Als im Jahre 1913 ein großer Teil des Staates Ohio überschwemmt wurde, kam einigen von uns, die nicht in jener Gegend lebten, der Gedanke, daß wir doch große Ursache zur Dankbarkeit hätten, und wir fühlten uns versucht, das Verschontbleiben von dieser schrecklichen Erfahrung der Tatsache zuzuschreiben, daß wir die Wahrheit der Christlichen Wissenschaft erfaßt hatten. Dieser Anschauung trat jedoch die Erkenntnis der Tatsache entgegen, daß viele, die mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft ebenso vertraut waren, wie wir, und sie ebenso treu anwandten, sich inmitten all der Not befanden. Durften wir behaupten, sie hätten weniger Ursache, dankbar zu sein, als die Christlichen Wissenschafter, welche in den Teilen des Staates lebten, die von den Fluten verschont blieben? Da Gott überall ist, so muß Er den Menshen, die in dem überschwemmten Bezirk waren und wußten, wie sie sich auf Seine Gegenwart verlassen konnten, ebenso zugänglich gewesen sein wie denen, die nicht dort waren. Das wissenschaftliche Erkennen, wie wir Gott anrufen und dadurch uns und die besonderen Umstände unter Sein geistiges Gesetz der Geborgenheit stellen sollen, ist die wirkliche Ursache zur Dankbarkeit.
Die Fähigkeit, das Gesetz anzuwenden, und nicht die Befreiung von der Pflicht, dies zu tun, ist der wirkliche Grund zur Freude, da die Aufgabe des Christlichen Wissenschafters nicht sowohl in der Änderung materieller Zustände als vielmehr in dem Erkennen der Gegenwart Gottes inmitten scheinbarer Disharmonie und Trübsal besteht. Wir erkannten, daß diese Wahrheit demonstriert worden war, als wir erfuhren, daß die Wissenschafter in der überschwemmten Gegend trotz der Beschwerden, die diese Erfahrung naturgemäß mit sich brachte, sich tatsächlich mit der Flut erhoben hatten und über dem Augenschein der Sinne in der Arche geistiger Erkenntnis dahingetrieben waren; und in jedem einzelnen Fall wurden sie am Leben erhalten und empfingen ihr Eigentum später wieder. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, wie wir dieses Schutzes teilhaftig werden können. Eine der wissenschaftlichen Regeln, die uns gegeben worden sind, kommt in Josuas Befehl zum Ausdruck, den er den Kindern Israel gab: „Erwählet euch heute, wem ihr dienen wolt: den Göttern, denen eure Väter gedient haben jenseit des Stroms, oder den Göttern der Amoriter, in deren Lande ihr wohnet.“ Es muß ihm klar gewesen sein, daß die Götter, denen ihre Väter jenseits des Stromes gedient hatten, die Gesetze des geistigen Seins waren, die die Leute vor allen Gefahren schützen konnten, wo sie sich auch immer befanden, selbst da, wo die Götter der Amoriter Anspruch auf Herrschaft erhoben. Ihre Verantwortlichkeit war eine selbsterwählte; sie entschieden sich für ein herrschendes Prinzip, für die Herrschaft Gottes.
Haben wir je ernstlich über die Tatsache nachgedacht, daß die mittelbare Ursache unserer gegenwärtigen Erfahrung von der Wahl eines Gottes abhängt, und daß uns die Wahl im Grunde genommen selbst überlassen bleibt? Entweder werden wir von dem einen Gott geführt, der Prinzip ist, oder wir werden von irgendeinem der zahllosen sogenannten Götter beherrscht, die uns in der Knechtschaft einer falschen Auffassung von Gott und dem Menschen gefangen halten. Diese wesentliche Wahl liegt allem zu Grunde, was wir zur Zeit durchmachen, sei es Freude oder Kummer, Krankheit oder Gesundheit, Sünde oder die Fähigkeit, ihrer Versuchung zu widerstehen. Es ist die Pflicht jedes einzelnen, sich von den Fesseln der „Götter der Amoriter“ zu befreien; und das Erkennen des Zustandes, der überwunden werden muß, bedeutet zwei Drittel der Schlacht. Das übrige Drittel, die Umwandlung unserer Überzeugungen vom Falschen zum Wahren, ist eine gegenwärtige Möglichkeit, wiewohl es eine Aufgabe ist, die nicht in einem Augenblick bewerkstelligt werden kann. Hierbei wird die Betätigung der Christlichen Wissenschaft zu einer wahren Kunst, der Kunst, intelligent zu wählen.
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