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Im Frühjahr des Jahres 1913 war ich krank, hilflos und zum Sterben bereit, ja...

Aus der Februar 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Frühjahr des Jahres 1913 war ich krank, hilflos und zum Sterben bereit, ja ich dachte darüber nach, auf welche Weise ich mir den Tod geben könnte, da mir das Leben, wie es mir damals vorkam, nichts als schweres Leiden, Einsamkeit und Abhängigkeit bot. Jahrelang war ich nie frei von Schmerzen, und ich verließ mich schließlich immer mehr auf Heilmittel, die einen viel schlimmeren Zustand hervorriefen als den der Krankheit selbst. Zuletzt kam ein Tag, an dem ich mich ganz allein in einer fremden Stadt befand, indem ich durch das Dahinscheiden dessen, der mir im Leben am teuersten war, einen herben Verlust erlitt. Die Ärzte gaben jegliche Hoffnung auf meine Genesung auf und verurteilten mich nicht nur einmal, sondern dreimal zum Tode. Ich hatte weder geistig noch körperlich die Fähigkeit, meinem Berufe nachzugehen, und war daher auf die Unterstützung anderer angewiesen.

Als ich aller materiellen Mittel beraubt war, begegnete mir jemand auf meinem Lebenswege, der mich aus der Finsternis zum Lichte der Wahrheit führte. Ich fing an, die Schriften der Christlichen Wissenschaft zu studieren und vertiefte mich so sehr in dieselben, daß ich kaum merkte, wann mir die Fesseln der Krankheit und der Medizin abfielen und ich eine freie Frau war. Diese Befreiung war wohl wunderbar, kam mir aber unbedeutend vor im Vergleich zu der geistigen Gemeinschaft mit Gott, die mir Gesundheit, Kraft und Liebe anstatt meiner Einsamkeit und Sehnsucht gegeben und mir Frieden verliehen hatte — Seinen Frieden —, damit mein jahrelanges vergebliches Ringen beendet werde.

Anstatt mir das Leben zu nehmen, das mir zwecklos erschienen war, erkannte ich nun, daß ich kein Recht hatte, dieses Leben zu vernichten — daß irgendwo jemand das nötig hätte, was ich zu geben vermochte. So machte ich mich denn daran, meinen richtigen Platz ausfindig zu machen. Die Gelegenheit bot sich mir wie eine offene Tür, die nicht nur auf ein reicheres Arbeitsfeld, sondern auch in die Herzen und schließlich in das Heim lieber Freunde aus alten Tagen führte. Das neue Leben hat viele Probleme mit sich gebracht, aber ich versuche nicht mehr, sie allein zu lösen, denn ich weiß, daß die Herrschaft auf Seiner Schulter ist. Wenn auch mein Tagewerk lang und schwer ist, so kann ich es doch mit Leichtigkeit und frohem Mut verrichten, denn ich weiß, daß uns Gott stets genügend Zeit und Kraft gibt, Sein Werk zu betreiben, das einzige Werk, das wir zu betreiben haben. Ich habe meine Arbeit keinen einzigen Tag, keine einzige Stunde wegen Krankheit aussetzen müssen. Als ich in diese Stadt kam, hatte ich weniger als fünf Dollar in der Tasche und mußte zwei Monate auf den ersten Zahltag warten; aber ich wußte, daß dieselbe Kraft, die mir soweit geholfen hatte, mich nicht im Stiche lassen würde. Und so kam es auch.

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