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Die Führung aufwärts

Aus der Februar 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie oft haben doch die Schüler der Christlichen Wissenschaft aus folgender Anfangsstrophe eines herrlichen Gedichtes unserer Führerin Mut und Frieden geschöpft (Poems, S. 4):

O sanfte Nähe, Freude, Friede, Kraft,
O göttlich’ Leben, das stets wirkt und schafft,
O Liebe, die des Nestlings Flügel lenkt,
Führ’ mein Kind aufwärts, wenn die Nacht sich senkt.

Schreiber dieses Aufsatzes konnte längere Zeit nicht verstehen, was mit den Worten „Führ’ mein Kind aufwärts“ gemeint war. Der Gedanke an ein menschliches, materielles Kind drängte sich ihm so beharrlich auf, daß die geistige Bedeutung besagter Worte verdunkelt wurde. Als er jedoch eines Tages folgende Stelle in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ las (S. 191), wurde ihm die Sache einigermaßen klar: „In dem Maße wie eine materielle, theoretische Lebensbasis sich als eine falsche Daseinsauffassung erweist, dämmert dem menschlichen Gedanken das geistige und göttliche Prinzip des Menschen auf und führt ihn dahin, ,da das Kindlein war‘— zu der Geburt der neu-alten Idee, zu dem geistigen Sinn des Seins und alles dessen, was das Leben in sich schließt.“

Die geistige Idee oder der „geistige Sinn des Seins“ ist es, der einem jeden wahren Christen geboren wird, und unser Fortschritt in der Christlichen Wissenschaft und unsere Fähigkeit, für uns und andere die Güte Gottes in der Form von Gesundheit und Frieden zu demonstrieren, wird dadurch bedingt, daß Gott dieses Kind aufwärts führt. Sodann genügt es nicht, einfach die Worte zu äußern: „Führ’ mein Kind aufwärts.“ Wenn wir das Verlangen haben, daß die geistige Idee immer mehr emporsteige, werden wir der Ermahnung unserer Führerin gehorchen, täglich die Heilige Schrift und das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft zu studieren, jede Vorstellung vom Bösen, die anerkannt zu werden verlangt, sofort zu leugnen, stets die Allheit Gottes, des Guten, und die Vollkommenheit des Menschen als in Ihm bestehend zu bekräftigen, und täglich allen Ernstes danach zu trachten, liebevoll, selbstlos, demütig und der Wahrheit gehorsam zu sein.

Wenn man die geistige Bedeutung der Worte dieses Liedes klar erfaßt hat, findet man, daß sie auf jedes Empfinden der menschlichen Not anwendbar ist. Gar manche Bürde, die den Sinnen sehr drückend erschien, ist durch diese einfachen Worte der Wahrheit und Liebe weggewälzt worden. Als sich der Meister zu dem Volk hingezogen fühlte, das zu ihm kam, um geheilt zu werden, muß er den Geist dieses Gebetes zum Ausdruck gebracht haben, denn er heilte sie alle. Als er vor dem Grabe des Lazarus stand, den er lieb hatte, und die Freunde und Nachbarn dabeistanden und sich wunderten, was er tun werde, muß er im wesentlichen dieses Gebet gesprochen haben. Und bei allen seinen wunderbaren Taten, deren so viele waren, daß Johannes sagte: „So sie aber sollten eins nach dem andern geschrieben werden, achte ich, die Welt würde die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären“— bei allen diesen Taten, die in seiner eigenen herrlichen Demonstration der Wirklichkeit des Lebens und der Nichtsheit des Todes gipfelten, muß es ein ähnliches Gebet gewesen sein, das ihm den Sieg brachte.

So manche liebevolle Mutter, die ihr Kindlein vor den Pfeilen der sterblichen Annahmen, die es zu vernichten drohten, zu schützen suchte, hat dank ihres geistigen Verständnisses der Worte dieses Liedes für sich und ihr Kindlein Schutz, Kraft und Heilung gefunden. So mancher Vater, so manche Mutter hat beim Gedanken an den Sohn auf dem Schlachtfeld oder im Feldlager, oder an die Tochter draußen in der Welt, wo sie den Versuchungen der menschlichen Erfahrung ausgesetzt war, durch das geistige Verständnis dieses Gebetes Mut, Kraft und Frieden erlangt und für Sohn oder Tochter das größte Maß des Schutzes verwirklicht.

„Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze,“ sagte Jesus. Und Paulus erklärte: „Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.“ Wenn die Erkenntnis Gottes, wenn „der geistige Sinn des Seins und alles dessen, was das Leben in sich schließt,“ sich entfaltet und im Herzen eines Menschen Aufnahme gefunden hat, dann erscheint nichts in der Welt so wichtig, als die Aufgabe, dieses Kind zu pflegen und es stets „aufwärts“ zu führen; denn dies ist in der Tat das Christuskind, das Kind der Wahrheit, der Erlöser, der das Herze reinigt und den Körper heilt, Tränen durch Loblieder, Leid durch Freude ersetzt, Herrschaft über das Böse verleiht und zum ewigen Leben führt.

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