daß ich weiter kämpfen konnte. Die ganze Zeit hindurch war ich imstande, meinen Zustand vor Außenstehenden zu verbergen. Oft lachte ich, wiewohl ich mental sehr litt. Ich führe das hier an, um zu zeigen, wie mich die göttliche Hilfe bis zuletzt aufrechterhielt.

Ich kehrte in mein Heim in Amerika zurück, in der Hoffnung, durch den Kirchenbesuch und das Zusammensein mit denen, die ich liebte, vollkommen geheilt zu werden. Aber auch hier mußte ich wieder um Behandlung bitten. Man erteilte mir liebevollen Beistand und viel Furcht wurde zerstört. Ehe ich aber vollkommen geheilt war, wurde mein Mann wieder nach Frankreich gerufen. Ich hielt es für meine Pflicht, in seiner Nähe zu sein, und schlug daher meine Wohnung in einer kleinen Stadt in Frankreich auf, während einer sehr traurigen Zeit, nämlich nach Ablauf des zweiten Kriegsjahres. Wiewohl ich eifrig arbeitete, mußte ich wiederum meine ehemalige Praktikerin in Florenz, Italien, um Beistand bitten. Sie behandelte mich mehrere Monate, und ich hatte manchen schweren Kampf zu kämpfen. Inzwischen war ich von Frankreich nach Italien gereist, da mein Mann Geschäfte halber dorthin gerufen worden war. Hier nun wurde ich geheilt, nachdem eine gute Praktikerin treulich für mich gearbeitet hatte, und ich habe mich nun seit geraumer Zeit frei gefühlt. Während jener Leidensjahre hatte ich nur einen Wunsch, nämlich, einen christusähnlichen Charakter zu erlangen. Wir können sicher annehmen, daß, wenn unsere Heilung langsam erfolgt, wir häßliches Unkraut auszujäten haben, ehe der Garten in voller Schöne erblühen kann. Ich fühle auch jetzt, nachdem ich geheilt bin, daß ich nur den Anfang des Höhenweges erreicht habe. Aber welche Freude sollte es uns sein, der Wahrheit zu dienen, da wir ja wissen, daß es nur einen Weg zum ewigen Leben gibt, nämlich die göttliche Wissenschaft.

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