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Gesinnungstreue

Aus der Mai 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unter Gesinnungstreue versteht man in der Christlichen Wissenschaft das unwandelbare und gehorsame Festhalten an dem göttlichen Prinzip, an Gott. Der Grad unserer Gesinnungstreue wird daher durch den Grad der Übereinstimmung unseres Denkens und Handelns mit dem Prinzip bestimmt, und es muß somit eher als Treulosigkeit denn als Gesinnungstreue bezeichnet werden, wenn man sich dem persönlichen Einfluß eines einzelnen Menschen unterzieht und sich von ihm leiten läßt, anstatt nach der Führung des Geistes zu streben. Wie treu man sich auch an die Führung eines Sterblichen halten mag, selbst unter der Voraussetzung, daß dieser menschliche Führer angenommenermaßen ein guter Mensch ist, so kann dies doch nicht als Gesinnungstreue bezeichnet werden. Gesinnungstreue verlangt von uns, daß wir dem Christus nachfolgen. Sie fordert von uns, daß wir die unmittelbare geistige Erkenntnis, die Offenbarung und richtige Einsicht, die wir erhalten, in die Tat umsetzen, uns dem heilenden Einfluß des Geistes, Gott, hingeben und die beschränkte Auffassung der Dinge, die uns das menschliche Gemüt einflüstern möchte, zurückweisen.

Jesus der Christus war der höchste Typus geistiger Gesinnungstreue, den unsere Welt kennt, und aus diesem Grunde nehmen ihn die Christlichen Wissenschafter als vollkommenes Vorbild an. All seine Gedanken und Handlungen, wie sie zum Ausdruck kamen, stimmten mit der göttlichen Norm so vollkommen überein, daß er irgendeinen Zustand der Krankheit oder Sünde, der sich ihm darbot, augenblicklich zu heilen vermochte. Seine Gesinnungstreue war unbedingt, und er bewies seine Sohnschaft mit seinem Vater-Mutter, dem göttlichen Prinzip, bei allen täglichen Vorkommnissen. Eine Theorie ganz annehmen und nur zum Teil ausüben, war nicht die Art unseres Erlösers. Seine Bestrebungen zum Guten dienten nicht teilweise dem Guten und teilweise dem Bösen, dem Geist und der Materie. Er brachte nicht in dem einen Falle Liebe zum Ausdruck und in dem anderen Haß oder Furcht, noch in dem einen Falle das göttliche Gemüt und in dem anderen das sterbliche Gemüt. Jeder Augenblick der erhabenen Laufbahn unseres Meisters war der Offenbarung des göttlichen Prinzips geweiht,— rückhaltlos, ungeteilt und unablässig. Seine nieversagende Wiederspiegelung, die in ihrer Wirkung auf andere nur durch das mangelhafte Fassungsvermögen oder die Kleingläubigkeit derer, die um ihn waren, behindert war, zog alle zu ihm heran, die für das Gute, das er für sie hatte, bereit waren, und deren Glaube stark genug war, um dadurch gesegnet zu werden.

Besonders schön an der Christlichen Wissenschaft ist, daß sie in keiner Weise unsere Liebe für unsere Familie und Freunde und unsere treue Anhänglichkeit an sie beeinträchtigt, sondern vielmehr bereichert. Die Christlichen Wissenschaft finden gewöhnlich, daß sie durch das praktische Anwenden der Christlichen Wissenschaft rücksichtsvoller werden und daß sich ihre Beziehungen zu anderen dadurch enger und dauernder gestalten; auch, daß sich ihre Liebe bereichert, ihr Gesichtspunkt sich erweitert und ihnen eine tiefere Einsicht in die Bedürfnisse und Rechte aller Menschen zuteil wird. Ein solches Sicheinbürgern des Guten im menschlichen Denken ist auf gesunder und dauernder Grundlage. Es gewinnt beständig an Einfluß, und seine Wirkung erstreckt sich unparteiisch und unterschiedslos auf alle Rassen und Nationalitäten.

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