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Schutz allenthalben

Aus der Februar 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als ich vor kurzem eine Reise machte, kam es mir deutlich zum Bewußtsein, wie völlig anders ich dank des Studiums der Christlichen Wissenschaft zu denken gelernt hatte, und dies gab mir, nachdem ich mich fast sechs Jahre für die Christliche Wissenschaft interessiert hatte, einen neuen Grund zur Dankbarkeit.

Während der vergangenen fünfundzwanzig Jahre habe ich einen beträchtlichen Teil meiner Zeit auf der Eisenbahn, auf dem Ozean und vorübergehend im Auslande verbracht, einschließlich eines vierjährigen ununterbrochenen Seedienstes auf Frachtschiffen. Diejenigen, deren Beruf beständiges Reisen nötig macht, erinnern sich wohl noch der Reisevorbereitungen in den Jahren, ehe sie die Christliche Wissenschaft kannten. Sehr wichtig war das kleine Kästchen mit sorgfältig ausgewählten Medizinen, die die Arzneimittellehre gegen schädliches Klima verordnete, sowie die Ausrüstung an Verbandstoffen, Watte usw. Dann folgte das Unterschreiben des Versicherungscoupons in den Wochenblättern, die die Auszahlung einer Geldsumme versprechen, falls das betreffende Wochenblatt bei dem verstümmelten Leichnam des Opfers gefunden wurde, auch mußte das Gepäck gegen Verlust beim Transport und gegen Diebstahl versichert werden usw. ad infinitum. Sodann stellte sich Furcht vor Diebstahl oder Feuer in den Hotels ein sowie die Besorgnis, daß jeder Mensch im Auslande ein Dieb oder noch etwas Schlimmeres sei. Und die größte Furcht von allen war wohl die, daß den Lieben, die man zurückgelassen hat, etwas zustoßen könnte.

Man wird zugeben, daß dies kein übertriebenes Bild von den Zuständen ist, die in der Regel dem Bekanntwerden mit der Christlichen Wissenschaft vorausgehen. Betrachten wir nun die andere Seite des Bildes. Wie einfach und doch so wunderbar schön ist da alles. Man beginnt die Reise mit der bestimmten Erkenntnis und dem unerschütterlichen Vertrauen, daß Gott überall ist, daß der Reisende sicher ist vor den Gesetzen menschlichen Ursprungs und den Annahmen des sterblichen Gemüts in bezug auf Unglücksfälle, Krankheit und Überfälle, wie man sie so leicht als zum Reisen gehörig betrachtet, und daß die Lieben daheim „unter dem Schatten des Allmächtigen“ weilen.

Wie oft hört man nicht die ängstliche Frage: „Ist ein Arzt auf dem Zuge?“ und wird sich dann mit dankerfülltem Herzen bewußt, daß Gott gegenwärtig ist, um jedem Bedürfnis abzuhelfen. Als ich während des Krieges über den Atlantischen Ozean fuhr, beunruhigte mich der Gedanke an Gefahr auch nicht einen Augenblick, und wiewohl ich früher leicht seekrank wurde, habe ich die Furcht vor diesem Übel jetzt fast ganz überwunden. Wer das schreckliche Gefühl des Verlassenseins kennt, das die Seekrankheit begleitet, wird sich vorstellen können, welche Wohltat es ist, dieses gefürchtete Übel durch die Erkenntnis der Wahrheit überwunden zu haben.

Fast dreißig Jahre lang bestand mein Tagewerk aus schwerer Arbeit, und besonders meine Arbeit während der letzten drei Jahre hätte ich unmöglich ohne die Hilfe der Christlichen Wissenschaft tun können, denn sie forderte nicht nur die äußerste Anstrengung, sondern ich mußte auch das Gefühl überwinden, daß man ungerecht gegen mich sei. Der Gedanke, daß die Christliche Wissenschaft eine Hilfe für den Geschäftsmann ist, kam mir zunächst wie ein Hirngespinst vor; heute ist das jedoch eine bewiesene, unumstößliche Tatsache, und falls diese einfache Darlegung eines großen Erwachens einem abgearbeiteten Geschäftsmann zu Augen kommen sollte, habe er nun den Grund zu einem Weltreich gelegt, oder sei er ein Gelehrter, oder einer, der seinen Lebensunterhalt mit ehrlicher Tagesarbeit in der Fabrik, der Werkstatt oder in der Schmiede verdient, er darf gewiß sein, daß es ein hinterlistiger Irrtum ist, der ihm einreden möchte, er hätte seinen scheinbaren Erfolg nur durch seine schwere Arbeit und seine Intelligenz errungen. Überdies wird es ihm eine große Hilfe sein, wenn er erkennt, daß alle rechtmäßige Arbeit Gottes Sache ist.

Wie herrlich ist es doch, mitten im scheinbaren Chaos die Tür der materiellen Sinne schließen und sich mit voller Überzeugung sagen zu können: „Seid stille und erkennet, daß ich Gott bin.“ Niemand bilde sich ein, man könne das Ziel der Christlichen Wissenschaft ausschließlich auf ebener, gerader Straße erreichen, wo die Luft mit dem Duft von Strauch und Baum erfüllt ist. Wir müssen vielmehr alle erkennen lernen, daß uns jeder rauhe und beschwerliche Weg, den wir zurückgelegt haben, zum Überwinden der scheinbaren Schwierigkeiten, die uns noch bevorstehen, gekräftigt hat. „Sei nur getrost und sehr freudig.“ Es ist töricht und unrecht, an der Güte und Kraft Gottes zu zweifeln. Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 128): „Geschäftsleute und hochgebildete Gelehrte [haben] an sich erfahren ..., daß die Christliche Wissenschaft ihre Ausdauer und ihre mentalen Kräfte erhöht, ihre Menschenkenntnis erweitert, ihnen Scharfsinn und Auffassungsvermögen verleiht und sie in den Stand setzt, über ihre gewöhnliche Leistungsfähigkeit hinauszugehen.“

Dürfen wir verzagt sein, wenn wir an den beschwerlichen Weg denken, den unsere verehrte Führerin zuweilen gehen mußte? Finden wir auch nur ein Wort der Klage in ihren Schriften? So wollen wir denn mit den Waffen des Lichtes, die sie uns durch ihr hingebungsvolles Wirken gegeben hat, als tapfere und zuverlässige Streiter vordringen und über das sogenannte Böse siegen, indem wir die hellen Strahlen der Liebe wiederspiegeln, die uns dank unserer Erkenntnis der Kraft der Wahrheit umfluten.

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