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Tapferkeit.—Nicht wer sich gezwungen in Gefahr begibt, ist tapfer,...

Aus der Juli 1924-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Bielefelder Volkswacht


Tapferkeit.—Nicht wer sich gezwungen in Gefahr begibt, ist tapfer, noch wer aus Übermut der Gefahr entgegenläuft, sondern wer um seiner Erkenntnis willen auf sich nimmt, was die Pflicht des Gewissens fordert. Darum schweige das Lob gefahrvoller Taten, und es erhebe sich der Ruhm der aufrechten Seele. Die Tapferkeit des geraden Bekennens bedarf keiner Gefahren, so wenig sie sich schrecken läßt von ihnen. Wer aber Gefahren sucht der Ehren der Welt halber, ist tapfer aus Eitelkeit, das heißt: er ist scheintapfer, er spielt den Furchtlosen, weil er das Urteil der Mitwelt fürchtet. Der wahrhaft tapfere fürchtet kein Urteil, es sei denn das des eigenen Gewissens. Tapferkeit ist rücksichtsloses Rechttun, ist bedingungsloser Gehorsam gegen den Befehl der selbsterkannten Moral. Wer fremder Moral gehorcht, wer Befehlen folgt, die das eigene Bewußtsein von Gut und Böse verwirft, der ist nicht tapfer, mögen seine Taten immer denen gleichen, die die Welt als heldische Werke preist. Ohne den Antrieb des eigenen Herzens kämpfen, um nur Vorwürfe zu vermeiden und Strafen zu entgehen, heißt aus Feigheit tapfer sein. ... Der Todesmut, der alles wagt für die kleine Aussicht, das Laben zu retten, hat mit Tapferkeit nichts zu schaffen. ... Wenn der Kampf der Menschen um geistige Werte geht und der Geist ihm die Waffen gibt,—dann erst wird die Tapferkeit zu ihrer wahren Geltung gelangen. Denn dann wird offenbar werden, daß der kämpfende Mensch im Zorne des Hasses niemals so tapfer sein kann wie im Eifer der Liebe.

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