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Das Überwinden der Krankheitsannahme

Aus der Mai 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine der Annahmen, die sich dem menschlichen Gemüt fest eingeprägt haben, ist die, daß Krankheit äußerst wirklich sei und bestimmten Gesetzen von Ursache und Wirkung gemäß auftrete. Der Schüler der Christlichen Wissenschaft lernt erkennen, daß Krankheit nicht mehr Wirklichkeit besitzt als das menschliche Gemüt ihr einräumt, und daß sie auf keinem Gesetz beruht, durch das sie hervorgebracht, aufrechterhalten oder in Tätigkeit gesetzt wird. Dies mag zunächst wie eine gewagte Behauptung erscheinen; ihre Wahrheit findet jedoch in der Praxis der Christlichen Wissenschaft ihren Beweis. In dieser Praxis wird der wesentliche Unterschied zwischen Wirklichkeit und Unwirklichkeit deutlich demonstriert.

Auf Seite 145 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,“ von Mrs. Eddy, lesen wir: „Der Kampf um die Wiederherstellung der Kranken dauert fort, nicht zwischen materiellen Methoden, sondern zwischen sterblichen Gemütern und dem unsterblichen Gemüt. Der Sieg wird nur dann auf Seiten des Patienten sein, wenn das unsterbliche Gemüt durch Christus, Wahrheit, die menschliche Annahme von Krankheit überwindet.“ Der Patient ist somit jener Zustand der menschlichen Annahme, der sich einen „kranken Menschen“ nennt; mit anderen Worten, der kranke Gedanke muß geheilt werden. Solches geschieht dadurch, daß man Wahrheit an Stelle von Irrtum, Wirklichkeit an Stelle von Unwirklichkeit, Harmonie an Stelle von Disharmonie treten läßt.

Nun ist dies aber notwendigerweise ein absolut mentaler oder geistiger Vorgang, da die Elemente, die ausgemerzt werden müssen, nur in der menschlichen Annahme bestehen und das Heilmittel nur in der geistigen Erkenntnis zu finden ist. Es hat daher keinen Zweck, über das sogenannte Physische oder die träge Materie nachzudenken, denn die wissenschaftliche Demonstration befaßt sich mit den Zuständen, wie sie wirklich sind, und nicht, wie sie zu sein scheinen. Die menschliche Annahme von Krankheit oder die menschliche Annahme von Sünde hat keine wirkliche Wesenheit. Jesu Lehren offenbarten die Tatsache, daß Sünde und Krankheit ein und dasselbe sind, und daß das Wirken des heilenden Gesetzes Gottes sie vernichtet; und weil bei Ihm „keine Veränderung noch Wechsel des Lichts“ ist, wirkt dasselbe Gesetz heute wie allezeit.

Die menschliche Krankheitsannahme nimmt vielerlei Gestalten an, von denen körperliche Krankheit nur einen kleinen Teil ausmacht. Sehr wichtig ist es, daß die Menschheit lerne, wie man den irrigen, mentalen Charakter der Krankheit erkennen kann, welche Gestalt die Krankheit auch immer annehmen möge. Die Annahme kann ein kranker Körper, ein krankes Gemüt oder ein krankes Geschäft sein; sie äußert sich als Armut, Mangel, Beschränkung oder als ein Erbfehler; sie mag eine vermeintliche Neigung zur Genußsucht, zu lasterhaften Gewohnheiten, zur Ausschweifung oder zu ähnlichem sein. Alle diese Unvollkommenheiten bestehen nur in der menschlichen Annahme und können daher vernichtet werden.

Der Hauptzweck der Christlichen Wissenschaft ist die Erlösung der Menschheit, und alle Tätigkeiten führen durch vernunftgemäßes Verfahren zu diesem Ziele. Die Menschheit muß sowohl von der Sünde wie von den Folgen der Sünde erlöst werden. Da Krankheit, was ihren Ursprung anlangt, mental ist, so ist sie ausschließlich die Folge einer falschen Erziehung und falschen Gedankentätigkeit; sie kann nur durch eine richtige Gedankentätigkeit vernichtet werden. Dies wird in Wissenschaft und Gesundheit mit folgenden Worten deutlich auseinandergesetzt (S. 423): „Um es mit dem Fall aufnehmen zu können, hat sich der Metaphysiker, der ohne Rücksicht auf die Materie Gemüt zur Basis seines Wirkens macht, und der die Wahrheit und die Harmonie des Seins als dem Irrtum und der Disharmonie für überlegen erachtet, stark anstatt schwach gemacht; demgemäß stärkt er seinen Patienten mit dem Antrieb des Muts und der bewußten Kraft.“

Welch wunderbare Gelegenheit bietet sich uns in der Christlichen Wissenschaft, alles Böse zu überwinden! Lehrt uns diese Wissenschaft doch bestimmt und deutlich, daß Gott das einzige Gemüt ist, welches den Menschen regiert, und daß keine menschliche Annahme, kein falscher Sinn Seiner Macht widerstehen kann, weil ja Gott allmächtig ist. Daher ist es notwendig, der Menschheit diese Lehre zu übermitteln, sie auf sie aufmerksam zu machen und ihr den besseren Weg geistigen richtigen Denkens zu zeigen. Der Prediger sagt: „Wenn jemands Wege dem Herrn wohl gefallen, so macht er auch seine Feinde mit ihm zufrieden.“ Gewiß müssen die Wege, die „dem Herrn wohl gefallen,“ Wege des Guten, der Reinheit, der Güte, der christlichen Nächstenliebe sein. Auf dem Wege des richtigen Denkens, finden wir Liebe zu Gott und zu dem Menschen, Vertrauen auf das Rechte, Abneigung gegen das Falsche und bestimmtes Vertrauen auf Gottes schützende Fürsorge. Auf diese Weise werden die „Feinde,“ Wollust, Bosheit, Haß, Furcht, und dergl. null und nichtig gemacht und hören dann auf, Existenz und Macht zu beanspruchen, denn sie finden keine Herberge in dem Bewußtsein, das Gott wiederspiegelt.

Krankheit kann somit keinen Wohn- oder Aufenthaltsort bei dem finden, dessen Gedanken im Einklang stehen mit der Wahrheit. Krankheit ist ebenso machtlos wie irgendeine der Suggestionen des Bösen, die an Jesus herantraten und nichts in ihm fanden, was gegen sie entgegenkommend gewesen wäre. Jesus war völlig frei von Glauben an das Böse. Seine Erfahrung beweist Mrs. Eddys Ausspruch (Wissenschaft und Gesundheit, S. 234): „Böse Gedanken, Gelüste und boshafte Absichten können nicht wie fliegender Blütenstaub von einem menschlichen Gemüt zum andern wandern und dort unvermutet Aufnahme finden, wenn Tugend und Wahrheit eine starke Schutzwehr bilden.“ Die Christliche Wissenschaft lehrt die Menschen, wie man am besten diese „starke Schutzwehr“ baut, wie man Böses und Disharmonie überwindet und das Erbe der Kinder Gottes erlangt, welches Petrus als unvergänglich, unbefleckt und unverwelklich bezeichnet.

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