Wenn die Menschen ihre Beziehung zu Gott verstehen lernen, wissen sie, daß alles, was wahr und daher von Wert ist, ewig erhalten wird. Diese Erhaltung ist nicht von Umständen oder von der Laune des Zufalls abhängig. Sie ist auf das Prinzip gegründet und wird durch Gesetz regiert. In der menschlichen Erfahrung wird wohl viel aufgegeben werden müssen; vieles, was mit größter Sorgfalt erhalten worden ist, kann sich als auf Sand gebaut, als außerhalb des Schutzes des Gesetzes erweisen. Christus Jesus sagte zu seinen Nachfolgern nicht, daß die Standsicherheit und die Dauerhaftigkeit des auf den Felsen gebauten Hauses nicht erprobt werden würden. Der Regen würde fallen, die Fluten würden kommen, und die Winde würden wehen und an das Haus stoßen. Die bedeutsame Tatsache war, daß es nicht einstürzen würde. Und warum nicht? Wegen seiner Grundlage. Dies war die Gewähr seiner Erhaltung, der Beweis seiner Fortdauer.
In ihrer Erklärung des Namens „Abraham” schreibt Mary Baker Eddy auf Seite 579 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Dieser Patriarch veranschaulichte den Vorsatz der Liebe, Vertrauen auf das Gute zu schaffen, und zeigte die lebenerhaltende Kraft geistigen Verständnisses”. Wenn wir uns mit dem Leben Abrahams befassen, finden wir, daß ihn die Einflüsterungen von Gefahr und Unheil immer wieder bedrohten; aber er wurde in jedem Falle erhalten, weil er vertraute; weil er inmitten von Widerstreiten und Versuchungen, die seine tiefsten menschlichen Anhänglichkeiten und Zuneigungen betrafen, Gott an erste Stelle setzte und so seinen Gehorsam und seinen Glauben bewahrte.
Christus Jesus bewies der Welt in allen Fällen die lebenerhaltende Kraft geistigen Verständnisses. Als er in der Wüste es ablehnte, das blendende und glänzende Versprechen des Versuchers auch nur flüchtig zu erwägen; inmitten der wütenden Volksmenge, die ihn in den Abgrund stürzen wollte; in einem großen Sturm auf dem Meer; umgeben von der bitteren Feindseligkeit des Volks, das er zu erlösen gehofft hatte; von den Beweisgründen der Sünde, der Krankheit, der Begrenzung und des Todes bestürmt, bewahrte er unversehrt die Lauterkeit seines Zwecks, seines Muts, seiner Liebe und seiner Standhaftigkeit.
Die Lehren der Christlichen Wissenschaft haben das Prinzip und die Regel enthüllt, wodurch die Menschen lernen können, wie sie in jeder Einzelheit ihres Lebens davor bewahrt werden, auf den Sand zu bauen, was zu Verlust und Leiden führt, und vor dem ermüdenden Wiederaufbauen dessen, in das sie so viel hineingesteckt haben. Gesundheit und Harmonie, Freundschaft und Heim werden erhalten, wenn die Menschen die Gesetze Gottes verstehen lernen, worin es keine Schwächen und Strafen, kein Mißtrauen und keinen Haß gibt.
Wer nicht für den Augenblick, sondern für alle Zeit baut und Tag für Tag die Beschaffenheit seines Baustoffs und die Güte seiner Arbeitsweise prüft, ist sich bewußt, daß er stets, was auch seine Erfahrung sein mag, was auch für Anforderungen an seine Geduld und Ausdauer gestellt werden, von Gott erhalten und gestützt wird. Er beginnt zu verstehen, was Mrs. Eddy meint, wenn sie auf Seite 468 im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch schreibt: „Das geistige Universum, einschließlich des individuellen Menschen, ist eine zusammengesetzte Idee, die göttliche Substanz des Geistes widerspiegelnd”. Er weiß, daß alles, was in dieser Welt des Geistes wahr und dauernd ist, ihm jetzt gehört, daß nichts es ihm je nehmen kann, und daß die lebenerhaltende Kraft geistigen Verständnisses es stützt und erhält.
Laßt uns ernstlich daran denken und treu daran festhalten, daß die zeitlichen Abirrungen des sterblichen Daseins, das vorübergehende Annehmen jener Dinge, die den Charakter zu untergraben und die Schönheit der Heiligkeit in Menschen und Völkern zu entstellen suchen, nur Erscheinungsformen des Traums sind, der nur die Träumer täuscht. Kein grimmiger Angriff von Wind und Regen gegen das auf den Felsen gebaute Haus braucht eine Gefahr, eine Ursache zur Furcht zu sein. Mrs. Eddy wußte und hat ihren Nachfolgern dieselbe Versicherung gegeben, daß in ihrer Entdeckung der Allheit des Geistes die Weissagung im Briefe an die Hebräer erfüllt ist: „Aber solches ‚Noch einmal‘ zeigt an, daß das Bewegliche soll verwandelt werden, als das gemacht ist, auf daß da bleibe das Unbewegliche”.
Die Menschen sollten sich nicht vor der Erschütterung jener Dinge fürchten, die weichen müssen: der persönlichen, anmaßenden Blindheit menschlichen Planens, des Stolzes und der Selbstzucht menschlichen Besitzens. Diese enthalten nichts, was die Beständigkeit und die Unveränderlichkeit Gottes widerspiegelt. Sie sollten lieber danach trachten, jene Dinge zu verstehen und zu erhalten, die nie weichen, sondern ewig bleiben, mag der Sturm auch noch so wild und noch so lange tosen. In dieser Gewißheit göttlicher Erhaltung werden sie weder verzweifelnd kauern noch trübsinnig brüten, noch hilflos zittern, wenn die Prüfung kommt, die niemand erspart bleibt. Vielmehr werden sie sich freudig und dankbar der zärtlichen Versicherung unserer Führerin auf Seite 152 in „Miscellaneous Writings” erinnern: „So auf den Felsen Christi gegründet, seid ihr, wenn Sturm und Wetter gegen diese sichere Grundlage tosen, unter dem sicheren Schutze der starken Feste der Hoffnung, des Glaubens und der Liebe Gottes Nestlinge; und Er wird euch mit Seinen Flügeln decken, bis der Sturm vorüber ist”.