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Geistiges Wiederaufleben

Aus der Oktober 1936-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der öffentlichen Presse liest man heutzutage viel von militärischer Räumung und Wiederbesetzung — Abrüstung und Neurüstung — aber wenig über Entweltlichung, obwohl nur in ihr alle Kriegsprobleme ihre entgültige Lösung finden können. Diese Tatsache wird Schülern der Christlichen Wissenschaft immer klarer, und wenn sie darüber nachdenken, erinnern sie sich wohl, daß Mary Baker Eddy auf Seite 10 in „Nein und Ja” erklärt: „Die Ausführbarkeit und Unbewegbarkeit der Christlichen Wissenschaft enthüllen die wahre Idee,— nämlich, daß die Mißklänge der Erde nicht die Wirklichkeit des Gemüts in der Wissenschaft des Seins haben; und diese Idee — die die Sterblichen der Sinnlichkeit entkleidet und vergeistigt — weist, wie die Magnetnadel auf den Pol, alle Hoffnung und allen Glauben auf Gott hin, da sie sich auf Seine Allmacht und Allgegenwart gründet”.

Was verursacht letzten Endes „Kriege und Geschrei von Kriegen” und macht die Möglichkeit oder Unvermeidlichkeit militärischen Zusammenstoßes zum Mittelpunkt sterblichen Denkens? Ist es nicht die Materialität? Hat man schon je gehört, daß aus wahrhaft geistigem Denken Krieg hervorgeht? Die Geschichte zeigt, daß die meisten Kriege dadurch entstanden sind, daß Menschen und Völker nicht das erste Gebot hielten: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben”. Kriege entstehen häufig durch irgend eine Art Abgötterei — Anbetung der Materie in mannigfaltigen Formen. So können Kriege z.B. wegen vermeintlicher Notwendigkeiten geführt werden zur Erwerbung von Land oder zur Erweiterung politischer oder persönlicher Herrschaft und Diktatur, oder zur Ausdehnung des Handels oder zum Zwecke sonstigen materiellen Gewinns. Kriege können die Folge sein von Habsucht und Geiz oder von der Anbetung zeitlicher Macht, von der Befriedigung selbstsüchtigen Ehrgeizes oder von dem Verlangen nach Ansehen und Verherrlichung. Alle diese Kriegsursachen entstehen aus dem Glauben, daß die Materie wirklich und materieller Gewinn daher wesenhaft und befriedigend sei.

Da dies zutrifft, so ist die einzig richtige Folgerung, daß Vergeistigung des Denkens das beste Mittel zur Verhütung des Kriegs ist, und die Schüler der Christlichen Wissenschaft sind dankbar, daß sie Fortschritt gemacht haben in der Erkenntnis, daß der Geist die allein wirkliche und bleibende Substanz ist. Sie sind beständig bestrebt, die Allheit und Allgegenwart Gottes, des Geistes, des Gemüts völliger zu erkennen und zu beweisen. Den Geist als allerhaben, als die allein wirkliche Quelle aller guten Ideen, als die einzige Macht, die das wirkliche Weltall und den geistigen Menschen regiert, anerkennen, heißt im Reiche wahren geistigen Denkens weilen, wo Krieg und Wettstreit keinen Raum haben. In dem Maße, wie die Menschheit einen geistigeren Gesichtspunkt gewinnt, werden Gedanken, die zum Krieg führen, abnehmen und schließlich verschwinden. Dann werden die Völker bereit sein, „ihre Schwerter zu Pflugscharen zu machen”, und „nicht mehr kriegen lernen”.

Die finstere Wolke des Materialismus, die die Welt seit vielen Jahren einhüllt, wird mit Recht als Nachernte des Weltkriegs angesehen. Der grobe Materialismus, die Gottlosigkeit, die Gottesleugnung und das rücksichtslose Betragen, die heute in so großem Umfange wahrzunehmen sind, können ganz gut die Folge der unglücklichen Erfahrungen der Jahre 1914 bis 1918 sein. Aber selbst an dieser Wolke kann man einen Silberrand finden, und es ist beachtenswert, daß ein sehr bekannter Statistiker neulich ein großes religiöses Wiederaufleben in naher Zukunft vorausgesagt hat. Wo könnte dieses geistige Wiederaufleben einen geeigneteren Platz für seinen Anfang finden als in der christlich-wissenschaftlichen Bewegung, und wann könnte es zu einer passenderen Zeit beginnen als jetzt?

Auf Seite 2 in „The People’s Idea of God” schreibt Mrs. Eddy: „In dem Verhältnis, wie der Menschen Glaube an Gott in jedem Zeitalter weniger materiell und weniger endlich geworden ist, ist ihre Gottheit gut geworden, ist sie nicht mehr ein persönlicher Gewaltherrscher oder ein gegossenes Bild gewesen, sondern das göttliche Leben, die göttliche Wahrheit und die göttliche Liebe — das Leben ohne Anfang oder Ende, die Wahrheit ohne Abweichung oder Irrtum, und die allumfassende, unendliche, ewige Liebe”. Sollten diese anspornenden Worte unserer verehrten Führerin die Christlichen Wissenschafter nicht veranlassen, eine größere und ernstere Anstrengung zu machen, ihr Denken zu vergeistigen? Und welch wunderbare Gelegenheit und was für ein Vorrecht sie haben, in dieser Weise zur Vergeistigung des Denkens der Menschheit beizutragen! Denn nur durch das geistige Denken oder Wissen des einzelnen wird die Aufrichtung des Reiches Gottes — des Reiches der Gerechtigkeit und des Friedens — vollbracht. Jeder rechte Gedanke jedes einzelnen, jedes aufrichtige Bemühen, das geistige Ideal im menschlichen Bewußtsein des einzelnen hochzuhalten, beschleunigt den Tag der Befreiung der Menschheit von erniedrigenden materiellen Begriffen. Sagte nicht Christus Jesus, der Wegweiser der Menschheit: „Der Geist ist’s, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze”? Und unsere Führerin schreibt auf Seite 96 in Wissenschaft und Gesundheit: „Liebe wird schließlich die Stunde der Harmonie bezeichnen, und Vergeistigung wird folgen, denn Liebe ist Geist”.


Um zu wissen, wen ihr anbetet, muß ich euch in eurem Geschäft sehen, muß ich euch in eurem Verkehr zuhören, muß ich wissen, wie ihr eure Häuser vermietet, wie ihr zu eurem Geld kommt, wie ihr es aufbewahrt oder ausgebt. Die sakramentliche Probe eurer Religion besteht nicht in müßigem Zubringen eures Sonntags, nicht im Hersagen der Worte Davids oder Jesu, sondern in eurem Alltagsleben, in euren Werken, nicht in euren Worten.—

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