Ich wurde durch das Lesen von Wissenschaft und Gesundheit von einer Anzahl von Krankheiten befreit, obwohl ich nicht den geringsten Anteil an der Christlichen Wissenschaft nahm und nicht an körperliche Heilung dachte. Schon seit Jahren war ich krank gewesen, elend im vollen Sinn des Wortes, bis ich schließlich zu der Überzeugung kam, daß ich mehr von Gott wissen und auf irgendwelche Weise Ihm näher kommen müsse. Ich hatte eine streng religiöse Erziehung genossen und meine liebe Mutter hatte mich die wundervolle Macht Gottes gelehrt, wie sie sie verstand. Und so war es denn ganz natürlich, daß ich mich in meiner Not an Gott wandte.
Ein Exemplar von Wissenschaft und Gesundheit war mir gegeben worden, und die göttliche Liebe führte mich dazu, dieses Buch zu lesen. Ich fand es durchaus nicht interessant, las dann und wann ein paar Seiten, ohne aber das Gelesene im geringsten zu verstehen. Während dieser Zeit vergaß ich jedoch, ein materielles Heilmittel zu gebrauchen, das ich seit Jahren zur Verhütung von Gallensteinen eingenommen hatte. Ungefähr vierzehn Tage vergingen, ehe ich dieses Versäumnis entdeckte. Damals dachte ich jedoch nicht, daß mein Lesen irgend etwas damit zu tun hätte. Ich merkte nur, wie überflüssig diese Medizin gewesen war. Dann fand ich mich eines Morgens ohne ein schweres Band, das mir jeden Morgen wegen eines Bruches angeschnallt worden war. Da der Arzt mir gesagt hatte, daß etwas Schreckliches geschehen würde, sollte ich es wagen, ohne dieses Band zu gehen, war mein erster Gedanke, es anzulegen, was ich auch tat. Ich konnte wegen dieses Leidens nicht operiert werden, weil ich die Brightsche Krankheit hatte. Aber jetzt bemerkte ich, daß selbst dieses Leiden sich zu verändern schien, und ich litt weniger an heftigem Kopfweh. Und nun wurde es mir plötzlich klar, daß diese Veränderungen durch das Lesen von Wissenschaft und Gesundheit in mir bewirkt worden waren.
Als ich sah, welch ein Segen dieses Buch für mich bedeutete, machte ich mich sofort daran, in das Wesen der Christlichen Wissenschaft einzudringen. Und durch das Lesen und das tägliche Studium der Lektions-Predigt — obwohl ich nicht das geringste davon zu verstehen schien — wurde ich von der Brightschen Krankheit, von Gallensteinen, einem Herzleiden, einem Bruch und von vielen anderen unangenehmen Beschwerden geheilt. Dies geschah natürlich nicht ohne große Anstrengung meinerseits, denn ich befand mich in einem so verwirrten mentalen Zustande, daß ich Stunden dazu brauchte, die Bibelstellen nachzuschlagen. Auch opferte ich so manches, um das Journal und den Sentinel zu bekommen, und brachte meine Zeit mit dem Lesen dieser Zeitschriften zu, Wort für Wort, aber augenscheinlich ohne Verständnis. Dann kam ich in den Besitz von „Miscellaneous Writings.“ Für die Freude, die mir der Artikel „Love your Enemies“ (Liebet eure Feinde) bereitete, kann ich nie dankbar genug sein. Ich lese ihn oft, er erscheint mir so wundervoll. Es wurde mir dadurch zum erstenmal klar, daß ich keinen Feind habe. Nach und nach erkannte ich auch, wie man lieben muß. Und das was für mich die schönste Heilung.
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