Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Liebe, das einzige Lösungsmittel

Aus der Juli 1924-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Eigenliebe ist undurchsichtiger als ein fester Körper. Laßt uns in geduldigem Gehorsam gegen einen geduldigen Gott daran arbeiten, daß wir mit dem universalen Lösungsmittel der Liebe das harte Gestein des Irrtums—Eigenwillen, Selbstgerechtigkeit und Eigenliebe—auflösen, welches gegen die Geistigkeit ankämpft und das Gesetz der Sünde und des Todes ist”, schreibt Mrs. Eddy auf Seite 242 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”. Welcher Christliche Wissenschafter hat nicht über diese Worte nachgedacht, über ihnen gebetet, über ihnen gerungen? Und wer hätte nicht trotzdem noch das Gefühl, daß er fortfahren muß, in ihnen das Licht zu sehen, das ihm den Weg vom Sinn zur Seele erleuchtet? Sie enthalten nicht nur die Erklärung der Ursache allen Irrtums sondern zeigen auch, wie wir von ihm befreit werden können.

Wie klar und einfach diese Worte klingen, und doch, wie mächtig ist ihre Bedeutung! Welch beispiellose Anklage der Ansprüche der Selbstsucht vor dem Gericht der Wahrheit! Wie bestimmt diese Worte alles Böse zusammenfassen! Wie unwiderleglich sie zeigen, was das Gesetz der Sünde und des Todes ausmacht! Und doch, wie herrlich ist der Weg der Erlösung, den sie zeigen! Selten, wenn überhaupt je, ist mit so wenig kurzen Sätzen so viel gesagt worden.

Beim ersten Bekanntwerden der Christlichen Wissenschafter mit diesen bemerkenswerten Worten ihrer Führerin macht wohl die Art, in der sie die Ansprüche des Bösen aufdecken, den größten Eindruck auf sie. Die Klarheit ihres Ausspruchs, daß Eigenwille, Selbstgerechtigkeit und Eigenliebe gegen die Geistigkeit kämpfen und das Gesetz der Sünde und des Todes sind, schickt jeden einzelnen nach Hause in sein eigenes Bewußtsein, damit er dort diese Übel austreibe, die beanspruchen, darin unumschränkt zu herrschen. Von dort muß er diese Feinde des Geistes, Gottes, vertreiben. Dort muß er die schändlichen Ansprüche eines von Gott getrennten Selbst zum Schweigen bringen. Würden Mrs. Eddys Worte uns nicht liebevoll zeigen, wie wir dies tun können, wer hätte den Mut, mit diesem Kampf zu beginnen? Das Verfahren ist aber in einer solch herrlichen Art angegeben, daß man sich wirklich sehnt, sich zum Kampf zu drängen.

„Laßt uns in geduldigem Gehorsam gegen einen geduldigen Gott daran arbeiten, daß wir mit dem universalen Lösungsmittel der Liebe das harte Gestein des Irrtums ... auflösen”! So beschreibt Mrs. Eddy das Verfahren,—und wie anziehend es doch ist! Wie herrlich die Möglichkeit! Was für ein Bild der Milde, der Zärtlichkeit, der Einheit mit der göttlichen Liebe selbst! Sicherlich handelt es sich hier nicht um eine beschwerliche Wanderung, sondern vielmehr um das beseligende Vorrecht, auf allen ihren Strecken von allem, was schön und gut, von allem, was wahr und edel ist, ja, selbst von unserem geduldigen Gott begleitet zu sein, und so viel Liebe auszugießen, daß aller Irrtum aufgelöst wird.

Was macht es, wenn „Eigenliebe undurchsichtiger ist als ein fester Körper”, oder wenn Selbstsucht jeder Art und jedes Namens steinhart ist? Wie sicher wird dieses „universale Lösungsmittel der Liebe” alles auflösen! Jeder aufrichtige Christliche Wissenschafter hat mehr als einmal eingesehen, welch undurchdringliche Finsternis durch Selbstsucht anscheinend verursacht wird. Hat er nicht stets gefunden, wenn das Licht der Geistigkeit verdunkelt zu sein schien, daß er dem Eigenwillen oder der Selbstgerechtigkeit oder der Eigenliebe irgendwie gefrönt hatte? Eine Schwierigkeit, die den Fortschritt des Christlichen Wissenschafters Geist-wärts hindert, ist die Abneigung der sterblichen Annahme, in diesen Eigenschaften die Feinde zu sehen, vor denen man auf der Hut sein muß, bis man schließlich auch die letzte sterbliche Annahme als unwirklich bewiesen hat.

Eines der letzten Gebete Jesu war: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!” Darum muß man, wenn man in den Fußtapfen des Meisters wandeln will, auch beständig um Erlösung von diesem Gesetz der Sünde und des Todes beten, bis man alles Böse besiegt hat. Und wie betet man wirksam um einen solchen Sieg? Erstens, indem man einsieht, daß die Irrtümer des Eigenwillens, der Selbstgerechtigkeit, der Eigenliebe tatsächlich das Gesetz der Sünde und des Todes sind; zweitens, indem man immer daran arbeitet, sie mit dem „universalen Lösungsmittel der Liebe” aufzulösen. Was für ein herrliches Vorrecht, beständig „die Wahrheit mit Fluten der Liebe einströmen zu lassen”, da doch die „Christliche Vollkommenheit ... auf keinem andern Grunde gowonnen” wird (Wissenschaft und Gesundheit, S. 201)! Jeder Christliche Wissenschafter weiß, wann er das tut. Oft hat er das sanfte Auflösen der Härte des eigenen Herzens gespürt, wenn er durch jene selbstlose Liebe, die der Ausdruck der göttlichen Liebe ist, auch nur schwach die Gegenwart und Macht der göttlichen Liebe sich vergegenwärtigen konnte.

Nein, die Aufgabe des Auflösens des sogenannten Gesetzes der Sünde und des Todes mit Hilfe von Gottes Gesetz der Liebe ist nicht zu schwer, um sie nicht zu unternehmen! Die anmaßenden Ansprüche des Eigenwillens, der Selbstgerechtigkeit, der Eigenliebe haben in Wirklichkeit weder Gegenwart noch Macht. Sie haben keine Intelligenz, um sich einem aufzudrängen; und der wahre Christliche Wissenschafter hat zu viel Verständnis von der göttlichen Intelligenz, als daß er diesen Irrtümern Gelegenheit geben würde, sich an ihn zu fesseln, indem er ihnen frönt. Er weiß, daß er durch geduldigen Gehorsam gegen seinen geduldigen Gott den anmaßenden, irreführenden Anspruch dieser Eigenschaften wird einsehen lernen, und daß er befähigt werden wird, dieses harte Gestein des Irrtums mit dem allmächtigen, einzigen Lösungsmittel der göttlichen Liebe aufzulösen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Juli 1924

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.