Gott möchte ich danken, danken von ganzem Herzen, für alles Gute, das ich durch die Christliche Wissenschaft schon empfangen habe. Im Oktober 1918 erkrankte ich an der Grippe und erlitt danach einen völligen Nervenzusammenbruch. Nach menschlichem Ermessen muß ich sehr krank gewesen sein. Es liegt alles hinter mir wie ein böser Traum. Doch weiß ich, daß ich nur den einen Wunsch hatte zu sterben, und dieser hat mich in den schlaflosen Nächten sehr gequält. Bis Mitte Juli wurde ich im Krankenstuhl gefahren. Dann verordnete mir der Arzt eine Badekur. Das Reisen war eine sehr große Pein für mich. Auf jeden Bahnsteig mußte ich getragen, in jeden Zug gebracht werden. Bis Ende November war ich verreist. Aber es war nur wenig Besserung eingetreten, und ich mußte wieder gefahren werden. Der Rückschlag kam auch bald, und es wurde im Winter von Monat zu Monat schlechter mit dem Gehen.
Ostern 1920 hörte ich zum erstenmal Näheres von der Christlichen Wissenschaft und war sofort bereit, es damit zu versuchen. Ich habe dann natürlich den Arzt aufgegeben. Bis dahin hatte ich elektrische Behandlung bekommen und sehr viele Einspritzungen. Am 29. April erhielt ich die erste christlich-wissenschaftliche Behandlung. Zuerst trat keine Besserung ein. Aber dann kam doch bald als erstes die Gemütsheilung. Es war wunderbar, wie leicht und froh mir ums Herz wurde, als wenn Zentnerlasten von mir fielen. Und dann setzte auch die körperliche Heilung ein. Daß die Christliche Wissenschaft wahr ist, konnte ich daran sehen, daß die körperliche Heilung mit meinem Verständnis von der Wissenschaft Schritt hielt. Hatte ich etwas gelesen, das ich gut verstand, so fühlte ich innerlich: jetzt hast du wieder Fortschritte gemacht—, und dann konnte ich jedesmal besser gehen. Die Heilung erfolgte im genauen Gegensatz zu der Aussage des Arztes. Es wurde beinahe von Tag zu Tag besser mit dem Gehen, und seit dem 9. Juni habe ich dann keinen Wagen mehr gebraucht. Also war die Heilung nach kaum sechs Wochen erfolgt, nachdem ich beinahe einunddreiviertel Jahre nicht hatte gehen können. Uns selbst und unseren Bekannten kam es wie ein Wunder vor, und alle haben sich unendlich mit uns gefreut. Ich war ja so glücklich und kann nicht dankbar genug dafür sein.
Natürlich bin ich noch von vielen anderen Irrtümern, die mit dieser Krankheit zusammenhingen, befreit worden. Eine Sache hatte mich besonders gequält, weil ich sie gar nicht verstehen konnte. Ich konnte nachmittags nach dem Schlafen nie wach werden. Meistens hatte ich zwei Stunden zu kämpfen, um zu mir zu kommen. Ich kann nicht sagen, wie froh ich war, endlich durch die Christliche Wissenschaft aus diesem hypnotischen Zustand befreit zu werden. Ja, die Christliche Wissenschaft hat mir schon unendlich viel gegeben; nicht nur die wunderbare Heilung, sondern auch Stunden innerer Stille, des Friedens und Glücklichseins. Solche Stunden habe ich früher nicht gekannt.
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