Als ich im Jahre 1926 meine ersten Schritte in der Christlichen Wissenschaft machte und die wunderbaren Veränderungen sah, die die Wahrheit in mir wirkte, ergriff mich ein inbrünstiges Verlangen, die frohe Botschaft der Erlösung — der Heilung durch das göttliche Gemüt — zu verbreiten. Ich hatte unter der Knechtschaft der materiellen Sinne so sehr gelitten, daß ich die ganze Welt befreien wollte. In meinen Gebeten bat ich Gott, mir einen Platz zu geben, wo ich der Christlichen Wissenschaft von Nutzen sein könnte.
Im Jahre 1927 wurde ich in Paris das Opfer des sogenannten sterblichen Gemüts, und durch falsche Annahme und den Geist der Habgier wurde ich in eine Irrenanstalt gebracht. Als der erste Augenblick der Furcht vorüber war, stellte ich meinen Sohn in die Obhut des göttlichen Gemüts; denn ich hatte ihn allein in einem großen Hotel gelassen, und er war erst 16 Jahre alt. Aber da er die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule besuchte, hatte er erkennen gelernt, daß „Gottes Hilfe am nächsten ist, wenn die Not am größten ist”. Dem Arzt, der mich befragte, antwortete ich ruhig und gelassen: „Ich bin überhaupt nicht krank; es liegt ein Irrtum vor. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir etwas zu tun gäben, aber keine Heilmittel — eine unnötige Ausgabe”. Meine Bitte wurde gewährt, und ich konnte so den Pflegerinnen helfen und meinen weniger glücklichen Genossen manchen Dienst leisten. In der ersten Nacht erklärte ich die Wahrheit, als ich eine Kranke beruhigte, die aus Furcht schrie, so daß seit ihrer Ankunft die anderen Insassen nicht hatten schlafen können. Die erstaunten Pflegerinnen, denen dies gefiel, betrachteten mich mit Achtung.
Als ich an einem andern Tage in eine Abteilung zurückkehrte, sah ich, wie eine Pflegerin sich bemühte, eine Kranke zu bewegen, etwas zu essen. Aber die Kranke weigerte sich, selbst unter Androhung der Zwangsjacke. Ich sah sie mit Erbarmen und Liebe an und sagte den Vers aus dem Neuen Testament her, den ich in der Sonntagsschule gelernt hatte: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht”. Sofort stand die Kranke auf und aß ihre Speise. Auch hier tat das Heilen durch die göttliche Wissenschaft seine Arbeit. Durch ein gütiges Wort, ein Wort der Liebe, konnte ich einer andern Kranken strenge Behandlung ersparen. Wie mein Herz überfloß von Freude und Dankbarkeit gegen unsere edle und verehrte Führerin Mary Baker Eddy, die durch ihre standhafte Arbeit und Treue gegen den Meister der Menschheit mit ihren Enthüllungen eine so große Liebe erzeigte!
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