Die Weisheit sagt, wie wir in den Sprüchen Salomos lesen: „Siehe, ich will euch heraussagen meinen Geist und euch meine Worte kundtun”. Und Mary Baker Eddy hat aus ihrer eigenen reichen Erfahrung heraus erklärt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 5): „Gott läßt den Reichtum Seiner Liebe in das Verständnis und in die Neigungen hineinströmen und gibt uns Stärke für einen jeglichen Tag”.
Man hört heutzutage so viel darüber, wie man Persönlichkeit und Anmut entwickeln könne, wie man beliebt werden könne usw. Wir müssen jedoch viel mehr hören über die Kunst, intelligent zu handeln, göttliche Weisheit anzuwenden, liebevoll und liebenswürdig zu sein, die Lieblichkeiten des Geistes auszudrücken. Jeder junge Wissenschafter, der in einem christlich-wissenschaftlichen Heim erzogen wird oder eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule besucht, lernt, daß diese Lieblichkeiten oder gottähnlichen Eigenschaften Kundwerdungen seines wahren Selbst als Gottes eigener reiner und vollkommener Idee sind. Daher sollte unser Ziel sein, auf die Stimme der göttlichen Weisheit zu horchen, die das Denken und Handeln immerdar zum Prinzip hin- und von der Persönlichkeit wegführt.
Anmut, Gleichmut und Vertrauen sind das natürliche Ergebnis rechten Denkens und Handelns, und sie sollten von allen, die auf irgend einem Gebiete erfolgreich sein wollen, erstrebt werden. Wenn wir diese Lieblichkeiten des Geistes durch die Christliche Wissenschaft gewinnen, brauchen wir keinen Unterricht zu nehmen, um zu lernen, wie wir Persönlichkeit oder Beliebtheit gewinnen können. Wer geistige Anmut, Freude und Intelligenz widerspiegelt, wird seinen Mitmenschen immer unter allen Umständen hilfreich sein; denn er beweist die unsterbliche Wahrheit mit ihrer Unbegrenzbarkeit und ist daher unter dem Schutze des göttlichen Prinzips.
Vor mehreren Jahren wurde der Verfasserin die Geschichte eines kleinen Mädchens erzählt, das glaubte, es sei wegen seines unansehnlichen Änßerern im Nachteil. Aber ihre Mutter fand einen Weg aus der Schwierigkeit heraus. Sie faßten miteinander den festen Entschluß, daß das kleine Mädchen gegen alle, mit denen sie in Berührung kam, immer so freundlich und liebevoll sein sollte, daß die Schönheit und die Lieblichkeit dieser Haltung ganz von selber zum Vorschein kommen würde; und dies sollte dem Mangel an körperlicher Schönheit und Anmut abhelfen.
Als das Mädchen zur Jungfrau heranwuchs, besaß sie weit mehr als durchschnittliche Schönheit und Gefälligkeit. Kann etwas ein Gesicht so unwillkürlich erhellen wie die reine Freude, die uns erfüllt, wenn wir wissen, wie wir unsere Mitmenschen lieben und ihnen helfen können? Was das Mädchen in Wirklichkeit erworben hatte, war geistige Anmut als natürliches Ergebnis ihres beständigen Ausdrucks der göttlichen Liebe; und unter geistigem Gesetz ist die göttliche Liebe die einzige wirkliche Anziehung.
Mrs. Eddy erklärt die Wahrheit über geistigen Liebreiz, wenn sie schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 247): „Anmut und Liebreiz sind unabhängig von der Materie”; und auf derselben Seite: „Die Unsterblichkeit, frei von Alter oder Verfall, hat eine Herrlichkeit, die nur ihr eigen ist — den Strahlenglanz der Seele”. Alle, die wahrhaft wünschen, stets gefällig und anmutig zu sein, werden durch ernstes Ergründen der geistig inspirierten Schriften Mrs. Eddys finden, daß es ihr freudiges Vorrecht ist, beständig in geistiger Anmut, Stärke und Intelligenz zu wachsen. Dann werden sie sowohl Gelassenheit und Zuversicht als auch wahre Schönheit und Liebreiz bekunden.
Außerdem kann man in Demut und Ehrerbietung über die Sanftmut, Macht und Anmut des sanften Jesus von Nazareth nachdenken, den sich alle wahren Christlichen Wissenschafter zum Vorbild nehmen, und der für die ganze Menschheit die unvergeßliche Verheißung hinterließ: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen”. So erlebt man dadurch, daß man seinem himmlischen Vater treu ist, zu allen Zeiten in sich die Anmut, die Freude und die Harmonie des Himmelreichs.
Dein Wert besteht darin, was du bist, nicht darin, was du hast. Was du bist, wird sich darin zeigen, was du tust.—