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Das Kommen der wahren Brüderschaft

Aus der Mai 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Christus Jesus, wie im Evangelium des Markus erzählt wird, zu den elf Jüngern, die am Tische saßen, die Worte sprach: „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur,“ hatte er ohne Zweifel die Erlösung der ganzen Menschheit, ohne Unterschied der Rasse und der Nationalität im Sinne, denn die Worte „aller Kreatur“ können kaum dahin ausgelegt werden, daß irgendeine Rasse oder irgendein Volk abgesondert oder ausgeschieden werden soll. Und es ist offenbar, daß mit dem Evangelium, das gepredigt werden sollte, die Botschaft der Wahrheit, der Erlöser der Menschheit, gemeint ist.

In seinem Briefe an die Bewohner der Stadt Kolossä tut Paulus ebenfalls die Universalität des Christus dar, indem er klar hervortreten läßt, daß das vollkommene Ideal Gottes die ganze Menschheit, ohne Unterschied der Rasse oder Nationalität, erlösen wird. Er ermahnte sie daher nach dem Ebenbilde Gottes zu streben, in welchem „ist [weder] Grieche, Jude, Beschnittener, Unbeschnittener, Ungrieche, Szythe, Knecht, Freier, sondern alles und in allen Christus.“ Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 467) tut Mrs. Eddy in dieser Frage einen wichtigen Schritt vorwärts und drückt sich darüber mit folgenden, nicht weniger bedeutungsvollen Worten aus: „Man sollte es von Grund aus verstehen, daß alle Menschen ein Gemüt, einen Gott und Vater, ein Leben, eine Wahrheit und eine Liebe haben. Die Menschheit wird in dem Maße vollkommen werden, wie diese Tatsache sichtbar wird, der Krieg wird aufhören, und die wahre Brüderschaft der Menschen wird begründet werden.“ Dieser Ausspruch weist auf die Brüderschaft der Menschen nicht nur als eine feste Tatsache hin, sondern er läßt auch klar hervortreten, was eine richtige Auffassung von Gott und dem Menschen zur Folge haben wird.

Mit der sich erweiternden geistigen Einsicht wird es dem Christlichen Wissenschaft klar, daß die wahre Brüderschaft der Menschen sich auf die Tatsache der Einigkeit der Kinder Gottes in Seiner Liebe aufbauen muß,— auf die Erkenntnis, daß in Ihm alle vollkommen sind. Dieses Verständnis wird die Schranken, die einzelne Menschen und Völker trennen möchten, niederbrechen. Das Gefühl der Uneinigkeit, das seine Ursache im Rassenunterschied, in der Verschiedenheit der Gebräuche, Sprachen, Erziehungsmethoden und Gewerbe hat, verschwindet mit der Offenbarung der Wahrheit des Seins, in welcher die wahre Natur des Menschen in seiner rechtmäßigen Beziehung zum Vater und zu seinem Nächsten erkannt wird. Wenn die geistigen Tatsachen sich geltend machen, treten selbst die mit Hindernissen zur Einigkeit strotzenden Landesgrenzen in den Hintergrund. Tolstoi hatte recht mit seinem Hinweis, als er sagte, daß der Patriotismus in seiner gewöhnlichen Auffassung viel zu beschränkt sei. In seiner wahren Bedeutung ist Patriotismus weit mehr als Gesinnungstreue gegen die Ideale eines einzelnen Landes,— wie vortrefflich dieselben auch sein mögen,— wenn diese nicht die schließliche Aufrichtung der Brüderschaft der Menschen zum Endzweck haben. Im richtigen Lichte betrachtet, ist Patriotismus nichts Geringeres als Gesinnungstreue gegen das unendliche Prinzip, die göttliche Liebe, und gegen die vollkommenen Ideen, die die weltumfassende Brüderschaft der Menschen in sich schließen.

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