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„In ihrem Munde ist kein Falsch gefunden”

Aus der Juli 1924-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der Offenbarung weist Johannes auf diejenigen hin, die mit dem Lamm „auf dem Berg Zion” standen, auf diejenigen, die „folgen dem Lamme nach, wo es hin geht”, und sagt von ihnen, „in ihrem Munde ist kein Falsch gefunden; denn sie sind unsträflich vor dem Stuhl Gottes”. Was für ein vollkommenes Bild ist dies von der Unschuld derjenigen, die gelernt haben, der „geistigen Idee der Liebe” zu folgen, die Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 590) unter anderem auch als das „Lamm Gottes” erklärt,—„in ihrem Munde ist kein Falsch gefunden”! Man verweilt gerne bei diesen Worten wegen des Trostes, den sie spenden, weil sie den Tag verheißen, an dem die Wirklichkeit in all ihrer Vollkommenheit geoffenbart sein und der Mensch gesehen werden wird, wie Gott ihn sieht,—als der vollkommene Ausdruck Seines Wesens.

Wie nun die Christliche Wissenschaft so klar hervortreten läßt, ist einer der großen Irrtümer der Menschen der Glaube, daß Vollkommenheit in der Zukunft liege, ja, vielleicht in einer sehr ferngerückten Zukunft. Möglicherweise ist diese Ansicht durch die neuzeitlichen Entwicklungslehren noch bestärkt worden. Denn unterstellen diese nicht immer einen allmählichen Entwicklungsvorgang vom Urzustand bis hinauf zu einer möglichen Vollkommenheit? Ohne Zweifel ist die Lehre Darwins eines der größten Hindernisse, das bei dem Bemühen, das Denken des Menschengeschlechts zu vergeistigen, überwunden werden muß. Diese Lehre hat die Materie so wirklich erscheinen lassen, hat das Bestehen einer die Entwicklung der Gattungen und Arten bewirkenden blinden Naturkraft in solchem Umfang als selbstverständlich betrachtet, daß das göttliche Gemüt anscheinend überhaupt nie in Betracht gezogen wird. Diese Lehre ist in der Tat ganz folgerichtig, wenn die Materie als wirklich angesehen wird. Die Menschen müssen daher die Grundlage ihres Denkens ändern. Und hierzu befähigt sie die Christliche Wissenschaft.

Wie hilft nun die Christliche Wissenschaft der Menschheit? Dadurch, daß sie die absolute Wahrheit offenbart. Anstatt den Menschen eine unvollkommen entwickelte Schöpfung vor Augen zu halten, anstatt zu versuchen, die sogenannte materielle Schöpfung der Mineralien, Pflanzen und Tiere—einschließlich des Menschen—auf der Grundlage der Entwicklung aus elementaren materiellen Formen zu erklären, offenbart die Christliche Wissenschaft Gott als Gemüt, als vollkommenes Gemüt, und zeigt, daß Seine Schöpfung diejenige der vollkommenen geistigen Ideen ist, die immer vollkommen sind und keines Entwicklungsvorgangs bedürfen, der sie vervollkommnen müßte. Da der Mensch eine geistige Idee ist, braucht er sich nicht zur Vollkommenheit zu entwickeln. Er ist immer vollkommen gewesen, weil er immer der Ausdruck, das Bild oder das Spiegelbild des vollkommenen Gemüts gewesen ist.

Anstatt nach einer künftigen Zeit auszuschauen, wo der Mensch vollkommen sein wird, müssen die Sterblichen durch die göttliche Wissenschaft lernen, daß der wirkliche Mensch jetzt vollkommen ist. Das darf aber nicht so aufgefaßt werden, daß der menschliche, materielle Begriff vom Menschen vollkommen sei,—weit entfernt davon. Sondern es heißt, daß die Menschen aufhören müssen, bei der falschen materiellen Auffassung vom Menschen zu verweilen, aufhören müssen, über den Menschen in Begriffen der Unzulänglichkeit, Unvollkommenheit und des Bösen nachzudenken, und daß sie anfangen müssen, ihn jetzt—nicht in einer weitentfernten Zukunft—als das vollkommene Kind Gottes zu erkennen. Auf Seite 171 von „Wissenschaft und Gesundheit” drückt Mrs. Eddy sich wissenschaftlich über diesen Gegenstand aus, wenn sie schreibt: „Durch das Erkennen des geistigen Gegenteils der Materialität, das Erkennen des Weges durch Christus, Wahrheit, wird der Mensch mit dem Schlüssel der göttlichen Wissenschaft die Tore des Paradieses wieder öffnen, welche die menschlichen Annahmen verschlossen haben, und er wird sehen, daß er nicht gefallen, sondern rechtschaffen, rein und frei ist”.

Es gibt wenig Dinge, die wunderbarer sein könnten, als wenn kein Falsch an einem gefunden wird. Seht es euch in den Augen eines kleinen Kindes an! Ist es nicht mit einer wunderbaren Reinheit verwandt? Erblickt man es auf dem Antlitz der Erwachsenen, so gibt es ihnen das Gepräge der Kraft und der Zuverlässigkeit und flößt anderen Vertrauen und Glauben ein. „Wohl dem Menschen, dem der Herr die Missetat nicht zurechnet, in des Geist kein Falsch ist!” Was für eine herrliche, göttliche Eigenschaft ist es, ohne Falsch zu sein! Wenn der verstockte Sünder einen Lichtblick von ihr erhascht, vielleicht durch die Liebe eines andern, der ihn mehr liebt, als er sich selbst liebt, oder durch die geheiligte Anhänglichkeit eines kleinen Kindes, dann ruft sie oft die Träne der Reue hervor. Und dann? Dann muß ihm die Christliche Wissenschaft den Menschen zeigen, wie er ist,—den vollkommenen, sündlosen, aufrichtigen Sohn Gottes.

Heute durchzieht die Christliche Wissenschaft die Welt nicht, um in die Ohren der kranken und sündigen Menschheit zu schreien, daß Gottes Zorn bereit ist, sie zu vernichten. Vielmehr bringt sie der ganzen Menschheit die Botschaft von Gottes Liebe, indem sie jedem, der hören will, sagt, daß vollkommene Liebe nur den vollkommenen Menschen, den sündlosen Menschen, schafft. Das sind Tatsachen, unbedingt wahre, geistige Tatsachen. Sie bezweifeln heißt Gott, dem vollkommenen Einen, die Ehre versagen. Sie anerkennen heißt beginnen, das vergeistigte Leben, das Leben der Aufrichtigkeit, Rechtschaffenheit, Reinheit, Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit zu leben; und in dem Maße, wie wir dies tun, beginnt die Unschuld da zu erscheinen, wo sich vielleicht lange das Zeichen der Sünde gezeigt hat. Niemand soll aber denken, er könne das wahre Verständnis vom geistigen Menschen ohne geheiligtes Streben erlangen. Um der Verwirklichung des Menschen als dem Bild und Gleichnis Gottes entgegenzuschreiten, erfordert es unerschütterlichen Gehorsam gegen Wahrheit, wie die Christliche Wissenschaft sie offenbart, ein geduldiges Beachten und ein getreues Anwenden der Regeln der göttlichen Wissenschaft, wie sie in der Bibel gegeben sind und in dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft und in den anderen Werken Mrs. Eddys aufrecht erhalten werden.

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