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Die Freude der Wiederherstellung

Aus der Juli 1924-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein schönes, kostbares Kleinod, vielleicht ein Geschenk von einem lieben Freund, ist verlegt worden. Wir sind bestürzt, und es erhebt sich der Gedanke, jemand könnte es unrechtmäßigerweise an sich genommen haben. Das Durchsuchen beginnt, und obwohl wir daran festhalten, daß in Gottes Weltall nichts verloren gehen kann, fangen wir doch schließlich halb widerwillig an zu glauben, das Schmuckstück sei unwiederbringlich verloren! Wir bereuen es wohl, daß wir dem Irrtum in solch ungebührlicher Weise nachgegeben haben. Möglicherweise haben wir auch aufgehört, so an der Wahrheit festzuhalten, wie wir es anfangs taten, und es vorgezogen, dem Zeugnis der Sinne zu glauben, wie es alle Welt um uns her tut und seit Anbeginn der Zeit getan hat.

Einige Wochen später erblicken wir beim Reinigen eines unbenützten Zimmers ganz hinten in einer Ecke einen glitzernden Funken, einen winzigen Lichtschein. Kann es unser verlorenes Kleinod sein? Wir bücken uns und sehen genauer hin. Ja, es ist's, unversehrt und strahlend wie immer; und wie froh wir sind! Und das alles bloß wegen eines bißchens Erde, das die Menschen einen Diamanten nennen.

Wenn wir auch den vermeintlichen Verlust eines materiellen Wertgegenstandes aufrichtig bedauern und bei seinem Wiederfinden große Freude empfinden, so ist doch das Wiedererlangen unserer Gesundheit von viel größerer Wichtigkeit, besonders wenn wir so weit gekommen waren, daß wir sie für immer verloren glaubten. Als uns die trügerische Behauptung beherrschte, wir hätten die Gesundheit verloren, hielten wir da mit derselben Bestimmtheit an der Wahrheit fest wie im Anfang des Verlustes unseres Kleinods? Das ist allerdings nicht leicht, wenn der Ausblick dunkel und anscheinend hoffnungslos ist. Und doch sind verzweifelte Opfer der sogenannten Krankheit und des sogenannten Unglücks den Überfällen irrigen Denkens entgegengetreten und zwar durch dieselbe Betätigung des wirksamen, inbrünstigen Gebets des „Gerechten”, das „viel vermag”, verbunden mit dem Verneinen der Ansprüche des Irrtums. Groß, in der Tat, ist unsere Freude bei der Heilung, wenn sie ausschließlich durch geistige Mittel vollbracht worden ist.

In der Apostelgeschichte lesen wir, daß Petrus einen Lahmen heilte, der täglich „vor des Tempels Tür, die da heißt ‚die schöne‘ ”, getragen wurde, so daß er sprang und wandelte. Hatte er nicht Grund zu großer Freude, da er doch von Geburt an lahm gewesen war? Wir können die Freude nicht ermessen, die durch ähnliche Heimsuchungen von Gott auch heute in unserer Mitte hervorgerufen wird. Als treuer Apostel unseres Heilandes, hielt es Petrus jedoch für nötig, die dabeistehenden Israeliten wegen ihres Staunens über das vermeintliche Wunder zu rügen. „Was wundert ihr euch darüber”, sagte er teilnahmsvoll, „oder was sehet ihr auf uns, als hätten wir diesen wandeln gemacht durch unsre eigne Kraft oder Verdienst?” Hätte Zweifel im Denken des Petrus die Heilung nicht unmöglich gemacht? Sein erbarmungsvolles Wort hat gelautet: „Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: im Namen Jesu Christi von Nazareth stehe auf und wandle!” Nicht nur war die Heilung des Mannes augenblicklich und völlig, sondern Petrus, durch den Geist der Heiligkeit angetrieben, machte noch weiteren Gebrauch von seiner Gelegenheit, indem er der umstehenden Menge eine scharfe Predigt der Zurechtweisung hielt, eine Verteidigungsrede zu Gunsten Jesu von Nazareth, den das Volk in seiner Hast und seinem blinden Eifer schmählich gekreuzigt hatte.

Die Vertreter der Christlichen Wissenschaft erleben heute Ähnliches mit dem ungläubigen Denken unserer Zeit. Um seinen Patienten wirksam zu erreichen, sind wohl einige solche Worte wie diejenigen des Petrus nötig. Auf Seite 421 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” weist unsere Führerin darauf hin, daß es manchmal nötig ist, das sterbliche Gemüt aufzuschrecken, „um dessen Annahmen zu beseitigen” und „die Genesung zu erleichtern”. Warum? Ist es nicht wegen der Undurchdringlichkeit des Denkens, die sich über die Durchschnittsrichtung der modernen Lebensanschauung lagert?

Ehe die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft der Welt gegeben wurde, sah die Menschheit „durch einen Spiegel in Rätseln” (Züricher Bibel), und die damals allgemein üblichen Verfahren zur Wiederherstellung der Gesundheit nahmen beständig zu. Jetzt ist, wie unser Meister verhieß, die Macht des göttlichen Wortes dem demütigsten Gläubigen erreichbar; und die Freude der Wiederherstellung kommt beständig durch diejenigen zum Ausdruck, die die Wahrheit angenommen und sie zum beständigen Begleiter ihres täglichen Lebens gemacht haben.

Des Petrus und des Johannes Werk an jenem Tage an der „Tür, die da heißt ‚die schöne‘”, ist erhebend für Wahrheits-Sucher, die in der Apostelgeschichte den unmittelbaren Beweis finden, daß die Kunst des Heilens nicht mit dem Verschwinden des menschlichen Jesus aufhörte. Und wenn sie damals nicht aufhörte, wer möchte dann wagen zu behaupten, daß sie je unwirksam wurde? In der Christlichen Wissenschaft finden wir die Antwort. Es häufen sich rings um uns her die Beweise, daß Gottes Gesetz, zu heilen und zu segnen, heute ebenso wie zur Zeit der Apostel erreichbar ist. Wir sehen die Freude über die Wiederherstellung auf die Gesichter von so vielen in aller Welt geschrieben, die ihre Zeugnisse über die durch die Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft erlangten Heilungen bereitwillig geben. Wir dürfen nun mit Sicherheit behaupten, daß das Vordringen der göttlichen Wissenschaft nicht aufgehalten werden kann. Es ist für alle Zeiten gesichert. Seine strömende Flut kann nie rückwärts gewendet werden.

„Mich dünkt, die Wahrheit sollte immer leben,
Als wär’ sie aller Nachwelt ausgeteilt,
Bis auf den letzten Tag der Welt”.

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