Vor ungefähr zehn Jahren, an einem Sonntag Abend, besuchte ich zum erstenmal einen Gottesdienst der Christlichen Wissenschaft. Der Gedanke, den ich mit mir wegnahm, war: Wie wunderbar, wenn wir wirklich die großen Bibelverheißungen wörtlich nehmen können! Nach ein oder zwei Jahren fand ich zu Hause eine Anzahl Journals und Sentinels vor, welche uns von meiner Tante geschickt worden waren. Ich las dieselben nach und nach und fand auch eine alte Ausgabe von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift.“ Wenn ich jetzt zurückschaue, verstehe ich die Bibelworte: „Aber die Blinden will ich auf dem Wege leiten, den sie nicht wissen.“ Ich war mir nicht bewußt, daß ich nach der Wahrheit suchte, bis ich sie gefunden hatte und sie nicht mehr loslassen konnte. Später, in einer Zeit großer Not, schien es nicht so sehr mein Festhalten an der Christlichen Wissenschaft, wie das Festhalten der Christlichen Wissenschaft an mir und an uns allen, welches Einigkeit aufrechterhielt und Kraft und Mut verlieh, bis die kritische Zeit vorüber war.
Ich hatte auch viele körperliche Heilungen. Von Kindheit an hatte ich schwache Augen und mußte zu Zeiten meine Schularbeit hintenanstellen. Jetzt aber kann ich nachts stundenlang lesen ohne nachteilige Folgen zu verspüren, und wenn je eine Spur des alten Leidens auftritt, ist es immer rasch überwunden. Da die Christliche Wissenschaft Krankheit nicht nur heilt sondern ihr auch vorbeugt, kommt es nicht oft vor, daß körperliche Störungen sich soweit entwickeln, um beim Namen genannt werden zu können. Ich wurde jedoch von Gelbsucht geheilt, sehr rasch von Masern, und erst kürzlich von einem Anfall von Halsbräune. Vor kurzem heilte das Ende meines Fingers, das durch den Nagel hindurch weggeschnitten war, sehr gut wieder an. Nach wenigen Augenblicken waren die Schmerzen vorbei, und der Finger verursachte mir nur wenig Unbequemlichkeit. Ich wurde in keine Hinsicht an der Arbeit gehindert. Eine der tiefsten Erfahrungen, welche mir durch das Verständnis der Christlichen Wissenschaft zuteil wurde, war die Heilung von Lied.
Die Christliche Wissenschaft gibt mir einen Ordnungssinn, den ich vorher nicht kannte, mehr Ehrlichkeit des Strebens sowie ein Lebensziel und einen Lebenszweck, wodurch viele Interessen und Tätigkeiten, die sich vordem widersprachen, in gleiche Bahnen gelenkt werden. Mit der Reinigung der Gedanken, was auch unsere Arbeit sein mag, gewinnt diese mehr und mehr an Wert. Der größte Segen jedoch ist die feste Überzeugung, die uns die Wissenschaft bringt, daß die Grundlage des Weltalls gut ist, daß sie Prinzip ist, und es daher weder für den einzelnen, für ein Volk, noch die ganze Welt, irgendeinen Zustand gibt, den man hoffnungslos nennen könnte. Wir wissen, daß wir mit Freude und Vertrauen vorwärts gehen können, denn wenn wir uns unter das göttliche Gesetz stellen, ist die richtige und vollkommene Lösung eines Problems ebenso unvermeidlich wie die Morgendämmerung.
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