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Gartenarbeit

Aus der Mai 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als ich eines Morgens an einem Erdbeerbeet arbeitete, kam mir eine frühere Erfahrung im Ausjäten von Gras und Unkraut sehr zu statten. Damals ging ich infolge meiner geringeren Erfahrung in dieser Richtung beim Jäten eines ähnlichen Beetes so energisch und unbedacht zu Werke, daß die Wurzeln einiger Pflanzen aufgelockert wurden und daher später alle Abstufungen der Verkümmerung bekundeten, vom vollständigen Absterben bis zum geringen Beerenertrag.

Es ist bei dieser Arbeit stets notwendig, daß man den Boden gut vorbereite und alles Unkraut beseitige, ehe man das Beet anlegt. Selbst dann stellt es sich oft heraus, daß der Boden eine Menge Unkrautsamen enthält, der bald aufgeht und wächst, wenn man das Beet nicht beständig bewacht und pflegt. Der Same von unerwünschten Pflanzen wird von Vögeln und Winden fortwährend herbeigetragen und geht da auf, wo die fruchttragenden Pflanzen wachsen sollten. Wenn die Pflanzen und Unkräuter sehr dicht beieinander stehen, ist ein energisches Verfahren nicht angebracht, weil auf diese Weise die Pflanzen leicht entwurzelt und zerstört werden. Wenn ein Unkraut dicht neben einer fruchttragenden Staude wächst, muß es sehr behutsam entfernt werden. Eine Wurzel des Queckengrases z. B. kriecht zuweilen unter dem Wurzelsystem der Pflanze durch und muß daher beim Entfernen seitlich durch den Boden anstatt in die Höhe gezogen werden. Jede Pflanze hat eine besondere Behandlung nötig, und man kann unmöglich voraussagen, was geschehen muß. Oft muß man alle Werkzeuge beiseite legen, sich hinknieen und vorsichtig mit den Händen arbeiten, um das beste Resultat zu erzielen. Wir lesen in der Schöpfungsgeschichte im zweiten Kapitel des ersten Buchs Mose, daß Gott „jede Pflanze auf dem Felde schuf, ehe sie in der Erde war, und allerlei Kraut auf dem Felde, ehe es wuchs“ (n. d. engl. Bibelübersetzung).

Daß Jesus Christus auf das Verfahren des Landmannes hinwies, um das Wirken im Reich des Geistes zu versinnbildlichen, tritt bei der Betrachtung der Evangelien klar hervor. Im fünfzehnten Kapitel des Matthäus-Evangeliums sagt er: „Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht pflanzte, die werden ausgereutet,“ und im dreizehnten Kapitel finden wir das bekannte Gleichnis, in dem er die Vernichtung des Unkrauts erklärt. Er erzählt uns da, daß das Unkraut von einem Feinde gesät wurde, als „die Leute schliefen;“ und auf die Frage, ob man das Unkraut sofort ausjäten solle, lautete die Antwort: „Nein! auf daß ihr nicht zugleich den Weizen mit ausrauft.“ Hierauf erklärte er den um Auskunft bittenden Jüngern, das Unkraut werde zur rechten Zeit ausgerauft und vernichtet werden. Es ist jedoch sehr bedeutungsvoll, daß er folgende Erklärung hinzufügt: „Die Schnitter sind die Engel.“ Wir denken hierbei an die Definition des Wortes Engel, wie wir sie in Wissenschaft und Gesundheit auf Seite 581 finden: „Gottes Gedanken, die zum Menschen kommen; geistige Eingebungen, die rein und vollkommen sind; die Inspiration der Güte, Reinheit und Unsterblichkeit, allem Bösen, aller Sinnlichkeit und aller Sterblichkeit entgegenwirkend.“ Hieraus ist deutlich zu ersehen, daß wir die Irrtümer der sterblichen Annahme, welcher Art sie auch immer sein mögen, nur dann ausjäten können, wenn Gottes Gedanken zu uns kommen; auch werden wir daran erinnert, daß wir bei unseren Bemühungen, Irrtümer aufzudecken und zu zerstören, keiner sich entfaltenden geistigen Idee Schaden zufügen können, wenn wir vom Standpunkte der göttliche Liebe ausgehen.

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