Demut ist ein ausgezeichnetes Mittel gegen Müdigkeit. Christus Jesus lehrte dies schon vor Jahrhunderten, und es ist seitdem kein besseres Rezept gegeben worden. Er zeigte, was nötig ist, um die Mühseligen und Beladenen zu erquicken. Er versprach nicht nur, daß er ihnen Ruhe geben werde, sondern er sagte ihnen auch, daß sie etwas lernen müssen. „Lernet von mir”, sagte er, „denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen”.
Henry Drummond machte einmal auf „die außergewöhnliche Ursprünglichkeit dieser Äußerung”, auf das Ungewöhnliche der Verbindung der beiden Wörter „lernen” und „Ruhe” aufmerksam. „Wie wenige”, sagt er, „haben sie je miteinander in Verbindung gebracht — haben je gedacht, daß Ruhe etwas sei, was gelernt werden müsse; haben sich je so damit befaßt, wie wenn sie eine Sprache lernen würden; sie je geübt, wie sie Violinspielen üben würden”. Aber woran muß man arbeiten? fragt er weiter. Was vermag, wenn ordentlich gelernt, das rastlose Menschenherz zur Ruhe zu bringen? Jesus antwortet darauf ohne das geringste Zögern. Er führt nur zwei Dinge an: Sanftmut und ein demütiges Herz.
Was für ein wunderbares Rezept gegen menschliche Spannung und Niederlage, enttäuschten Stolz, verletzte Eitelkeit, vereitelten Ehrgeiz! Sind wir mühselig und beladen? Sehnen wir uns wirklich nach Ruhe? Dann laßt uns den Wegweiser beim Wort nehmen! Laßt uns Demut üben!
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