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Freude

Aus der Februar 1935-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im 3. Briefe des Johannes lesen wir: „Ich habe keine größere Freude denn die, daß ich höre, wie meine Kinder in der Wahrheit wandeln”. Wie schnell doch Enttäuschung, Unglückseligkeit und Unzufriedenheit verschwinden würden, wenn die dieser Erklärung zugrunde liegende Wahrheit allgemein verstanden und in menschlichen Angelegenheiten angewandt würde! Hier haben wir einen Begriff von Freude, der von der Vorstellung, die die Welt von Freude und Glück hat, weit entfernt ist. Hier ist Freude mit Wahrheit in Verbindung gebracht. Der Christliche Wissenschafter lernt bald verstehen, daß Freude und Wahrheit immer Hand in Hand miteinander gehen, daß sie untrennbar sind.

Was ist diese Wahrheit, die uns und anderen untrügliche Freude und dauernden Frieden bringt? Es ist die Wahrheit über Gott, Seine unendliche Liebe, Seine grenzenlose Güte, Seine ewige Unveränderlichkeit. Es ist die durch Christus Jesus und die Christliche Wissenschaft geoffenbarte wissenschaftliche Tatsache, daß Gott nicht nur der Schöpfer oder die Ursache des Weltalls, sondern auch der unendliche, liebreiche und immer barmherzige Vater-Mutter aller Seiner Kinder ist. Diese göttliche Vaterschaft und Mutterschaft Gottes, diese allumfassende Liebe umschließt alles Sein. Keine einzige Idee kann je außerhalb dieser allumfassenden Gegenwart sein.

Geistiges Leben ist der natürliche Ausdruck der Liebe, und die Liebe behütet und umgibt jede Kundwerdung des Lebens. Keine Idee wahrer Schöpfung könnte je von dieser grenzenlosen Liebe, die alle Wirklichkeit in Harmonie und makelloser Vollkommenheit stützt und erhält, getrennt oder abgesondert werden.

Wahre Freude entspringt dem Verständnis der Wahrheit des Seins und nicht den Sinnen, menschlichen Gefühlen oder sogenanntem materiellem Vergnügen. In ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 304) schreibt Mary Baker Eddy: „Harmonie wird durch ihr Prinzip hervorgebracht, von ihm beherrscht, und sie beharrt bei demselben”. Und weiter erklärt sie: „Daher hat der physische Sinn über das Glück des Menschen nicht zu verfügen”. Die göttliche Liebe ist das unendliche Prinzip des Weltalls. In dem Maße, wie wir in Übereinstimmung mit der göttlichen Liebe, dem unendlich Guten, leben, denken und handeln, ist unsere Freude gesichert, unser Erfolg beständig und unser Glück von Dauer.

Alles Gute, das der Welt je zuteil wurde, kam durch Gesetzesbefolgung. Der Musiker erlangt Harmonie durch Befolgung der Musikgesetze; der Mathematiker findet die rechte Lösung durch Befolgung der Gesetze der Mathematik. Ebenso finden wir in dem Maße, wie wir unser Denken und Leben mit dem göttlichen Prinzip, der Liebe, in Übereinstimmung bringen, den Frieden und die Freude, die Gehorsam gegen Gott immer bringt.

Ort und Umstand können uns unsere Freude und wahre Befriedigung nicht rauben. Der Psalmist schrieb: „Vor dir ist Freude die Fülle”. Gott ist überall, und Sein Gesetz wirkt überall. Daher ist die Quelle der Freude stets vorhanden. Wer in Gehorsam gegen Gott lebt, braucht keinen andern Platz zu suchen, um Harmonie und Freude zu finden. Seine Freude geht mit ihm; denn sie ist in seinem eigenen Herzen, also immer bei ihm. Der Schüler der Christlichen Wissenschaft findet, daß seine Freude nicht durch die Umstände seiner Umgebung begrenzt wird, sondern sich nach seiner eigenen Geistigkeit, Herzensreinheit und unaufhörlichen Dankbarkeit gegen Gott bemißt. Ein liebevolles Herz ist ein freudiges Herz, ein reines Herz, ein von Frieden erfülltes Herz; und ein gehorsames, sanftmütiges Herz ist stets befriedigt. Wenn wir den Weg der Ehrlichkeit und geistiger Gesinnung einhalten, wenn wir demütig und aufrichtig vor Gott wandeln, ist wahre Zufriedenheit unsere Gefährtin, und unser Weg führt größerer Freude und heiligerem Vollbringen entgegen.

Wahre Freude ist nicht ablehnend oder teilnahmlos, sondern lebendig und wirksam; sie ist nicht untätig, sondern tatkräftig; sie steht nie still, sondern spornt zu größerem Vollbringen an; sie ist nicht engherzig oder kurzsichtig, sondern großzügig und weitblickend; sie ist nicht begrenzt, sondern umfassend. Wir lernen bald verstehen, daß unser eigenes Leben umso mehr bereichert und veredelt wird, je mehr Liebe wir anderen gegenüber ausdrücken. Wahre Freude ist ungehemmt und uneingeschränkt. Selbstsucht und Freude kennen einander überhaupt nicht; echte Liebe und Freudigkeit dagegen sind stets miteinander verbunden. Sie sprechen dieselbe Sprache.

Der wahre Christliche Wissenschafter freut sich stets ebenso über die Leistungen eines andern wie über seine eigenen; denn er sieht in jedem Ausdruck des Guten das durch Gottes ganze Schöpfung hindurchleuchtende Wirken des einen unendlichen Guten. Und wer den christlichen Weg des Dienens — der Selbstvergessenheit und des Eingedenkseins Gottes — einschlägt, ererbt ganz gewiß die Erfüllung der Verheißung: „Solches rede ich zu euch, aus daß meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde”.

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